Dreyhundert und sechszehntes Sonett. Lieb' Vögelein, von Sanges Lust getragen, Oder beweinend die vergangnen Zeiten, Siehest du Nacht und Winter dir zur Seiten, Im Rücken Tag' und Monden voll Behagen, Wenn, wie du kennst des eignen Kummers Plagen, Du so mein gleiches Seyn wüßtest zu deuten, Dem Armen würdest in den Schooß du gleiten, Mit ihm zu theilen seine bangen Klagen. Ich weiß nicht, ob die Theile gleich sich paaren; Denn, die du klagst, lebt noch vielleicht; dagegen Das Meine Tod und Himmel karg verwahren. Doch Zeit und minder frohe Stund' erregen Mir durch das Bild von süß' und herben Jahren Die Lust, mit dir leidvoll Gespräch zu pflegen.