Innerer Tod O den beklag ich nimmermehr, Den Schmerz noch kann durchdringen, Der auf des Lebens wildem Meer Mit Well' und Sturm muß ringen! Er sucht und findet eine Bahn – Glückselig, wer noch leiden kann! Der Busen, den noch Weh durchbebt, Steht auch der Lust noch offen, Und durch die nächt'gen Wolken schwebt Ein fromm' Messiashoffen; Und viel besaß, wer viel verlor – Aus reicher Saat keimt's reich empor. Wer seiner Wünsche Blüthenflor Mit Thränen kann begießen, Dem werden sie noch einst hervor Erfüllt als Blumen sprießen; Ob die nun heut', ob morgen sein, Wird wohl zuletzt dasselbe sein. Doch elend, wahrhaft elend ist, Der selbst vom Schmerz verstoßen, Der, da die Lust ihn doch nicht grüßt, Vom Gram selbst ausgeschlossen; Deß Nacht nicht schwarz, deß Tag nicht klar, O der ist elend, ist's fürwahr! Den kein Verlangen mehr bewegt, Kein schmerzenfreudig' Sehnen, Deß Busen keinen Wunsch mehr hegt, Deß Auge ohne Thränen. – Ja elend, elend sicherlich Ist Jeder, der so ist, wie ich