Zeichen der Zeit Ich sah einen Knaben, der spielte Krieg mit zierlichen, zinnernen Truppen. Da hört' er 'ne Trommel! Fuhr auf und schwieg, in den Ofen warf er die Puppen: Und sah mit Augen kühn und stolz, wie das Metall im Feuer schmolz – Spute dich, Knabe! Ich sah einen Jüngling, der fuhr empor und schüttelte seine Locken, aus der Dirnen Arm, aus der Zecher Chor, über sich selbst erschrocken: Er stand und lauschte voller Scham, ob schon die Morgenröte kam – Hast du's verschlafen? Ich sah einen Mann, der stand am Herd, in seiner Kinder Kreise; Kugeln goß er und schliff ein Schwert und pfiff eine muntere Weise: Er sah nicht auf, er sprach kein Wort, er schliff und pfiff nur lustig fort – Wird es bald scharf sein? Ich sah einen Greis, der sprach bei sich: »Weh mir elendem Greisen! Bald donnert die Schlacht nun ohne mich, ohne mich nun funkelt das Eisen! Muß liegen in des Grabes Schoß, und oben bricht die Freiheit los« – Warte mit Sterben! 1841