Wolfsabenteuer. »Du hast gegessen, Freund, dein Zahn ist blutig, Und uns macht Hungersqual schier todesmutig! 's ist bitter kalt, das Feld ist öd und traurig, Und drüber braust die Windsbraut wild und schaurig. Weit ist kein Mensch zu sehn und auch kein Tier, Drum sprich, wo ward der Schmaus beschieden dir?« Die gier'gen Wölfe grüßen solcherweise Den Freund, der eben heimkehrt von der Reise. Der Satte aber zögert länger nicht, Und also er zu den Genossen spricht: »Dort auf der Pußta steht ein Häuschen klein, Drin wohnt ein Schäfer und sein Weibchen fein. Und hinterm Hause liegt ein voller Stall, Draus hört' ich Schafe blöken, – just mein Fall. Zu diesem Haus nun schlichen still und sacht Ein junger Herr und ich in finstrer Nacht. Ich lechzte nach den fetten Schafen, und Ihm wässert' nach der Schäferin der Mund. Lang späht' er da herum, die Lieb' im Sinn, Ein Schaf erwischt' ich nicht, – da fraß ich ihn!«