III. Ob grün, roth, pfirschblüthfarben her sie schreite, Sie muß vor Allen ragen; Nicht ist, der goldnes Haar, kunstreich verschlungen, Wie ihr sich reihe, Die mein Herz befangen, Die dergestalt mich von der Freyheit Höhen Hinweg will heben, Daß mir nimmer eigen Ein Joch, so leichter fiele. Und wie der Geist sich rüste und bereite, Von Rath entblößt zu klagen, Wenn Schmerzen ihn mit Zweifeln bang durchdrungen; Des Auges Weihe Zähmet sein Verlangen, Daß jedes Wahnsinns Entwurf muß verwehen, Und Zornes Weben Alsobald sich neigen Vor sußer Augen Spiele. Wie viel durch Amor ich ertrug bis heute, Wie viel ich noch zu tragen, Bis sie das Herz mir heilt, die es bezwungen, Die stolze Feie, So es hält gefangen; – Kömmt Rache doch, schließt dem demüth'gen Flehen Nicht Widerstreben Oder stolz Bezeigen Den Pfad kurz vor dem Ziele. Doch Tag' und Stunde, wo mein Aug' erfreute Des ihren lieblich Tagen, Das mich von da, wo Amor wohnt, verdrungen, Erschuf das neue, Wehevolle Bangen; Und sie, nach welcher liebend Alle spähen, Nur die nicht beben, So dem Steine gleichen In starrem Herzgefühle. Die Thräne, – wie sie auch dem Aug' entgleite, Ob Wunden, die geschlagen In's Herz des ersten Blickes Huldigungen, Treibt nicht der Reue Gluth mir in die Wangen. Und der Gerechte wird mir zugestehen: Ihr seufzt mein Leben, Billig muß sich's zeigen, Daß sie die Wunde kühle. Ich liege ewig mit mir selbst im Streite: Mit theurem Schwert erschlagen Fiel eine schon, von gleichem Schmerz bezwungen. Auch will ich Freye Nicht von ihr empfangen; Denn gräder mag kein Weg zum Himmel gehen, Und Niemand streben Nach der Sel'gen Reichen Auf dauerhafterm Kiele. Heil Stern', euch, die als die beglückte Seite Die schöne Frucht getragen, Sie als Genossen liebevoll umrungen, Die unserm Maye Himmlisch aufgegangen, Ein Stern; wo grün wie Lorbeer stets zu sehen Der Tugend Leben, Wo nicht Blitze steigen, Noch bösen Windes Schwüle. Wohl weiß ich, daß, wie einer sich bereite Ihr Lob im Lied zu sagen, Es doch der besten Hand nie wär' gelungen. Wer mag in Treue Merken, all' umfangen Die Güt' und Schönheit, wer sie je gesehen In Augen weben, Aller Tugend Zeichen, Schlüssel meiner Gefühle? Das Leben Hat kein Pfand Amor'n zu reichen, So mehr, als Ihr, o Donna, ihm gefiele!