Der Leichnam Ein zweyter Don Quixott, in dessen Kopf Es mächtig spuckte, kam einst auf die Grille, Er wäre todt. Schon lag der arme Tropf Zween Tage lang in feyerlicher Stille Auf seinem Kanapee. Man fasset ihn beym Schopf, Er sinket welk zurück; man schreyt ihm in die Ohren, Man kneipt ihn in das Kinn, man spritzt ihm ins Gesicht, Umsonst, er hört und fühlet nicht. Hier, sprach zuletzt der Arzt, ist meine Kunst verloren; Man scharre nur den armen Junker ein, Die Todten kann ich nicht erwecken. Der Tischler bringt den schwarzbebeizten Schrein, Er wird hineingelegt und keine Spur von Schrecken Drückt sich in seinen Zügen aus. Ein Bauer, der ihm Zinse bringen wollte, Kam ungewarnt ins Sterbehaus: Er kniete vor den Sarg; das Paternoster rollte Durch seine braune Hand, nun dreht er das Gesicht: Gott hab ihn selig, sprach er zum Husaren, Der Marschallsdienste that, groß ist der Schade nicht, Denn ach! seit mehr als sieben Jahren War ja der gute Herr ein Narr. Itzt regt der Leichnam sich, die blauen Lippen beben: Ha, Schurke! rief er aus, (der Kerl ward bleich und starr) Wär ich nicht todt, bey meinem Leben, Ich würde dir fünfhundert Prügel geben.