Nachts Nun ist der Tag gesunken, vom Berge steigt die Nacht, und hell mit tausend Funken die Sternlein sind erwacht. Nun über Tal und Hügel, herab vom Sternenzelt, nun schwebt mit leisem Flügel die Freiheit durch die Welt. Sie tritt an alle Hütten, sie pocht an jedes Tor, sie flüstert leise Bitten dem Schlummernden ins Ohr. Sie weiht mit heißem Kusse den Jüngling und den Mann und haucht mit leisem Gruße auch den Gefangnen an. Sie prüft am Schwert die Schneide, sie tritt zum Pulverfaß, sie zählt mit stummem Neide den Sand im Stundenglas: Daß alle Seelen träumen, daß alle Herzen glühn, von Rossen, die sich bäumen, von Taten, stolz und kühn, daß hinter Eisengittern, selbst der Gefangne lacht? Daß im Palast, mit Zittern, ein bleicher Mann erwacht! 1842