Der Triumph Schäme dich, Kamill, Dass du mit vier Sonnenpferden In dein errettetes Rom zogst! Und du, Romulischer Feinde Glücklicher Sieger, o Julius, Dass dich, mit goldenen Städten und Schlachten, Und mit Adlern und Spolien Deiner Brüder umgeben, Zum hohen Kapitol dein stolzer Wagen trug. – Friederich, ein Prinz der Brennen, Ward angefallen von Völkern Hungariens, Von Illyriens Reitern und Daciens: Alle dem Zepter der Königinn zinsbar, Die Vindobonens saatenreiche Fluren, Und Austrasiens Auen beherrscht, Und der Bajonen Gebirge, Und Hesperiens goldene Gärten; Dieser erhabenen Fürstinn, Deren Wohlfahrt vom Himmel in Sieben Sprachen erflehet wird; Deren Heere, geführt vom Stab' Eugens, Ehmals unbezwinglich, – und itzt Verbunden waren mit allen, die Am Mäotischen, Kaspischen, Finnischen Sunde wohnen, den rauhen Samojeden, den Ostiaken, Und dem Tartar am Sangarfluss: Einer Monarchinn dienstbar, einer, Die den weiten Umkreis Ihrer Welten nicht kennt. Auch trat zu ihnen der Söhne Sarmatiens Selbsterwähleter König, Und stellte seine Sachsen, ein treues Volk, Mitten auf den Pfad des Siegers, Unter eine Felsenburg. Und die hohen Satrapen Germaniens Fielen zahlreich dem Bunde bey. Und die theur erkauften Suenonen Drangen aus dem beeisten Norden hervor: Enkel der Helden, mit denen ein Jüngling Europen und Asien schreckte. Und Gallien, das an zwey Meeren thront, Dessen Fahnen und Wimpel Unter allen Himmeln wehn, Liess seinen Schwarm aus, Gleich dem Heere schwirrender Grillen, Die vor sich her ein blühend Land, Und hinter sich Wüsten sehn. – Aber, Thalia, lass ab Die Flotten und Fussknecht' und Reiter zu zählen! Friederich, so sage, bekriegt Von scheelsüchtigen, oder getäuschten, Oder gezwungenen Fürsten, Kehrte, nach sieben blutigen Jahren, So mächtig zurück, als er auszog, Nur an Ehre grösser, Und triumphirte nicht. – Siehe! er lenkt unsern Ehrenbogen aus, Und unsern goldbehängten Rossen, Und besteigt den pralenden Wagen nicht! Denn sich selbst mit eines Gottes Zufriedenheit Ansehn, ist der Triumphe Allerhöchster. – Und des Dichters Allerhöchster Triumph ist, Diesen König besingen. Drum schweige du nie von ihm, mein Lied, Stolzer, als der Ceïsche Und der Thebanische Päan, Keinem Golde feil, Auch selbst dem seinigen nicht. Und ob er auch diesen Triumph verlenkt, Und, deiner Töne nicht gewohnt, Sein Ohr zu Galliens Schwänen neigt: So singe du doch den Brennussöhnen Ihren Erretter unnachgesungen.