38. Nie hat ein spätres Bild dein Bild vernichtet, Das fühlt ich stets vielleicht und fühl es heute, Da sich's nach langen Jahren mir erneute, Nachdem ich manchen Wahn der Welt gesichtet. O Zeit, in der ich noch für dich gedichtet, Was, außer mir, sich keiner Leser freute! Noch war mein Name nicht der Welt zur Beute, Die selten fühlt und oft so lieblos richtet! Noch unbekannt mit meinen eignen Trieben, Zu ernst, zu schüchtern, allzusehr verschlossen, Bin ich dir fremd durch eigne Schuld geblieben. Da wieder nun ich deines Blicks genossen, Empfind ich wieder jenen Drang, zu lieben; Doch meine schönste Jugend ist verflossen.