Vier und zwanzigstes Sonett. Je mehr dem letzten Tage naht mein Leben, Der alle Schmach der Erde nimmt von hinnen, So schneller seh' die Zeit ich ab sich spinnen, So trügerischer meiner Hoffnung Weben. Zum Herzen sprech' ich da: Nicht Vieles eben Wird mehr zu reden seyn von süßem Minnen; Die schwere Erdenbürde will zerrinnen, Wie frischer Schnee, das wird uns Frieden geben. Mit ihr wird jede Hoffnung auch vergehen, Die irr' uns hat geführet schon so lange, Und Lachen, Weinen, Furcht und Zornes Toben. Dann werden klar wir sehn, wie oft durch Wehen Der Mensch sich zu dem Besseren erhoben, Und wie so oft es ihm vergeblich bange.