Paul Rebhuhn Ein Geistlich Spiel von der Gotfürchtigen und keuschen Frauen Susannen [Widmungsschreiben] [Widmungsschreiben] Dem gelarten wolgeachten ∙ / ∙ und Erhafftigen Steffano Reich von Kala / meinem besondern guten gönner und freunde∴ Gottes gnad und barmhertzigkeit durch Christum Jhesum unsern heylandt / Sey mit euch Wolgelarter freundlicher lieber Steffane / besonder gönner und freundt. Ich hab zur zeit die geschieht oder wie es etzliche achten / das geistlich geticht / von der gotfürchtigen und keuschen Frawen Susannen / in ein geistlich spiel verfasset / was ich damit gesucht / ist aus dem beschluß und vorred zu vornehmen / So ist auch one das solcher spiel nutz vor mir / von andern / und sonderlich von D. Martin Luther / in der vorrede Judit und Tobie zum mehrern theil angezeigt (und darumb von mir weiter one not) nemlich under andern / das dadurch der jugent gottes wort und werck mit lust werden eingebildet / Weil ich nu solchs über das /eurem vaterlandt zu ehren und freundlicher letz / mit etzlichen Bürgern daselbst agirt und gespilet / hab ich mirs lassen gefallen / euch das zu zu schreyben euch damit / wiewol one das dahin geneigtem / doch etlicher maß ursach zu geben / das / wie ich mit diesem unnd anderm gern gewolt / ihr / der ihr mit mehrerm und besserm wol künd / euch / wie ihr dann bißher gantz vleissig gethan / auch forthin nit nachlasset zu bevleissen / das nach Gott / eur vaterlandt müge eurer rhüm / ehr / und freud / und eure junge mitbürger zur zeit meine liebe discipel / zu aller gotseligkeit / tugent und erbarkeit an euch / ein fruchtbarlich exempel haben / Dazu euch dann Gott der Vater aller gnaden /durch Christum gnediglich wöl helffen / welchem ich auch hiemit euch / und daneben diss geticht eurer lieb freundlich thue bevelen / des Versehens / ihr werds von mir wo nicht seiner wirdigkeit / doch eurer freundlikeit halben im besten erkennen. Datum zu Zwickaw etc. 1535. Paulus Rebhun. E W. Vorrede Vorrede diss spiels. Ihr Herren hochs und niedrigs stands zu gleiche Alt / oder jung / gewaltig / arm / und reyche / So yemand sich vorwundert und gedächte Was ich daher mit den personen brächte / Dem wil ich des bericht von stund an geben Darümb schweigt still / und merckt auff mein wort eben / Sanct Paulus gibt uns alln ein gmeine lehre Das jederman sein thun und vleis hin kere / Auff das er seinem nechsten müg gefallen Zum guten und zur besserung inn allem / Demnach so seind auch wir ytzund im willen Zu gf allen euch was lieblichs hie zu spielen / Weil aber solchs auch nutz mit sich soll bringen So woll wir ytzt von leichtfertigen dingen Nicht handeln / sonder habn fur uns genuinen Ein sach / aus der wir hoffen auch müg kummen / Viel nutz / und besserung beyd frawn und mannen Als nemlich / die geschieht der fraw Susannen / Welch / wie euch wol eins theils ist offenbare Unschuldig zu dem todt verdammet wäre / Und doch sie Gott ließ wider ledig zelen Mit wunder durch den knaben Danielem / Wie ihr dann nach der leng yetzt werd vermercken / Daraus viel guter lehr den glaubn zu stercken / Das Creutz zu tragn / gedult zu habn / und mehre Wie yede fraw soll halten werd ihr ehre / Wie öberkeit sich halten soll im rechten / Was zu geburt herrn / frawn / kind / meydn / und knechten/ Man nehmen mag / drumb last euch nicht beschweren Das spiel mit vleis / und gneigtem willn zu hören / Das aber ihr die sach mügt baß erkennen Soll dieser knab euch all person her nennen / Und auch den inhalt dieses spiels daneben Soll er auffs kürtzt euch zu verstehen geben. Inhalt Argument oder Inhalt. Susann das from und keusche weib Mit ihrer schön / und zartem leib / Die Richter beyd entzündet hat Doch on ihr wissen / willn / und that / Im garten sie ihr stellen nach Yhr lust zu büssen ist ihn gach / Da sie ihr meyd von sich lest gehn Yhrs willns sie ihn nicht wil gestehn / Das bringt ihr grosse angst und not Mit grim sie drohen ihr den todt / Ein zeter gschrey sie machen schwindt Deß sehr erschrickt das hausgesindt / Für gricht mit gwalt sies lassen holn Beyd ehr / und lebn yhr nehmen wolln / Yhr herr Joachim und ihr kindt Yhr vater / muter / Schwester gsindt / Mit ihr mit weynen kummen dar Die richter zeugen offenbar / Wie sie ein ehebruch hab verbracht Die herrn verdammens on bedacht / Den sträfern wird bevelch gethan Das sie versteynt werd auff dem plan / Da kümpt ihr Gott zu hülffe schnel Erlöst sie durch den Daniel / Die Richter werdn an yhrer stadt Gestrafft umb ihre missethat / Die Widwen auch gerochen werdn Der eyn gschach gwalt vom reichen hern / Der andern ward der schütz versagt Das sie Gott yhrem herrn geklagt / Die Richter müssens glag bezaln Joachim mit den seinen alln / Sich freud und jubilieret Gott Das er Susann erredt vom todt. Personen Unterredner diss spils. Resatha Ichaboth, , Die zwen Richter. Simeon Gamaliel Zacharias Nahor, , Die vier Eltisten / oder Radtsgenossen. Daniel Der Prophetisch knab. Susanna Die keusche Fraw. Joachim, Man Helchias, Vater Elisabet, Mutter Rebecca, Schwester Benjamin, Söhnlein Jahel, Töchterlein Sara, Erste Meyd Dabira, Andere Meyd , der Susannen Baldam Der reiche Bürger Olympa Ruth, , Zwo Widwen Abdi, Erster Knecht Gorgias, Anderer Knecht Samri, Dritter Knecht , des Joachims Abed Giezi, , Die zwen Schergen. 1. Akt 1. Szene Scena Prima. Resatha. Ichaboth. Ein guten tag euch Gott woll geben Und euch viel guter jar daneben / Wie sol ich das von euch verstehen Das yhr so traurig ytzt thut sehen / Und euren kopff last nieder hangen Als het euch unglück über gangen? Ist euch was böses widerfaren So wolt mir auch das offenbaren / Odr seind euch sonst so schwere Sachen Ytzt kumen fur / die euch so machen Bekümert / und so gar erschlagen Wolt mir dieselben auch fürtragen Villeicht ich etwo rhat möcht finden Und euch des kümmernus entbinden / Die ding so mich jetzt traurig machen Seind nicht der gleichen richter sachen / Wie für uns kumen von der gmeyne Dann diese sach mich trifft alleine / Und mich der halb dest mehr thut plagen Das ich sie niemands wol darff klagen / Noch mich zu jemands des vorsehen Das er des orts mir bey werd stehen / Und helffen mein betrübnus wenden Das mir ist ytzund under henden / Wer weys was euch möcht widerfaren Wenn yhr mir das thet offenbaren Ich trag auch selbs inn meinem hertzen Einn heymlichen verborgnen schmertzen / Wenn yhr mir nu eur noht thet sagen Wolt ich auch euch von meiner klagen / Und eures rahts darüber pflegen Dann stets ein ander mir kan geben / Einn bessern raht / und mehr ersehen Denn ich hett selber möcht verstehen / Drumb last uns einr dem andern sagen Was yeder thut im hertzen tragen / Ists sach / dass dann ist solche note Die keiner mit seim guten rhate / Dem andern kan / und weis zu wenden / So woll wir dann mit gleichen henden Die bürde unsers leydes tragen Und mit einander mitleydn haben / Weil das dann ja ist eur begehren Euch mein anligen zu verkleren / Wil ich eurn raht auch nicht aus schlagen Und euch mein not on scheu auff sagen / Doch wist zuvor inn solcher massen Das yhrs bey euch wolt bleyben lassen / Yhr dorfft des fals kein sorg nicht tragen Thut mir eur not nür künlich sagen / Ja wenn yhr thet im ehebruch ligen Sols doch bey mir wol bleibn verschwigen / Habt freundlich danck der lieb und trewe Wil wider schawn / dass euch nicht rewe / Wolan ich wils euch offenbaren Yhr habt on zweyffel wol erfaren / Nach dem in Jochems haus wir haben Zu weylen klag und sach vertragen / Die uns da selbst für bringt die gmeyne Wie wir habn gsehen offt alleine / Susann in yhrem schmuck / und zieren Im garten hin und her spatzieren Die weil ich nu darauf geachtet Und yhren zarten leib betrachtet So hat sie mir mein hertz besessen Das ich yhr schlechts nicht kan vergessen Ich sitz / odr steh / ich schlaff / odr wache Ich eß / odr trink / odr was ich mache Ich sitz zu gricht / odr geh von dannen So denck ich an die fraw Susannen Vor yhrer lieb kein rhue nicht habe Zu tisch / zu bett / bey nacht / noch tage All meine synn seind mir verrucket Und in yhrn zarten leib verzucket Mein hertz das schmiltzt mir itzt zusammen Als leg es mitten in der flammen Von solcher flam / und grosser brunste Mir steyget under augn die dunste Das / wenn ich soll die warheit jenen Ich schir kan weder hörn / noch sehen Das ists / das mich ßo sehr thut nagen Davon ich niemands hab dörfft klagen Die weil yhr aber habt begehret Das ich euch meine not verkleret Hab ich sie euch nicht wolln verhalten Als meinem lieben herrn und alten So yhr nu durch eur kluge synnen Mir hulf und rhat kundt gebn hierinnen Wie ich mit fug nach meinem willen Der liebe brunst bey yhr möcht stillen So helffet mir zu diser farte Die weil ich werd gequelt ßo harte Dann mir mein brunst nicht wird gestillet Ich habe dann meinn willn erfullet Mein will abr der ist / und kein ander Nur das ich mit Susann selbander Der liebe spil mit lust soll pflegen Wo das nicht gschicht / kan ich nicht leben Wie wol ich auch in meinem hertzen Itzunder trag einn grossen schmertzen Doch ists mir nicht ein kleine freude Das ich nicht trag allein sölch leide Dazu meins leids hab sölchen gsellen Wie ich yhn selbs hett wunschen söllen Drumb das euch auch nu werde enddekhet Was heimlichs in meim hertzen stekhet So wisset das in dem spitale Auch ich lig krankh / und leid groß quale Davon yhr mir itz habt geklaget Das yhr darinn seyt hart geplaget Dann auch Susann das zarte weibe Hat mir endzundt mein hertz im leibe Mit yhrer lieb ßo gar umgeben Das mich gantz dunkht ich kunn nicht leben Wo ich sie teglich nicht solt sehen Und ettwo nahend umb sie gehen Als offt wir da ein sach solln richten So thut mein hertz nichts anders tichten Denn nur wie mir wurd raum gegeben Mit yhr der liebe spil zu pflegen Ey lieber herr / was hör ich sagen? Wo dem ßo wer / wolt ich nicht klagen Dann ob man gmeinklich wol thut sagen Wenn an eim beyn zwen hunde nagen Das sie nicht frid beysamen halten Besonder druber sich zweyspalten So hoff ich da doch nicht der massen Das wir uns werdn zerteylen lassen Zu voraus / weil in diser sache Ein yeder ist allein zu schwache Die auß zu furn nach seim begehren So hoff ich yhr werd euch nicht bschweren Mit mir zu gleich zu hebn am wagen Das wir yhn aus der pfutzen tragen Und diese sach zum ende furen Nicht anders yhr an mir solt spuren So vil ich kan mit wort und thaten Zu diser sach uns helffen rhaten Solt yhr mich unverdrossen finden Wenn wir nur etwas schaffen kunden Denn yhr das selber wist und sehet Wie es umb fraw Susannen stehet Sie ist ein frum gotfurchtig weibe Kein unzucht ist in yhrem leibe Yhrn man sie helt in allen ehren Thut sich von seiner lieb nicht keren Auff ehr / und tugnt sie zeucht yhr kinde Dazu yhr gantzes haus gesynde Vol erbarkeit seind all yhr sitten Drumb hab ich sorg / wenn wirs gleich bitten Unnd yhr anmutten unsern willen Sie werd uns disen nicht erfullen Die selbig sorg mich auch anfichtet Es sey mit gut nichts aussgerichtet Drumb mussen wir uns unterstehen Einr andern hinderlist / und sehen Ob wir durch unser gwalt sie biegen Und unsern willen möchten kriegen Wie rhatt yhr aber / wann das were Zu thun / das unss nicht brecht gefere? Da dörfft wir zu wol cluger synnen Das wir uns sehen fur hierinnen Dann ßo wir da die schantz versehen Wurd es mit uns sehr ubel stehen Vor allem aber wer am besten Das wir die zeit und stunde westen Wenn gar alein sie ettwo were So hett es nicht ßo gross gefere Da weis ich zwar einn rhat zu geben Ich hab darauff gemerket eben Gemeinklich wenn warm scheint die sunne So gehts inn garten zu dem brunne Und badet sich alda alleine Der meid bey yhr sie lesset keine Drumb acht ich das nicht unbequeme. Das wir der warmen tag geremen Und uns zu weil verbergn inn garten Und heimlich yhrer zukunfft warten Vileicht uns yrgnt ein mal wirt bscheret Was unsers hertzens lust begehret Eur rhat der gfelt mir aus der massen Drumb ichs da bey auch bleibn wil lassen Und soll also darauf beruhen Wie yhr geredt / ßo wolln wir thuen Got geb das nur ein warmer tage Bald kum / sonst ich kein rhue nicht habe Das wetter zwar sich fein thut schikhen Wolt Got das uns solt heut gelükhen Wir wolln zu yhr ins haus ytzt gehen Das wirs doch nur die weil mugn sehen Ey secht / ich halt yhr herr wöll wandern O glukh / schikh dich auch mit dem andern / 2. Szene Scena Secunda. Joachim. Abdi. Ichaboth. Resatha. Susanna. Benjamin. Jahel. Knecht Abdi mach dich auff mit mir Zu gehn ein meil drey / oder vier Ja herr / es soll kein saumnus han Ich wil mich rusten auff die ban Von stundt / und euch geleitten recht Wie zugezimt eim treuen knecht Her Jochem / wo sol das hin sein? Wolt yhr eur haussfraun lahn allein? Ich hab ein gschefft zu richten aus Liebn herrn secht auch mit auff mein haus Wenn yhr pflegt aus und ein zu gehn Das mir nicht unfal möcht zu stehn Wir wolln euchs gern zu gfallen sein Und schaun das niemd nichts trag herein Werd yhr nicht wider kumen bald? Ich weis nicht / wies noch hat ein gstalt Ach herr / wo denkht yhr aber aus Das yhr wolt ziehen aus dem haus Und mich in trauren sitzen lahn? Dann ich kein freud im herzen han Wo yhr nicht nahend seit umb mich Und ich euch teglich hör und sich Wie kem das liebe frawe mein Das yhr darumb solt traurig sein Und habn kein freud / denn wo ich bin Bei euch? trag ichs doch nicht mit hin Jo herr / mein freud fast alle gar Nemt yhr mit euch / sag ich fur wahr Dann ja nach got dem herrn ist mir Kein lieber ding auff erd denn yhr So gar / das / wo yhr von mir seit So ists mein gröstes hertzen leidt Dann eur ich sorg hab alle zeit Das euch nicht widerfahr ein leidt Drumb bitt ich / so es sache wer Das euch zu bleibn brecht kein gefehr Wollt dises wandern lassen stehn Das ich sölchs leids mug mussig gehn Nicht achts dafür o frawe mein Das mir mit wandern wol kan sein So / das ich mich on nötig sach Zu wandern auff den wege mach Dann wo die sach nicht wer darnach Wer mir zu wandern nicht so gach Weil aber ichs nicht kan umbgehn So wollet des zufriden stehn Die weils dann ja nicht anders kan Gesein / und musset schlechts davon So bith ich trauter herre mein Wolt ja zu lang nicht aussen sein Umb das bitt nicht o frawe mein Ich wil des sonst gevlissen sein Yhr kinder kumt zum vater vor Er wil itz wandern aus zum thor Bitt yhn das er bald wider ker Und euch was schöns mit ihm bring her Lieb vater kumt herwider schir Und bringt auch ettwas schönes mir. Mie auch / mie auch lieb vate mein Bingt was / das gulden ist und fein Ja lieben kinder seit nur frum So wil ich / wenn ich wider kum Euch ettwas schönes bringen mit Secht das yhr got auch fur mich bitt Auff das ich gsundt herwider kum Wir wollen alle sein fein frum Nu spar euch got gesundt und frisch Ich wil herwider kumen risch Wolt guter ding die weilen sein Yhr solt nicht bleiben lang allein Und euch yhr herrn gesegn auch got Wol an / got bhut euch frue und spat Got helff euch gsund herwider schir Das yhr mit freuden kumt zu mir Got geb das er ein jahr auss bleib Wenn uns nur wurd zu theil sein weib. Chorus Primus. Fraw Venus groß ist dein gewalt Bey allen menschen kinden Vor dir bleibt weder jung noch alt Du bringst yhr vil zu ßunden Mit scharffen pfeiln dein blindes kind Durchdringt der menschen hertzen schwindt Und nimt sie gar gefangen Wer da ein mal die schantz versicht Und erstlich yhm nicht widerficht An dir muß er behangen / An dir etc. Wie wol nu junge leut gemein Durch dich vil werdn betrogen So werdn doch offt an deinen reyn Auch alte narrn gezogen Durch deine netz darnider gfelt Das sie kein erbarkeit aufhelt Von ßunden / noch von schanden So bringst auch sonst die all zu spot Vor aller welt / und auch vor got So stekhen in deinn banden / So stekhen etc. Proportio. Dagegen aber jung und alt So deiner sich erwehren Und widerstehn mit ernst und gwalt Die kumen recht zu ehren Als die vermeiden deine bandt Und gebn sich inn ehlichen standt Und thun daraus nicht schreiten An ander halten lieb und werdt Die werden auch von got geehrt Und hie von allen leuten / Und hie von etc. Denn was kan edlers sein auff erd Denn so sich ehleut halten Gegn ander alzeit lieb / und werdt Und lassen sich nicht spalten Durch unfal / oder frembde lieb Noch klafferey / und böss getrib Das ehlich bandt zu reissen Sölch lieb kumpt nicht von Venus her Sant Paul gepeuts in seiner lehr Darumb wirs billich preißen / Darumb etc. 2. Akt 1. Szene Scena Prima. Hæc scæna cum sequenti extra argumentum admixta est, ad depingendam iudicum iniquitatem. Hab itz abermal besehen Wie mein korn im feld thut stehen Wil mir noch nicht wol behagen Dann die andern ackher tragen Neben meim vil schöner treide Welchs mir ist ein grosses leide Sonderlich so hat mein nackber Nechst bey mir den besten ackher Das ich zwar im gantzen felde Keinen lieber haben wölde Drumb ichs auch offt furgenuhmen Wie ich möcht darhinder kumen Mannich practick auch ertichtet Aber noch nichts ausgerichtet Noch den acker kund erheben Weil mein nackber war im leben Nu er aber ist verschiden Wil ich noch nicht sein zufriden Bisz ich yhn zu mir müg bringen Und darab die widwe dringen Das ichs aber enden müge Wil ich brauchen dise lüge Wie ich hab zur zeit meim nackber Geld gelihen auff den acker Weiland er noch war im leben Welchs er mir nicht widergeben Drumb ich sie wil ytz verklagen Das sie muss die schuld abtragen Wenn sies dann nu nicht am gelde Haben wirt / so wirts yhr felde Mussen an der schuld mir geben So hoff ich / wöll ichs erheben Wann sie schon wirt vil wolln klagen Und zu diser schuld nein sagen Wil ich wol so viel verschaffen Bey den richtern / das yhr klaffen Nicht sol werden angenumen Dann ich ytz zuvor wil kumen Und mit einem gschenckh sie schmieren Das sie mir mein sach aussfüren Dann sie mir auch sonst gewegen Drumb ichs leichtlich wil erregen Das sie es nicht lassen feilen Und mir zu den ackher teylen Zwar / wenn ich nur ytzund wuste Wo ichs ettwo suchen muste Wolt ich bald zu yhn mich machen Und verkleren yhn mein sachen Sonst ich zwar hab offt vernuhmen Das in Jochems haus sie kumen Und gericht zu halten pflegen Weils yhn ist daselbs gelegen Drumb ich ytzt auch hin wil gehen Und mich bald nach yhn umbsehen Ob ichs da antreffen kunde Und sie beyd beynander funde Zwar ßo ich ytz recht thue sehen Dunckht mich / wie die Stadtknecht stehen Beyd beysamen vpr der thure Dran ich wol hab nu zu spuren Das die richter nicht seind weyte Harr / ich kum zu rechter zeite Dann ich siechs beym tische stehen Hoff mein sach soll ytzt fort gehen 2. Szene Scena Secunda. Ichaboth. Baldam. Resatha. Abed. Olympa. Ich wil ytzt ein wenig sehen Wies daheim im haus thut stehen Dann ich halt nicht das vil sachen Heut uns werdn zu schikhen machen Aber secht ich bin betrogen Dann her Baldam kumpt gezogen Acht / er werd uns ettwas klagen Musz vor hörn was er wirt sagen Geb euch got einn guten tage Herr habt danckh / was ist eur klage? Oder was thut yhr begehren? Sitzt herzu und lasts uns hören Weisen hern / das ist die sache Das ich nicht vil umbschweif mache Eine widwe in der gassen Welche nechst yhr man verlassen Soll mir von yhrs mannes wegen Zehen gulden schuld ablegen Welch ich yhm an barem gelde Auff einn ackher daust im felde Glihen hab bey seinem leben Die mir noch nicht widergeben Und so vil ich dran kan spuren Wirt auch sie mich wolln umbfuren Und sehr klagn yhr unvermugen Aber mir gschicht nicht genugen Wenn ich drumb meins glihen gelde Yhrenthalbn endberen sölde Drumb die weils ja nicht vermage Das sie mir mit geld abtrage Solche schuld / szo bitt ich sehre Euch / wolt mich des ytzt geweren Und durch eure Richters gwalten Dise widwen darzu halten Das sie mir fur sölches gelde Volgen lasz yhrn ackhr im felde Drauff ich yhr hin aus wil geben Was da billich ist und eben Wil von euch auch lieben herren Sölches nicht umb sonst begehren Sonder mich erzeign der massen Mit eim gschenckh / welchs ich wil lassen Bringen euch / soll euch nicht rewen Steht mir ytzt nur bey mit trewen Weil yhr sölchs von uns begehret Solt yhr des wol sein gewehret Dann zu thun nach eurm begehren Soll uns keine sach nicht bschweren Bald wir sie wolln heischen lassen Weil sie wohnt in diser gassen Abed / heyß Olympa kumen Dann wir habn ein sach vernuhmen Drauff sie soll yhr antwort geben Herr ich wils aussrichten eben Fraw / Olymp zu euch mich senden Meine herrn / yhr solt behende Ytzt bey yhn vor grichte stehen Was yhr solt / werd yhr wol sehen Ja ich wil von stundan kumen Ob ich wol nicht hab vernuhmen Das mich yemands hab verklaget So veil habn sie mir gesaget Gruss euch got yhr weysen herren Warzu thut yhr mein begehren Fraw Olymp / fur uns ist kumen Baldam / den wir habn vernuhmen Wie eur man an barem gelde Auff einn ackher daust im felde Hab von yhm auff borg genuhmen Zehen gülden / zu seim frumen Dran er noch nichts hab endpfangen Welchs yhn ettwas thut verlangen Und darumb sich her gefunden Das yhr yhm zu diser stunden Sölche schuld bezalen wollet Wie yhr dann von recht thun sollet Das wer mir liebn herrn zu schwere Das ich so viel schuldig were Hoff yhr werds auch nicht begehren Das man mich on not soll bschweren Dann ich weys von keinen schulden Noch von acht / noch zehen gülden Noch von sechsen / noch von syben Die mein man wer schuldig bliben Noch das auff den ackhr im felde Yhm wer glihen wordn ein gelde. Drumb ich euch wil habn gepeten Wolt mein unschuld treülich retten Als ich hör / wolt yhr nichts gstehen Nein / es muss nicht so zugehen Dann her Baldam ist der ehren Das er solchs nicht würd begehren Wo ers nicht hett recht / und fuge Dieses hab wir kundtschafft gnuge Drumb last ab von eurem klagen Und thut schnel was wir euch sagen Habt yhrs aber nicht an gelde So verlast yhm dran eur felde Was es theürer ist am kauffe Soll er euch bezaln mit häuffe Herr got sol ich dann endrichten Des ich gnossen hab mit nichte Muss es got im himl erbarmen Das yhr so bezwingt mich armen All mein nahrung ist gestanden Auff dem kleinen ackherlande So yhr mirs nu thut endwenden Weys ich mich mit meinen henden Und mein kinder nicht zu nehren Noch des hungers uns erweren Da hülfft fur kein weynn / noch klagen Baldam wil sein geld auch haben Drumb her Baldam thut der massen Yhren akher ßols euch lassen Drauff ßo wolt yhr geld aufgeben Was da billich ist und eben Weyse gunstig liebe herren Eurem urtheil volg ich geren Wil mich auch so lassen schlichten Und das ubrig geld endrichten Aber mir geschieht gewalde Sag ich frey fur jung und alde Drumb o herr / der du verheyssen Das der widwen und der weysen Du wilt vater sein und nehren Wollest dich zu mir her keren Und das urtheil selber rechen Das man uber mir thut sprechen Haltt eur maul / und last sölch klagen Sonst man euch würd anders sagen / Hic discedit etiam Ichaboth / Resatha vero / interim a longe colloquium Susannæ cum ancillis de ingressu in hortum auscultat. 3. Szene Scena Tertia. Beniamin. Susanna. Jahel. Dabira. Sara. O liebe muter was hab ich vernuhmen Ich war on gfer ytzt in die kuchen kumen Nicht weis ich / was ich drinnen hatt zu suchen Da hört ich unser meid o greulich fluchen Sie wird nicht Got den herrn vor augen haben Wie ihr uns nechten thett ym bette sagen Das wir Got fürchten solln / und allzeit ehren Und hütten uns vor fluchen und vor schweren Ey wird ihr dann auch Got die sünde schencken? Neyn liebes kind / er wirds ihr wol gedencken Secht nur / das ihr nicht auch der massen handelt Noch in des teuffels weg / und sünden wandelt Dann Gott gedrohet hat alln bösen kinden Das er sie straffen wöll / als offt sie sünden So aber sie nach seinem willen leben So wil er endlich ihn den hymel geben Lieb mute wed ich auch inn hymel thumen? Ja liebes kind / sey frum / so wirst drein kumen Yhr meyde secht / und raumt fein auff im hause Und kert den unflat allen fein hinause Das / wenn der herre kümt / ers sauber finde Und sech / das er nicht hab ein faul gesinde Ja liebe Fraw / wir wollens nicht vergessen Und reumen auff / als bald wir haben gessen Wann meint ihr das der herr werd widder kumen? Ich habs nicht eygentlich von yhm vernuhmen Raumt ymmer auff / und lasts an euch nicht feilen Er wird wol kumen / wenns an seiner weylen Nach essen dann / so anders scheint die sunne So wil ich in den garten gehn zum brunne Und mich im kalten badt ein weil erquicken Da werd ihr dann mit mir auch habn zu schicken Ich wil abr vor zu meiner muter sehen Drumb soll eur eine auch mit mir hin gehen His auditis Resatha currit obviam collegæ suo, illique hæc repente communicat. 4. Szene Scena Quarta. Resatha. Ichaboth. Ruth. Wolt yhr nicht gern hören gute mehre? Jo / wenn nur was guts verhanden were Ists nicht etwas von der fraw Susannen? Jo / ytzund vor kleiner weil vergangen Hört ich sie zu yhren meiden sagen Wie sie ytzund bald nach mittem tage Sich wolt baden unden in dem garten Drumb so muss wir vleissig nu drauff warten Sölch gelegenheit mit nicht versehen Dann wer weis? wens mer also möcht gschehen Weil gleich ytzt yhr herr auch nicht verbanden Sonder / wie yhr wist / ist uberlande Drumb so künn wir auch so viel dest feiner Warten yhr / und ist die gfar auch kleiner Ihr sagt recht / drumb wolln wirs gluck versuchen Und im garten heymlich uns verkriechen Ob uns unser sache möcht gelingen Und das glück uns lust / und freud möcht bringen Vidua hæc in itinere illis occurrit. Lieben herrn / hört an mein nötig klage Ytzund nicht / sparts auff einn andern tage Dann wir habn auff dissmal nicht der weilen Ja mein sach wil aber haben eilen Sonst man mich bringt ytzund umb das meine Immer fort / und last sie stehn aleine Soll ich dan also das mein verlieren? Herr mein got lass dirs dein aug anrhüren Siech / wie ich ytzunder werd verkurtzet Mein gerechte sach wird mir umbgsturtzet Weil ich keinen schutz von den kan haben Die mich sollen ytzt vor gwaldt handhaben / Chorus Secundus. Diß ist der werlet lauff Wer vleissig siecht darauff Der findet wie gewalt Allzeit das recht behalt Reichtumb wird fur gezückt Armut gar unterdrückt Wer nicht hat gut und hab Musz allzeit sein schabab Gunst gilt bey yederman Wer diser viel kan han Der hat ein gwunnen spiel Unrecht schadt yhm nicht viel Freundschafft und groß geschlecht Macht vieln yhr sach gerecht Ist einr ein schlechter man Offt muß er unrecht han Widwen und arme kindt Allnthalbn verlassen sindt Fur sündt man das nicht richt Wenn yhn gleich unrecht gschicht Proportio. Wie wol nu aber ist das glück Der armen hie auff erden Das man sie bschwer / und unterdrück So wirdts doch anders werden Denn got sich yhrer not nimt an So sie zu yhm vertrawen han Er hats yhn gwiß versprochen So yemands yhn ein leyd zufürt Sein aug yhm wirdt damit berürt Es bleibt nicht ungerochen Darumb getrost und wacker seit Die yhr hie werd geplaget Eur leid sol kürtzlich werdn zur freud Wenn yhr das creutz nur traget Gedültig und mit sanfftem mut Nur got eur sach bevelen thut Der wils zum besten wenden Wenn er ersiecht die rechte zeit Verzagt nur nicht es ist nicht weit Er wirdt sein hülff euch senden 3. Akt 1. Szene Scena Prima. Susanna. Sara. Dabira. Ytzund scheind fein warm die sunn Drumb ich gehen wil zum brunn Und daselbs mich badn ein weil Drumb so macht euch auff mit eyl Volgt mir in den garten nach Dann rieht auß auch eure sach Liebe fraw wir seind bereit Euch zu geben hin das gleidt Solln wir auch was tragen mit? Neyn / yhr dörfft ytzunder nit Darnach wil ich sagen wol Was man mir als bringen sol Das volgent redet sie im garten. Nu geht itzund wider hyn Weil ich nu beim brunnen bin Dann ich mich ein weil allein Baden wil / dorfft nicht da sein Aber ubr ein kleine zeit Secht / das ihr bey mir do seyt Bringt mit euch die salbn und öl Seyff / und was ich haben söl Dann so solt yhr salben mich Biß ich meine zeit ersiech Ytzund aber habt in acht Das yhr wol die thür vermacht Das nicht yemands kom herzu Und mir leyd und ungmach thu Seit on sorge liebe fraw Dann wir wolln mit aller traw Euch die thür verwahren fest Wie wihr mügn auffs aller best Dörfft yhr unser sonst zu nicht Nein / secht das yhr das außricht 2. Szene Scena Secunda. Resatha. Susanna. Ichaboth. Wolauff es ist itzunder zeyt Das glück hat uns den weg bereit Ich hoff wir wolln ytzt werdn gewert Was unser hertz hat lang begehrt Hülff got / was da? wo kumt yhr her? Wie habt yhr mich erschreckt so sehr Endsetzt euch nicht fraw tugentreich Das wir ytzt kumen her zu euch Die ursach die uns einher treyb Das ist eur edler zarter leib In welches lieb wir seind endzündt Das unser hertz on auffhörn brindt Und gar nicht kan geleschet werdn Yhr thut dann was wyr ytzt begehrn. Drumb ist das unser bith gemein Die weyl yhr ytzund seit alein Wolt euch ergebn zu unserm willn Der liebe brunst durch euch zu stilln Behut uns got was saget yhr Eur bitten / das sey weyt von mir Wolt yhr mich heissen lieben hern Was yhr eim andern selbs solt wehrn? Ein mal geht hin / es schadet nicht Es kan so gleich nicht sein gericht Eur lieb die hat uns so endzündt Das wir keins synns nicht mechtig sind All unser gmut sehnt sich nach euch Drumb bitten wir fraw tugentreich Die weil eur lieb das hat gethan Wolt uns der selben gniessen lahn Yhr solt es auch nicht thun umb sunst Stets solt yhr haben unser gunst Die weil wir leben hie auff erdn Es soll auch wol verlohnet werdn Ein edel gschenck wir euch wolln gebn Des gleichen yhr bey eurem lebn Nie gsehen habt / das glaubet mir So yhr ytz thut nach unser gihr Sölch gunst von euch ich nicht begehr Ist gnug / das mich mein lieber herr Mit sölcher gunst umbfahen thut Dazu begehr ich nicht eur gut Dann mir von euch kein gschenck kan werdn Das mir möcht lieber sein auff erdn Dann das ich halt meim lieben herrn Den ehestandt reyn / und bleib bey ehrn Eur ehr und auch eur gut gerücht Wirdt euch damit genuhmen nicht So yhr ytzt thut nach unserm wil Dann sölches bleibt wol in der still Die weil es niemand hört noch siecht Und unser keiner saget nicht Dann wer wolt euch das sehen an Das yhr het unsern willn gethan? So yhr euch aber bschweren werdt Zu thun was unser hertz begehrt So sol euch recht das unglück bstehn Welchs yhr ytzunder wolt umbgehn Dann erstlich solt yhr eurer ehrn Durch uns erst recht beraubet werdn Dann alßo wolln wir offentlich Bezeugen / das wir sichtigklich Gesehen habn an diser stell Das sey bey euch ein junger gsell Gelegen / und der Unzucht braucht Biß das wir yhn habn weck geschaucht Und das yhr drumb von euch habt gsandt Eur meid / das sölchs blib unbekandt Vors ander / weyl wir habn gewalt Zu richten über jungk und alt So solt ihrs auch nicht haben gut Es muß euch kosten leyb und blut Dann wir das urteyl fellen wolln Das euch die sträffer handeln solln Wie man mit andern hat gethan Die yhre ehe zurissen han So solt yhr dann zu gleich der ehrn Und auch des lebns beraubet werdn Des werd ihr euch nicht mügn erwehrn Dann wie ihr wist / wir seind die herrn Die yetzund habn die gröste macht Und sind vor yederman geacht Alls was wir redn / das glaubet man Und darff uns niemand wider stahn Drumb last euch euren syn nicht sein So lieb / das er euch bring in pein Und volget unserm willen drat Das yhr vermeydet sölche not Besinnt euch bessers liebe fraw Das rhat ich euch in guter traw Verschont eurs lebns / und eurer ehrn Und thut was wir von euch begehrn Die angst hat mich beyder seit Verstrickt mit kumer und mit leydt Ich greiff zu welchem ort ich woll So steckts mit gfärlickeit gantz voll Dann so ich thue nach eurm gepot So werde ich zu theil dem todt So abr ich euch thue widerstandt So fall ich euch in eure handt Und werd eur straff endpfliehen nicht Dann ungerecht seind eur gericht Die Unschuld hat bey euch kein Stadt Wenn euch der grym besessen hat Vil besser aber ist mir das Das ich mein leben fahren laß Und leid von euch den todt mit gwalt Dann das ich mich verßündign sah Vor got meins herren angesicht Der aller menschen werck ansieht Unnd die wirt all zu seiner zeyt Auch richten mit gerechtigkeit Darümb o got und herre mein Laß dir mein not bevolen sein Errette mich von dieser handt Yhr frevel ist dir wol bekandt Wo seit yhr ytzt yhr knecht und meid Kumt kumt und helfft mir aus dem leidt Ja / wolt yhr daran? hart ein weil Eur lohn der sol euch werdn zu teil Lauff t yhr behendt / die thür macht auff Und rüfft dem gsynde allm zu hauff Ich wil die weil sie halten wol Das sie mir nicht endwerden sol Wo seit yhr knecht und meid ym haus? Wo seit yhr? Laufft behend heraus 3. Szene Scena Tertia. Gorgias. Samri. Dabira. Resatha. Sara. Ichaboth. Susanna. Benjamin. Jahel. Horch lieber horch / was hebt sich do? Ich hör ein gschrey / ich weis nicht wo Ich halt es werd im garten sein O kumt und last uns sehen drein Der frawn wird was sein widerfahrn Wie? ist sie drinn? Da ist keins harrn Yhr meint / yhr habt ein frawen fein Die gantz und gar sey keüsch und rein So ists ein außgeschütter sack Yhr schalckeit kumt ytzund ann tag Bhut got / Hülff got / was sagt yhr hie? Wir habens trawn gespuret nie Ey hertzne fraw / wie steht die sach Wie kumt yhr in sölch ungemach? Illa lacrimans tacet. Wie kumt ein ander balck darein Dem wol mit buberey thut sein Bhut lieber herr / Was hats dann than? Zeygt uns doch bald und klerlich an Einn jungen gselln wir gfunden han Bey yhr alhie / der hat gethan Das ich mich schäme außzusagn Das wollen wir den hern furtragn Auff das man einst yhr tuck erfahr Die sie verborgn hat etlich jahr Im schein der ehrn und züchtigkeit Als wer sie selbs die reynigkeit Dann wir auch selber hetten nicht Geglaubt / wo wir mit unserm gsicht Das selber hetten nicht erfarn Wir wollen aber heint verharrn Biß morgn / so wolln wir weiter schawn Was sey zu thun mit eurer frawn Wo hin ist dann der jung gesell Der gwest soll sein an diser stel? Der bößwicht ist zu starck gewest Ich kundt yhn nicht erhalten fest Er sprang zur thür hinaus so schwindt Als wers ein hirsche oder hindt Künn wir yhn ettwo treffen an So soll er auch erkriegn seinn lohn His dictis discedunt iudices. Ach liebe fraw weint nicht so sehr Wir glauben nicht / das wider ehr Yhr habt gehandelt groß noch klein Kumpt fraw mit uns ins haus hinein Ich hoff es soll nicht haben not Der sach wirt aller noch wol rhat Ach das mein herr schir wider kern Und disen jahmer auch vernehm Lauff eine hin / und thue es kundt Meinr muter / das sie kum von stundt Den vater auch zu mir her bitt Und heiß die Schwester kumen mit Was ist euch liebe muter mein Das yhr so weinend kumpt herein? We hat euch than lieb memmelein? Ich weiß nicht lieben kinderlein Ich kan euch ytzt davon nicht sagn Ich muß es got meim herren klagn Die alten richter habens than Nicht weis ich was sie gsaget han Das geht der muter an yhr ehr Drumb weinet sie ytzund so sehr Die sach die wirt nicht recht zugehn Wir habn ja nie nicht mocht verstehn An worten noch an allm geper Das unser fraw ein solche wer Dann sie ja uns beyd knecht und meid Sehr offt hat gwarnt fur unkeüscheit Und stets uns tugent / und frumbkeit glert Wie soll sie ytzt sich habn verkert? Ich kan es auch nicht glauben wol Und weys nicht / was ich dencken sol Ich hör das man im sprichwort spricht Das alter hülfft fur torheit nicht Die alten leüt ytz gleich so wol Als junge stecken boßheit vol Drümb denck ich schir / die alten hern Vileicht der frawen selber werdn Ein untugnt angemuttet han Und weil sie nicht yhrn willn hat than So werdns auff sie erzurnet sein Und wolln sie fürn in schandt und pein Ist warlich müglich / das so sey Yedoch es bleib ytzund da bey Wir thüren sie darumb nicht fragn Itzt wenn sies wird yhrn eltern klagn So wolln wirs auch wol recht verstehn Wies muß mit diser sach zugehn. 4. Szene Scena Quarta. Helchias. Elisabeth. Rebecca. Susanna. Samri. Gorgias. Frid mit dir / O liebste tochter mein O Susann du trawte schwester mein Hülff uns lieber got in ewigkeit Wie kumts ewig / das in sölches leid Du mein liebste tochter kummen solt? Welchs ich lang der meid nicht glauben wolt Solstu nu zur zeit deinr höchsten ehrn Fur ein sölche erst gehalten werdn Die du hast von jugnt dein lebn gefürt Keüsch / wie einer frummen frawn gebürt Ach das dir soll gschehen sölche gwalt Got wöll sehen an dein unschuld baldt Sey dann das mir got mein herr helff draus Ist es auch mit meinem leben aus Dann sie mir den todt gedrohet han Weil ich nicht nach yhrem willn hab than Liebe tochter / hör ytz auff vom klagn Dann wir wollen got dein not fürtragn Der on zweyffel dir wirt helffen aus Machen sie gleich was sie wöln daraus Wollst uns selber recht erzeln die sach Wie du kumst zu diesem ungemach Da die sonn heut warm zu scheinn anfieng Nach gewonheit ich inn garten gieng Wolt beym brunn mich badn ein kleine weil Drumb ich sandt die meyd von mir in eil Ließ den garten fest beschliessen zu Meint ich wer nu da mit guter rhue Da erhubn sich plützlich zu mir her Dise richter / des erschrackh ich sehr Bald sie mir yhr unart mutten an Lagn mir auch mit bitten hefftig an Theten mir dazu verheissung viel Das ich mich ergeb zu yhrem will Da sie aber nichts mit güt von mir Kundten habn / da nahmens frevel für Und bedrohten mich mit yhrer gwalt Sagten / was fur gfar mir volgen salt Wie sie mir mein ehr und auch das lebn Nehmen wolten / so ich nicht ergebn Würde mich zu yhrem willn so bald Da ich aber yhn nicht ghorchen wolt Worden sie von stund vol zorn und grym Rufften meinem gsindt mit lauter stym Sagten / wie ich die und dise wer Also kum ich leider yn die gfer Hab ich nicht die sach errhaten fein Das die richter selber bößwicht sein? Das sie potz / wer het sich des vertraut Das sölchs steckhen sol yn alter haut? Helff dir got du liebe tochter mein Welchem wol ist kund die unschuld dein Wenn doch nur mein her verbanden wer Oder wuste disen yhamer schwer Schweig / vileicht wird er nu kumen schir Liebe schwester / got wöll helffen dir. Chorus Tertius. David der prophetisch man Zeigt an Durch gottes geist gelehret Wer sich fest auff got erbawt Und trawt Der wird nicht umbgekeret Wie Syon steht er unbewegt Wird nicht geregt Von starcken winden Des fleischs / des teüffels / und der welt Gegn yhn sich stelt Sich nicht mit sunden Von yhn läst überwinden Sein haus auff einn felsen hart Verwahrt Ist gwaltig unterfasset Wasser / windt / kans nicht bewegn Noch regn On schad sichs alls abstosset Got fürchten ist sein burgk / und schloß Kein teüffels gschoß Kan das zersprengen Gots wort sein waffen ist und schwert Damit er wehrt Läst sich nicht drengen Zu sundt / und abfal brengen Aber wer den hern veracht Nicht tracht Auff seine wort und wege Den thut wie ein rhor im teicht Gar leicht Ein kleiner windt bewegen Sein haus gepaut ist auff den sandt Hat keinn bestandt Kan sich nicht halten Wenn yhn ein kleine sündt anficht Und nur besticht Wird er zerspalten Und läst die boßheit walten 4. Akt 1. Szene Scena Prima. Resatha. Ichaboth. Simeon. Gamaliel. Zacharias. Nahor. Abed. Das wir euch habn fordern lahn liebn herrn / und alten Neben uns auff disen tag gericht zu halten Dran man sonst kein grichts sachen zu handeln pfleget Wolln wir euch nicht bergn / was uns dazu beweget Dann uns gestern hat ein sölche sach angstossen Die man nicht sol ungericht lang hangen lassen Was es sey darauff wolt vleissig achtung geben Wie her Ichaboth die selb euch für wird legen Lieben herren euch ist klar / und unverholen Wie uns Got dürch Mosen hat mit ernst bevolen Das wir die zubrecher yhrer ehe solln richten Zu dem tode / und der selbn verschonn mit nichten Einer sey / was stands er sei / jung oder alte Edel / gwaltig / reich / lieb / oder wolgehalten Sol man keines standt / person / noch gwalt ansehen Sonder uber yhn das urteil lassen gehen Bei verlüst des lebens / und götlicher hulde Das wir nu auf uns nicht lassen sölche schulde Sonder als gerechte richter werdn befunden Achten wir / das wir mit recht nicht schweigen kunden Einen ehebruch den wir beyde selber gsehen Welchen / so wir wolten die person ansehen Oder vom gesetze unser augen keren Oder höher achten freundschafft / gunst / und ehre Wolten wir in keinem weg euch offenbaren Weil uns aber Moses gleich als zeücht bein haren Und auff unsern nacken dringt mit Gottes gsetzen Wollen wir gunst / ehr / und gwalt hindan ytzt setzen Und den ubeltheter bey sehn nahmen nennen Und darüber ytz mit euch / was recht / erkennen / Nu yhr wisset alle wol / und habt gespüret Wie im schein ein erbar leben hat gefüret Fraw Susann Helchie kindt / und Jochems weibe Das man meint kein unzucht wer in yhrem leibe Dise haben wir im ehebruch selbs befunden Wo / und wie / das wolln wir alles machen kunde Wenn sie selbs personlich wird für grichte stehen Drumb so solln die knechte bald nach yhr hin gehen So yhrs auch fur gut ansecht / drumb saget here Was eur yeden duncket / das am besten were Eure wort die haben mich betrubet sehre Das ich sölche klag von fraw Susannen höre Welch ich nicht kund glaubn / wo ich nicht thet versehen Mich zu euch / das yhr nicht thut unwarheit jenen Weil dann yhr sölchs / wie yhr sagt / habt selbs gesehen Kan ich eurem vorschlag auch nicht widerstehen Sonder sage / das man sie sol lassen holen Und darnach sie urteiln / wie uns Got bevolen Unerhört ist mir von fraw Susann die mähre Dann man nie vermerckt / das sie ein sölche wehre Sol sie dann die untugnt ytzt so habn besessen Wollet eures leids / und nicht eur wort vergessen Glaübet mir / es wundert eben uns so sehre Als einn andern / glaübtens auch nicht das so were Wo wirs selber netten sichtlich nicht erfaren Meint yhr dann das wir alhie der warheit sparen Oder das uns wol mit sey / das wir solln richten Einen menschen der es hett verschuld mit nichten? Lieben herrn / eur wort wil ich mit nichte straffen Sonder müget meinenthalben wol verschaffen Das sie werd eur meinung nach fur gricht gestellet Und das urteil uber yhre that gefellet Weiber list ist ungezelt sagt man gemeine Drumb so denck ich nicht das sie die sey aleine Welche sei so rein / als hettens taubn erlesen Und so gar kein lust nicht hab zu sölchem wesen Oder auch nicht kund ein mal die schantz versehen Drumb / die weil yhr sölchs von yhr habt selbs gesehen Mügt yhr billich handeln auch mit yhr der massen Wie yhr gsaget / und für gricht sie holen lassen Lieben herrn / ich gib es zu / das sei geschehen Das von fraw Susannen yhr ein sölchs habt gsehen Dann kein mensch so grecht nie ward / der nicht het fallen Kunnen / wies dan leider teglich geht uns allen Das man aber sie laß holen durch die knechte Bsorg ich / dass uns ettwo nicht groß unglimpff brechte Dann ein frawn / die sich bißher hat ghalten rechte Auch geboren ist von tugentreichem gschlechte Yhrer tugnt / und erbarkeit nicht lassen gniessen Wurde manches bidermensch auff uns verdriessen. Meint yhr nicht / wir haben solches auch betrachtet Und zuvor denn yhr / bewogen und geachtet? Weil yhr aber neülich habt von uns gehöret Das uns Moses durch das gsetz gestrencklich weret Das man / kein person noch wirde sol ansehen Solt yhr billich anders lassen euch verstehen Uber das / wie yhre tugnt bißher geschehen Nichts denn spiegelfechten gwest / werd yhr wol sehen Wenn wir euch der sach nu geben volln berichte Nu wol an / so wil ichs hindern auch mit nichte Mügt derhalben sie gefangen lassen bringen Das wir weyter handeln uber disen dingen Hört yhr knecht / geht hin / und bringt uns her gefangen Fraw Susannen / denn sie hat was böß begangen So sie sich des wehren wolt / so fürts mit gwalte Secht und last euch niemand hindern noch auffhalten Weisen hern / wir wollen thun als trewe knechte Was yhr uns bevelcht / wolln wir außrichten rechte 2. Szene Scena Secunda. Abed. Giezi. Joachim. Abdi. Was ists mein lieber gselle Das wir fur gricht solln stellen Die erbar fraw Susannen? Was wird sie habn begangen So ubels / das wir sollen Mit gwalt sie hieher holen? Es wird kein gringe sache Furwar nicht sein / die mache Die fraw Susann zu schanden Das wirs mit strick / und banden Sölln öffentlich herfüren So man doch nie mocht spüren An yhr / das sie böß handelt Wie hat sichs ytzt verwandelt? Wir wollens dann woll sehen Wenn sie für gricht wird stehen Was man zu yhr wird klagen Itzt wil ichs niemand sagen Hie kumpt Joachim wider anheim und redet das underwegen. Ich weis nicht wie mir gschehen Es wird nicht recht zugehen Mir ist mein herz so sehre Beschwert / als wenn yhm wehre Ein mülstein auffgeleget Darumb ich bin beweget Mich ahnet eines bösen Got wöll mich draus erlösen Wenn nur meim frummen weibe Nichts böss an yhrem leibe Wer ettwo widerfahren Ey Got wirts wol bewaren Und alls zum besten keren Last euch eur herz nichts bschweren. Es wird vergebns nicht gschehen Die sach wird übel stehen Es sey gleich was es wölle Ich wüst nicht / waß sein sölle Ey siech was die stadtknechte Dort thun? es geht nicht rechte Das sie mit band und stricken Vor meinem haus sich schicken Als wolln sie jemands binden Wen werdn sie drinnen finden Der ubels hab begangen So / das er werd gefangen Und gfüret mit gewalde Weiß nicht wafür ichs halde 3. Szene Scena Tertia. Abed. Elizabeth. Joachim. Susanna. Helchias. Giezi. Beniamin. Jahel. Rebecca. Glück zu / Hülff Got sie wollen dran Was richt yhr da für lermen an? O lieber herr / O lieber sohn Wie sol wir unserm leide thun? Die herren habn uns her gesandt Wir sollen eure fraw zu handt Gefangen füren für gericht Was sie hab than / das wiß wir nicht Das sey mir fern / das yhr hinaus Mein fraw solt füren aus dem haus Wie müst sie das verschüldet han? Ach sohn / sie hat nichts ubels than Die richter zeihen sie einr that Die sie mit nicht verschüldet hat Was ist es dann? zeigt mirs doch an Ach lieber herr / ich hab nichts than Sie habn aus zorn auff sie erdacht Wie sie einn ehebruch hab verbracht Mein fraw? ach got wo kumt das her Das sie wird gschmecht an yhrer ehr? Nu last uns hie nicht lang verharn Vor gricht da werdt yhrs wol erfarn Die hern habn uns gepoten schwindt Das jo wir nicht lang aussen sindt Und das uns niemand hie auffhalt So sol wirs füren mit gewalt Ach fraw / woher kumt dise schand? Ach mein got / dir ists alls bekant Schweyg liebe tochter got wird sein Der helffer / und erretter dein Ach das ich hab erlebt dy zeit Das ich an meinem kind sölch leidt Und jahmer / erst erfaren sol Ey schweygt / got wird es schaffen wol Wo solt yhr hin lieb muter mein? Ach liebes kind ins todes pein O we / laß mie mein memmelein Nein liebes kind es kan nicht sein Wir wolln dirs widerbrengen schon Nen / nen / ye wed ye ettwas thon Laß gut sein liebes kindlein mein Es wil doch ytz nicht anders sein O liebe schwester tröst dich got Und helffe dir aus diser not 4. Szene Scena Quarta. Abed. Resatha. Joachim. Ichaboth. Helchias. Simeon. Gamaliel. Zacharias. Nahor. Giezi. Weyse herrn / da bring wir euch verstricket Fraw Susann / nach welcher yhr geschicket Fürts herzu / und deckt yhr auff das gsichte Schafft auch / das sie sich gerad auffrichte Das ein jederman sie wol beschawe Wer sie sey / die früm / und keusche frawe Weysen herrn / was hat verschult mein weibe Die kein untugnt hat in yhrem leibe Das yhr yhr ein sölche schand auffleget? Hat euch dann yhr unschuld nichts beweget? Drinn sie hat bißher yhr lebn gefüret Wie dann niemand anders hat gespüret / Oder hab ich das umb euch verschuldet? Das ich hab bißher von euch geduldet Oft in meinem haus gericht zu halten Das yhr also fart mit sölchen gwalten Gegn den meinn / von den euch nie geschehen Irgnt ein leid / wie sol ich das verstehen? Lieber Jochem / danck wir euch des wissen Sind auch zu verschulden das gevlissen Itzund aber kan es nicht geschehen Dann uns Gots gepot im weg thut stehen Welchs uns hart gepeut nicht anzuschawen Waser stands eins sey / man oder frawe Gwaltig / reich / schön / oder ungestalte Noch wie sich zuvor hat eins gehalten Sondern wo / wie / wenn eins ubel handelt Und dem Gottes gsetz endgegen wandelt Sol das selb sein straff darumb bald leiden Wolln wir anders Gottes zorn vermeiden Aber wie eur fraw nicht sey on sünde Werdet yhr in diser sach wol finden Welche wir ytzt wollen offenbaren Wie wirs selbs gesehen / und erfaren Resatha ich wil euch das bevelen Wolt die sach hie öffentlich verzelen Kumpt / und last uns yhr die hand aufflegen Weil wir zeügnus uber sie soln geben / Lieben herrn / das sey euch allen kunde Da wir gestern umb die zwelffte stunde On gefehr spaczirten in dem garten Unser rhue ein weil zu pflegn / und warten Unversehens kam die fraw Susannen Mit zwey meiden in den garten gangen Underm schein / als wolt sie badn ein weile Drumb sie sandt die meid von yhr in eile Ließ die thür am garten fest verwahren Das yhr boßheit niemand solt erfaren Da die meyd nu wardn hinaus gewichen Bald ein junger gsel herfür kam gschlichen Eylt zu yhr / und thet sie bald umbfangen Dran zu spürn / das sie sölchs mehr begangen Dann sie sich nichts weret uber alle Sonder ließ yhr sölches wolgefallen Senckt sich nider bald mit yhm zur erden Da wir warten / was daraus wolt werden Bald sie sich ergab zu seinem willen Thet mit yhm der liebe lust zu spilen Da wir sölche schand von yhn ersahen Lüff wir zu / und woltens beyde fahen Aber wir dieweil wir schwach und alte Kundten nicht den jungen gseln erhalten Dann er riß sich schwind aus unsern henden Lüff zur thür / und sprang hinaus behende Aber sie ergriff wir im auffstehen Und gepoten yhr sie solt verjehen Wer der junge gsell gewesen were Dem sie hett so fein gezilet here Aber sie wolt yhn mit nichte nennen Sölches thue wir öffentlich bekennen Das wirs selbs mit unsern augn habn gsehen Draus dann nu auch gut ist zu verstehen Das yhr züchtig lebn bißher alleine Sey gewest ein eüsserlicher scheine Drunder sie yhr boßheit hat verhület Also das es niemand hat gefület Biß das stündlein ytzt ist ausgeloffen Das man yhre list hat angetroffen Drumb alhie ein jeder mensch nu schawe Wer da sey die hochgelobte frawe Weise herrn die sach macht mich bestürtzet Auch so ist mir dise zeit verkürtzet Das ich kund erfaren wie yhm were Und mein weib erretten möcht yhr ehre Denn ich aller erst gewandert kumen Drumb ich noch die sach nicht hab vernuhmen Hoffe aber und bin des vertrawen Das ich hab ein frum und keüsche frawen Joachim / yhr dörfft nicht lang erfaren Dann wir euch der warheit nicht thun sparen Wie yhr ytzt von yhm habt hören verjehen Also / und nicht anders / ist es gschehen Dann wir seind euch nicht so feind furwahre Das wir euch mit willen umb ein hare Schaden wolten / gschweig in diser sachen Wo wirs nach dem gsetz nicht müsten machen. Liebe hern / erlaubt mir auch zu sagen Und meinr tochter Unschuld furzutragen Dann sie mich viel anders hat berichtet Ist kein wunder / das die lügn ertichtet Die ein sölche missethat darff wagen Wie man ytzt von uns hat hören sagen Drumb die weil wir sie auff wahrer thate Gfunden haben / geben wir kein state Yhrer lügn die sie aus list ertichtet Sonder nach dem gsetz sols werdn gerichtet Waser straff yhr zuerkandt wirdt werden Sol sie leiden hie auff diser erden / Drumb yhr herrn / wir beyde euch ytzt fragen Yeder wöll von rechtswegn uns das sagen Was in diser sach yhr thut erkennen Auch den todt / den sie verschült / uns nennen Weil sichs mit Susannen helt der massen Wie ich mir von euch hab sagen lassen Sprich ich / das man uber sie laß gehen Was vom ehebruch im gesetz thut stehen Weyl yhr uns der frawen schuld genennet Und das öffentlich auff sie bekennet Wil ich eurem zeügnus nach aussagen Das von rechtswegn sie den todt sol tragen Der im gsetz dem ehebruch ist gestellet Das sie werd mit steinn zu todt gefellet Meine meinung wil ich bald dar geben Weil sie das gethan / soll sie nicht leben Sonder wie uns heist des herrn gepote Soll sie gworffen werdn mit steinn zu tode Eurm bericht kan ich nicht widerfechten Drumb ich das erkenn nach unserm rechten Das man sie mit steynn zu tode werffe Wie das gsetz gepeut mit seiner scherffe. Weil yhr habt / wie recht / die sach erkennet Auch den todt aus Mose gsetz ernennet Wolln wir auch das urteyl drüber schliessen Ungeachtet wen es thue verdriessen Und den stab / wie gwöhnlich ist / zübrechen Das wir nach dem gsetz den ehebruch rechen / Nu yhr knecht / yhr wist euch wol zu halten Nehmet hin das weib in eur gewalte Steynigt sie / wie euch das urteil lehret Was man widerklafft / euch dran nicht keret Lieben herrn was yhr uns heist außrichten Dörffen wir versagen euch mit nichten Weil yhr dann die fraw uns gebt zu straffen Wolln wir eur gepot mit vleis verschaffen / Chorus Quartus. O Gott du richter aller welt Der du hast selbs bestelt All oberkeit / und gwalte Du wolst dein ordnung nicht verlahn Drauff selber achtung han Wie man darinn sich halte Dann dir ja wol bekant Wo du dein hand Abzeuchst / wies pflegt zu stehen Kein frevel ist zu groß Den man nicht laß Der grechtigkeit für gehen Wie wir ytzund wol sehen Die unschuld / so beschützt sol werdn Erbärmcklich zu der erdn Mit füssen wird getreten Des Pharao verstockter mut Yhr viel besitzen thut Vor den kan niemand retten Denn du o herr und Gott Der alle not Der deinen selbs erferest Und widers teüffels rat Mit wunderthat Yhn alls zum besten kerest Dein kunst an yhn bewehrest Denn das dein art / und gwohnheit ist Wie in der schrifft man list Wol dem der sölchs kan mercken Das wider aller werlet weys Mit rhat und gutem vleis Dich stelst in allen wercken Wen du wilt hebn endbor Den läst zu vor Ein zeit im elend stehen Biß das man denckt / sey aus Werd nichts mehr draus So läst dein hülff erst sehen O hülff das wirs verstehen. 5. Akt 1. Szene Scena Prima. Susanna. Joachim. Giezi. Helchias. Elisabeth. Rebecca. Abed. O Gott in ewigkeit der du alleine All heymlich ding erkennst / beyd groß und kleine Der du zuvor weist alls / ehe dans geschihet Dein auge auch in das verborgen sihet Du du erkennst / das dise haben geben Ein falsch gezeügnus / das sie mich vom leben Zum tode brengen unverdienter sache Darumb o mein Gott dich zu mir bald mache Und richt mein unschuld mit gerechtem grichte Dann ich des lasters schuldig bin mit nichte Das sie mit lügen habn auff mich ertichtet Und drauff zum tod verurteilt / und gerichtet / Die weil ich dann nu soll auffgebn mein sele So wil ich dirs in deine hendt bevelen Dann du o mein Gott wirst mich nicht verlassen Und diser rach zur zeit dich recht anmassen Ach Gott das unschult bleiben sol verschwigen Und recht dem gwalt / sol undern füssen ligen Wie lang wiltu zu disen dingen schweigen Und deine augn zu uns herab nicht neygen? Wie kum wir ytzt in sölche schwere schande? Ach herr erlöß uns durch dein starcke hande Fraw / wollt uns das umb Gottes willn vergeben Das wir ytzt unser hendt an euch werdn legen Wir wolten uns viel lieber des endhalten Wo wir nicht müsten ghorsam sein den alten Drumb wolt euch nu gedültig drein ergeben Und eure hendt für euch zusamen legen Ach last mir noch ein klein weil frey mein hende Das ich die meinn müg gsegnen für meim ende Gesegn euch Gott mein aller liebster herre Wolt euch meinn todt nicht lassen kümmern sehre Denn Gott der wirdt den grossen gwalt noch rechen Mein unschult lassen auch herfür noch brechen Mein liebe kindlein laß ich euch zur letze An disen wollt euch eures leids ergetzen Und sie in Gottes forchten stets erhalten Auff das sie mügen sein ein freud euch alten Fart hin nach Gottes will / mein liebste frawe Eur angesicht ich werd nicht mehr anschawen Eur seel die nehme Gott zu seinen henden Und wöll das leyd in freude wider wenden. Mein liebsten eldern euch ich auch gesegen Mein lieber Gott der wöll euch lohn drumb geben Das yhr auff tügnt / und frumbkeit mich gelehret Dann yhr mich habt eins grossen trosts gewehret Das ich in Unschuld sterb / und nicht mit schulde Drumb wollt auch yhr das leiden mit gedulde Mein Gott der wird es alls zum besten wenden Und euch nach mir auch gebn ein seligs ende Mein liebste tochter weil wir das solln sehen So kan es uns forthin nicht wol hie gehen Dann dises leid wird machen / das wir werden Nicht lang hie mügen bleibn auff diser erden Drümb / weil es ja nicht anders kan geschehen So fahr du hin / wir wolln dir bald nachgehen O tochter mein / da ich dich underm hertzen Getragen hab / fült ich nicht sölchen schmertzen Als ich ytzunder deinenthalben habe Drumb werd ich auch nu eilen zu dem grabe Mein Gott der wöll in jehner welt uns geben Beysam ein ewig unvergencklich leben Kumpt her yhr lieben kindlein zu meinn henden Und last mich euch umbfahen fur meim ende Der liebe Gott der wöll sich eur erbarmen Und euch nu selber fürn in seinen armen Die weil es yhm nicht gfelt / das ich fort mehre Auff erden hie euch leyten sol / und nehren / Auch dich mein liebe Schwester Gott wol gsegnen Und dir kein ubel lassen hie begegnen Ach schwester mein / das dir sol widerfaren Ein sölcher todt / dein Gott wol dich bewahren Fraw / zeit ist da / wir sollen euch nu binden Kann ich dann ja nicht lenger gnade finden? So wil ich mich in eure gwalt ergeben Und meinem Gott auff opfern hie mein leben 2. Szene Scena Secunda. Susanna. Resatha. Giezi. Daniel. Simeon. Gamaliel. Zacharias. Nahor. Ichaboth. Abed. O Almechtiger herr und Gote Der du kanst mitten aus der note Die deinn erretten / und verwalten Die sich an dein verheissung halten Du wollst dich auch zu mir her keren Und deine trew an mir bewehren Auff das dein nahme werd geehret Und vieler hertz zu dir bekeret Wie lang verziecht yhr mit der sachen Wolt yhrs nicht schir ein ende machen? Was soll das lange weynn / und klagen Das sie die yhrn dest mehr thut plagen? Nu fraw wollt eure seel verwahren Wir dörffen nu nicht lenger harren Ich wil am blut kein teyl nicht haben Mit euch auch nicht die schulde tragen Horcht da / was da? wes ist die stimme? Einn jungen knabn ich wol vernimme Wo kümstu her mit deinem schreyen? Halts maul man sol dirs sonst zerblewen Haltt innen herr / fart nicht mit gwalte Wer weiss / wies hab mit yhm ein gstalte Last hören vor was yhn beweget Das er ein solches gschrey erreget Sag an mein sohn / was bringst für mehre Das du uns nachschreyst also sehre? Von Israel yhr grossen thoren Wer hat euch so mit esels ohren Gekrönt / das yhr nichts mehr verstehet Und gar nicht auff die warheit sehet Das yhr so gar unweis / und blinde Verdampt von Israel ein kinde Die sölches hat verschult mit nichte? Kert eilend wider zu gerichte Dann dise habn auff sie getichtet Ein falsch gezeügnus / und gerichtet Als schelck / und bubn von haut und haren Wie yhr ytzunder werd erfahren Das leugst du bueb in deinen rachen Du solst uns wol ein yrthum machen Zum henger weck / und laß uns gehen Was solstu dich darauff verstehen? Der böse geist hat dich besessen Dast dich der klugkeit thust vermessen Drumb schweig man sol dich sonst zerhawen Und tödten auch sampt diser frawen Ey nicht also / nempt euch der weilen Man muß den knabn nicht ubereylen Er hat nichts unrechts noch gehandelt Wer weyß wies Gott mit yhm noch wandelt Es wird so plumpsweis nicht geschehen Drumb last uns vor das end besehen Mein lieber sohn / so dir ist geben Von Gott bevelch / was für zu legen Das angelanget dise sachen Drinn wir vieleicht was unrechts machen So bitt wir wollest an die spitzen Zu uns in das gerichte sitzen Und selber dise sache richten Die wir nicht recht habn künnen schlichten So last die richter greiffen balde Und secht nicht an yhr grosse gwalde Was? sol der loß bueb uns noch richten? Das wollen wir gestehn mit nichten / Yhr herrn / werd yhr einn frevel uben Und uns mit unrecht hie betrüben So sol es nicht umb sonst geschehen Der schad der soll an euch auß gehen Wie das yhr setzt an unser stelle Einn buebn / das er uns richten sölle Den jemand hat an uns gehetzet Das er sich unser schandt ergetzet? Wo habt yhr das jemals erfahren Das einem knabn von jungen jahren Gebüret hett zu widerfechten Was außgesprochen ist im rechten? Last euch nicht schrecken / noch abwenden Yhrn zorn den solln sie nicht volenden Last sie nur gfencklich bald annehmen Wir wollen sie wol recht bezemen Und yhren hochmut niderlegen Denn Got yhn selbs wird widerstreben Drumb hülfft sie gar kein widerfechten Allein bevelcht sie bald den knechten Yhr knecht die frawen ledig lasset Und an eur strick die Richter fasset Dörfft euch vor yhn nicht fürchten sehre Sie werden habn kein gwalt nicht mehre / Ich ließ mich wol eins zwey beduncken Es wer erlogen / und erstuncken Was sie von diser frawen sagten Weil sie so hefftig auff sie klagten On das wir habn im maul kein zene Und lassen uns beyr nasen dehnen Nu müß wir lernen von eim knaben Was wir zuvor gethan solln haben Yhr hört wol dise mähr yhr herren Drumb wollt euch wider uns nicht sperren Und gebt euch gfangen also balde Wir müssen euch sonst mit gewalde Angreiffen / und die hend anlegen Drumb thut euch selber bald ergeben Ach Gott wie kum wir zu der sache Das diser bueb solch yrthum mache? Auff das er uns zu schanden bringe Ich meyn das er nach unglück ringe Last euch yhr klaffen gar nicht hindern Und thut sie bald vonander sündern So wil ich kumen zu den sachen Und yhre boßheit sichtbar machen Den einn hieher fürs grichte füret Den andern haltt / wo sichs gebüret Biß das ich einen hab vernuhmen Als dann sol auch der ander kumen Fluchs dran / was euch der knab thut sagen Das thut / dörfft weiter nicht viel fragen Yhr ungnad sol euch fort nicht schaden Wenn yhr sie gleich auff euch thut laden. 3. Szene Scena Tertia. Abed. Ichaboth. Giezi. Resatha. Joachim. Helchias. Susanna. Wolan so nim du da zuhanden Den Ichaboth mit deinen banden Und fürn bey seits / wie sie gesaget Biß Resatha wird außgefraget Verwahr yhn auch mit gutem vleisse Auff das er sich von dir nicht reysse Ach das erst du mir solst gepieten Dazu mit stricken meiner hütten Und beide uns solt gfangen halten Die yhr erst ward in unsern gwalden Das müst yhr selbs am besten wissen Was yhr für bossen habt gerissen Das yhr die schantz so habt versehen Das wir mit euch umb müssen gehen Das macht der junge tellerlecker Der rotzlöffel / und fingerklecker Ach das man zu eim jungen knaben Mehr zuversicht / und glaubn sol haben Denn zu uns alten / und regenten Die wir in disen regimenten Nu lange zeit her seind gesessen Ach hat man aller ehrn vergessen Das man so blützlich stöst zu boden Die / so erst ytzund schwebten oben? Das glück das thut sich bald verwenden Ytzt ehrt es einn / bald thuts yhn schenden Was wil da werden liebe frawe? Mein Gott der wird eur not anschawen Und alle sach zum besten wenden Vergebns wird er den knabn nicht senden Ich hoff die schand sol werdn gerochen Dann Gott der hat uns hülff versprochen Und wil uns ja kein mal verlassen Wenn wirs im glaubn nur kunten fassen Wie wünderlich seind dein gerichte O Herr / wer sich darein kündt richten Wie seltzam greiffstu zu den sachen Die weil du mich wilt ledig machen 4. Szene Scena Quarta. Daniel. Resatha. Ichaboth. Simeon. Gamaliel. Zacharias. Nahor. Abed. Nu für den einn herzu mit gwalde So wil ich yhn verhören balde Wie kumt yhr auff die weys yhr herren Das yhr euch last das maul auffsperren Und gebet zu eim jungen puben Das er an uns sol frevel uben Du alter pub darffst nicht lang fragen Ich wil dir bald die antwort sagen Was meinstu das dein unrecht gwalte Dir Gott zu gut sol ewig halten? In boßheit hast zubracht dein jugent Und dich gevlissen keiner tugent Darnach hastu mit falschem scheine Dich gstelt / als werstu frumb / und reyne Mit sölchem schein die leüt betrogen Das sie dich habn herfür gezogen Da du nu bist inn sattel gsessen Deins Gottes hastu gar vergessen Die grechtigkeit thetst unterdrucken Die unschuld sich fur dir must bücken Die ungerechten / die dir gaben Geschenck / die liest du ledig traben Wer aber dir nicht thet zu gfallen Der selbig must das glag bezalen In allen sölchen falschen handeln Thetst du on Gottes forchte wandeln An Gottes gsetz dein hertz nie keret Da er durch Mosen also lehret Den unschüldigen und den frumen Den laß nicht umb sein leben kumen Sölchs aber hastu alls verachtet Noch je ein mal bey dir betrachtet Das Gott dein tück werd hinderkumen Du hast auch des nicht wahr genuhmen Das nichts so gar subtil wird gspunnen Es kumt ein mal auch an die sunnen Nu aber ist die stund außgloffen Das /Gottes urteyl dich hat troffen Und eben uber diser sachen Darinn du wolst zu schanden machen Ein frume fraw / da solstu werden Zu schand vor aller welt auff erden Drum sag mir her du grechter richter Viel mehr sag ich du lügentichter Bey welchem baum du habst im garten Die zwey der unzucht sehen warten Wie du vorhin auff sie gewaschen Sag an / wo thets du sie erhaschen? Ich hascht sie unter einer aschen Umb gelegenheit des reyms willen seind andere baum hie genennet denn im text stehen. Gottes urteyl sol dich recht erhaschen Dann du in deinen hals thust liegen Damit du dich wirst selbs betriegen Drumb siech /Gott hat das schwert gegeben Seim engel / das er dir dein leben Zerscheittern sol / und dein nicht schonen Dann ytzt wil er dein sünd belohnen / Fürt den beyseits / und bringt auch here Den andern / das ich yhn verhöre / Wol her der du vom bösen samen Des Kanaams / und nicht vom stammen Des rechten Juda bist geboren / Auff dich ist kumen Gottes zoren Darumb dast dich unkeüschen alten Anfechten liest Susannen gstalte Die böse lust dein hertz verkeret Der gleich yhr vielmals habt bethöret Die töchter Israel / und zwungen Das sie nach eurm gefalln gesungen Und eurem willen raum gegeben Dann sie nicht dorfften widerstreben Aus forcht eur grossen ungenaden Die sie nicht thürsten auff sich laden / Von Juda aber das frum weibe Hat euch nicht wolln yhrn keüschen leibe Zu eurem willen underlassen Des hat sie müssen auff sich fassen Eurn zorn / und sich des lebns erwegen Drumb hat yhr auch falsch kundtschafft geben Und euch vereyniget beysammen Das yhr sie wolt zum todt verdammen Weil du nu gsagt / du habs gesehen Das diser ehebruch sey geschehen So thue mir disen baum ytzt kunde Da du sie hast beysamen funden Ich fand sie unter einer linden Die rach des herrn sol dich auch finden Dann du ein rechte lüg hast gsaget Und fälschlich dise fraw verklaget Drumb siech der engel Gott des herren Der wartt auff dich / und ist nicht ferren Das schwert ist yhm in seine hende Gegebn / das er dein lebn behende Abhaw / und euch ytzt beide tödte Und diß unschuldig blut erredte / Fürn weck die weil er ist nu gfraget Und hat sein lüg auch auff gesaget Zun Radthern. Yhr herrn die weil yhr habt gesehen Wie sie mit lügen hie bestehen So wist yhr nu was euch gebüret Das rechten vollnt mit yhn außfüret Yhr seyt der engel den ich meine Dem Gott hat gebn das schwert alleine Die ubeltheter hie zu straffen Und frid vor yhn den frumen schaffen Drumb secht / das yhr in euren henden Das schwert nicht unrecht thut verwenden Die schneid wolt gegn den bösen keren Die frumen mit dem rucken ehren Das ist / auff eurer sorg sie tragen Als auff eim rucken / und handhaben In sonderheit merckt dise lehre Das yhr forthin nu nimmer mehre Eim grossen herrn zu wolgefallen Yhm seiner sach solt bald zufallen Ehe yhr die sach im grund verstehet Und allenthalben wol besehet Dann offt ein herr aus zorn und neyde Dem armen denckt zu thun ein leyde Wenn ers dann sonst nicht kan verfügen So denckt er yhm darauff ein lügen Verlest sich auff sein ehr und gwalte Man werd yhn fur keinn lügner halten Und nur seim wort on Widerreden Von stundan gwissen glauben geben Wie dann mit disen ist geschehen Drumb wollt euch forthin baß fürsehen Euch auch kein gwalt vom recht last schrecken Ob einer schon die zeen thut blecken Er wird euch drumb so bald nicht fressen Dann Gott des grechten nie vergessen Wir dancken Gott in ewigkeite Das er ist noch zu rechter zeite Itzt kumen / und nicht zugelassen Das würd unschüldig blut vergossen Und dich du ausserwelter knabe Die weil dir Gott hierinn sein gabe Hat mehr gegeben / denn uns alten Wolln wir in allen ehren halten Und uns mit nicht des lassen bschweren Fürbaß zu volgn deinn guten lehren Was rhatt abr nu yhr herrn / und alten Wie mans mit disen zweyn sol halten? Ein urteyl hat uns Gott gegeben Dem sollen wir nicht widerstreben Drumb dörff wir nu nicht lang radtschlagen Den todt / den solln sie selber tragen Den sie der frawen auffgeleget Durch yhre bitterkeit beweget Dann weil sie falsch gezeugnüs geben Gebürt sichs nicht das sie solln leben Drumb sol mans itzt on alle gnade Mit steynen werffen bald zu tode Ich thue der meinung auch zu fallen So thut mirs auch nicht ubel gfallen. Im nahmen Gots / so seys beschlossen Yhr blut das sol ytz werdn vergossen / Ihr knecht / fürt hin die lügentichter Und haltt sie weiter nicht für richter Nach yhrm verdienst solt yhr sie ehren Mit steynen solt yhrs zu beschweren Yhr keins solt yhr aus gunst verschonen Man wurd euch sonst mit yhn auch lohnen Ich hoff es sol an uns nicht feilen Wir wolln yhn recht yhrn lohn mitteilen Endlaufft uns einr er wirdts wol sehen Wenn er wirt undern steynn auffstehen 5. Szene Scena Quinta Giezi. Resatha. Abed. Olympa. Ichaboth. Ruth. Wolan yhr herrn ziecht auff die fart Es ist mit euch nu ungehart Es gfall euch ubel oder wol Yhr hört wol was geschehen sol Wir hören leider alzu viel Yhr selber fürt euch in das spiel Yhr herrn gedenckt yhr noch daran Das yhr mir unrecht habt gethan Und mich umb meinen acker bracht? Ytzund hat Gott eur sund gedacht Und rechet ab die alte schuld Die er biß her hat lang gedult Yhr herrn habt yhr auch ytzund nicht Der weil / das yhr mein sache richt? Darnach yhr gestern eylet sehr Das wirdt euch ytzund alzu schwer O wee / wie hat sichs glück verkert Erst neülich warn wir hoch geehrt Ytzund seyn wir der werlet spot Und stecken in der tieffsten not Wie gar ist nichts gewiß auff erdn Wer hett gedacht / das uns solt werdn Ein sölches schendlichs end beschert? O glück wie hastu dich verkert? Nu secht euch für / es kost das lebn Yhr must ytzund den geist auffgebn O wee meins kopffs / O wee meins rucks Was siechst dich umb? wirff auff sie flucks O Gott biß gnedig zu der stundt Mein seel die fert dahin vom mundt O Gott nicht siech mein sünde an Die ich von jugent hab gethan Kum mir zu hülff in diser not Das mich nicht halt der ewig todt Wolan / halt inn / sie habn sein sat Sie ligen beyd an rechter stadt Sie werdn kein frawen schenden mehr Noch fälschlich brengen umb yhr ehr Ey ja wir habn yhn gebn dafür Ein ertzeney / ligt für der thür Sand Steffans brot mans nennen thut Die ist für sölch gebrechen gut Der kaufft man umb einn groschen viel Mir nicht / das ich yhr kauffen wil Der ertzeney zu meinem leib Ich wil on das mit willn keim weib Abschneidn yhr ehr / und gut gerücht So darff ich diser salben nicht Ich wolt das ich die alle sol Mit kißling schmaltz recht salben wol Die von yhrm nechsten sagen schandt Die sie an yhm nie habn erkandt Ich wolt yhn yhre zungen schmirn Sie sollns in dreyen tagn nicht rürn Wir wollen davon lassen ab Und dise schicken zu dem grab Was solln sie da lign auff der erdn Das sie dem volk das maul auffspern Potzhinden / diser hat viel schmer Er wird zu tragn sein leiden schwer Die helküchlein die er verzert Die haben yhm den bauch beschwert Greyfft auch ein wenig zu yhr gselln Vom tranckgelt wir euch schencken wölln 6. Szene Scena Sexta. Susanna. Beniamin. Jahel. Joachim. Helchias. Elisabeth. O Gott der du allein gerecht Du hast mich nu gerochen recht Und mich errett aus disem todt Denn du allein in aller not Der helffer bist / und nicht verlest Die sich auff dich verlassen fest Dein zusag bleibet allzeit wahr Kein mensch dich lügen zeihen thar Du hast deinn kindern / zusag than Du wölst sie nimmer mehr verlahn Sie sölln die rach nur dir zugebn Du wöllest sie wol rechen ebn Das hast an mir auch wahr gemacht Und deiner zusag recht gedacht Darumb ich dich auch preysen wil Weil ich in mir das leben fül Und wil auch weiter des zu dir Versehen mich / du werdest mir Mein leben lang in aller noth Erzeygen dich einn trewen Gott / O lieben frummen eldern mein Und yhr o liebster gmahel fein Last uns von hertzen lobn / und ehrn Den almechtigen Gott / und herrn Der sich so freuntlich her geneygt Und uns sölch wolthat heut erzeigt / Und yhr auch liebsten kindlein mein Last das euch zum exempel sein Das yhr stets fürchtet Gott den herrn Yhn liebt / vertrawt / und haltt in ehrn Dann yhr ja ytzt habt gsehen frey Wie Gott der her mir gstanden bey Mich hat errett bey meinem lebn Und mich gesund euch widergebn Ja liebe hertzne muter mein Wir wollen nu viel frümer sein Ich auch wil fumb / und thosam sein Ja thu es / du liebes töchterlein Susanna liebste frawe mein Ein steynen hertz fürwahr müst sein Das Gott nicht dancket fur die gnad Die er uns heüt erzeiget hat Das er euch hat errett so fein Und wunderlich vons todes pein Ich hatt mich eur schon gar verzign Nu abr ich euch thue wider kriegn So solt yhr mir viel lieber sein Weil yhr eur ehe gehalten rein Und Gott eur unschuld selbs bekant Mit dem / das er von euch die schand Hat in die lügner selbs gesteckt Und wider sie den knabn erweckt Das ist mir auch ein grosser trost Das du dich rein erhalten hast Und heut bestehst mit allen ehrn Vor Gott / und auch vor disen herrn Das kann ich Gott verdancken nicht Das er dein unschult hat gericht Ja freilich künn wir nimmer mehr Bezalen Gott die grosse ehr Die er an uns hat heut gewandt Das er den knaben hat gesandt Dein unschuld hie zu offenbarn Drumb solln wir auch kein zeit nicht sparn Und dancken Gott on unterlaß Das er uns hat erzeiget das / 7. Szene Scena Septima. Abed. Simeon. Susanna. Daniel. Joachim. Nahor. Abdi. Weisen herrn / wir haben eur geschefft volendet Und die ubeltheter zu dem tod versendet Auch bestatt zur erden / wie sich das gebüret Hoff wir haben diese sach recht außgefüret / Gott sey lob / das er die unschuld hat gerochen Und den argen richtern yhren gwalt gebrochen Die uns hatten schir gefürt in grosse sünde Wo uns Gott nicht hett erret durch dises kinde Und sich selbs der frawen Unschuld angenuhmen Und das unrecht blutvergiessen underkumen / Fraw Susanna / das wir eur auch nicht vergessen Bitt wir euch / wolt uns in argem nicht zumessen Das wir habn zuvor ein urteil lassen gehen Welchem nach / euch grosser gwalt von uns wer gschehen Dann wir achten / das es Gott so hat gewendet Das der Richter boßheit wurd an euch geendet Und eur tugnt / man dester klerer künt ersehen Wie dann auch zu beydem teil nu ist geschehen / Dann die Richter habn nu yhren lohn endpfangen Yhrer boßheit / die sie habn biß her begangen Aber eure tugnt wirdt weiter außgetragen Denn man hett zuvor gewüst davon zu sagen Alle menschen / die von diser gschicht werdn hören Werden euren nahmen halten stets in ehren Auch so werd yhr manchem bider weib hie geben Ein exempel eines reynen keüschen leben Uber das / die yhr ein kleine weil mit schanden Neulich seyt alhie vor unsern augn gestanden Solt von uns dafür sybnfeltig ehr nu haben Welchs yhr Gott zu dancken habt / und disem knaben Welchen Gott aus gnaden ytzt zu uns her sandte Das eur unschuld jederman nu würd bekandte Lieben herrn / das urteil das yhr heut thet sprechen Wil ich euch forthin in argem nicht zurechen Sonder wils für Gottes willen auch erkennen Und sein wunderthat zu grossem danck annehmen Welch er hat an seiner armen meid erzeyget Und so veterlich sich her zu mir geneyget Dich auch liebes kind wil ich in ehren haben Weil dich mein Gott hat begabt mit solchen gaben Und durch dich mich hat errett von diser gwalde Weil ich leb / wil ich gegn dir mich danckbar halten Und für Gott meins herrn gesandten dich erkennen Auch nach Gott / dich meines lebens heyland nennen / Fraw Susanna keiner ehrn ich nicht begehre Dann ich meinenthalben nicht bin kumen here Sonder Gott der hat eur unschuld angeschawet Und eur hertz / welchs yhm mit starcken glaubn vertrawet Welches halbn / er eur gebet hat angenuhmen Und verschafft / das ich den todt müst underkumen Drumb so gebet Gott allein hierumb die ehre Dann so habt yhr auch schon than / was ich begehre Lieber sohn / und yhr mein liebe herrn / und alten Billich soll von Gottes lob uns nichts auffhalten Wolln der halbn wir all zu gleich mit höchstem vleise Uns gegn unserm lieben Gott mit danck beweysen Und der wolthat forthin nimmer mehr vergessen / Weyter aber alle / die yhr hie gesessen Thue ich auff das freuntlichst bitten / und begehren Das yhr euch / mir nach zu volgn / wollt nicht beschweren Und den tag mir helffen wollnt mit freudn volenden Dran mir Gott mein leid in freud hat wollen wenden Dann wir wollen lob / und danck dem herren singen Wolln uns frölich auch erzeygn mit tantzn / und springen Alles unserm lieben Gott zu lob / und ehren Alle unkost sol mich gar mit nicht beschweren Dann die weil mein weib heut stund in todes gfare Meins bedunckens ich gereyt ein widwer ware Weil sie aber Gott erhalten hat beym leben Und mirs gleichsam wider zu der ehe gegeben Wil ich auch gleich als ein newe wirtschafft halten Drumb ich nochmals bitt / mein liebe herrn / und alten Wollet euch / dabey zu sein / nicht lassen bschweren Gott zu lob / und mir zu lieb / meinr frawn zu ehren Wollet yhm ein antwort gebn von unsernt wegen Wie yhrs macht / so sols uns auch nicht sein endgegen Lieber Joachim eur bitt wir habn verstanden Wollen euch auch all zugleich nachvolgn zu hande Dann eur frumen frawn / und euch zu lieb / und ehren Soll uns diß / und anders mehr zu thun nichts bschweren Des bedanck ich mich gegn euch mit höchstem vleise Wil mich wider dienstlich gegen euch beweisen / ad spectatores. Alle die yhr habt meim herren helffen klagen Und ob fraw Susannen hertzlich mitleidn tragen Wollet euch auch frölich widerumb beweisen Und mit yhm den herrn für seine wolthat preisen. Cui uni sit gloria, in secula Amen. Beschluß Der beschluß. Großgünstig liebe herrn / und freund Und all / so hie versamlet seind Die yhr dem spil habt zugehört / Merckt was nu wird von euch begehrt Das spil der meinung ist geticht Und ytzt darauff auch angericht Das Gott dem herrn daraus endstündt Sein ehr / und nutz auch schaffen kündt Bey allen den die sölchs wurdn hörn Drumb thue wir fürnehmlich begehrn Das yhm ein yeder nem daraus Ein lehr / und trags mit yhm zu haus Und besser sich in seinem standt Er sey nu wie er sey genant Die richter das mit yhrer that Uns lehrn / was schand es auff yhm hat Wenn alte leüt erst bulen wolln Die sölchs den jungen wehren solln Und wie ein elend ding es sey Umb einen menschen / wenn er frey Gelassen wird seim eygnen will Wie yhm kein boßheit ist zu viel / Auch wies umb öbrikeit ein gstalt Hat / so sie fahren mit gewalt Und die person der reichen herrn Anschawn / die armen aber bschwern Und richten nur nach gunst und neydt Verlassen die gerechtigkeit Wie sölchs nicht bleibet ungestrafft Und Gott die rach auch selbs verschafft / An yhn auch das ein jeder lehrn Wer jemand schmecht an seinen ehrn Durch zeugnus falsch / und lügenthandt / Das der auch gmeincklich werd zu schandt / Die Radtherrn uns das zeigen an Das wir aus forcht nicht sollen lahn Uns schrecken ab / von dem das recht Wenns uns gleich selber nachtheil brecht / Was unrecht ist / nicht willign drein In böser sach kein jaherr sein / Auch das kein herr sich schäme nicht Von eim zu hörn ein gutn bericht Der etwas gringer ist denn er Wie die habn gvolgt des knabens lehr / Der Daniel beweißt uns alln Wie hertzlich Gott die kinder gfalln Und wie er yhn auch geben kan Seinn geist / wenns gleich vernunfft nicht han Wie Gott auch durch der kinder mundt Gepreißt wil werdn zu aller stundt Die fraw Susanna gibt uns mehr Viel Christlicher / und schöner lehr Dann erstlich ists ein spiegel klar Darinn sich solln beschawen gar All frume frawen / die da wolln Gern wandeln / wie sie wandeln solln Und trachten auch nach tugnt / und ehr Die habn an yhr ein feine lehr Wie sie yhr menner sollen ehrn / Erkennen sie für yhre herrn Nach Gotts gepot / und yhn zu gfalln Sich halten stets / auch yhn für alln Mit reiner lieb vest hangen an Nicht volgen nach eim andern man Wie sie solln lehren offt und viel Yhr kind / und gsind den Gottes will / Vors ander lehrts uns all zu gleich Das man von Gots gepot nicht weich Und keinr sich laß verfürn da von Ehe setz sein leib und leben dran / Vors dritt so gibts uns lehr und trost Das wir gewiß solln werdn erlost Wenn wir gleich lign in höchster not So wir nur halten vest an Gott / Und unser creutz gedültig tragn Das uns von Gott wirdt auffgeladn Dann ehe uns Gott verlassen kan So greifft ers ehe mit wunder an Wie yhr ytzt gsehen klar und hell Das gschehen ist durch Daniel / Die widwen uns auch das bewehrn Das / wer die rach bevilcht dem herrn Das der auffs best gerochen werd Mehr / denn er selbest hett begehrt / Der Jochem ein exempel fürt Was einem frumen mann gebürt Der dann sein eheweib liebt / und ehrt Tregt sorg für sie / das yhr nicht werdt Zugfürt ein ungmach oder leid On not sich auch von yhr nicht scheidt An disen eldern das man spürt Was ehr / und freud uns das gepirt Zu letz in unsern alten tagn Wenn wir die kinder wol gezogn An knecht / und meid man das betracht Wie yhn gebür / das sie in acht Wol han / und mercken gute lehr Die yhn für gibt fraw / oder herr Yhr gschefft auch treulich richten aus Was yhn bevolen wirdt im haus Des gleichen die zwey kinderlein Die kinder lehren ghorsam sein Das sie mit lieb / und nicht mit schleg Sich lassen fürn den rechten weg Mit guter lehr sich spilen tragn Die yhn yhr eidern vor thun sagn Und was diß spil der gleichen mehr In yhm begreifft fur gute lehr Die ich nicht all verzelen kan Der wöll sich brauchen yederman Zu seinem besten wie er weis So kriegt auch Gott davon seinn preis Und gschicht dem tichter / und uns alln Nach unserm höchsten willn / und gfalln / Noch ferner aber lieben herrn Wir all zugleich von euch begehrn Die weil wir fürnemlich euch alln Zu besserung / und wolgefaln Der müe uns unterwunden han Diß spil gelernt / und gfangen an Yhr wolt euch unsern dienst nu lahn Gefalln / und danckbar nemen an Und so wirs ettwo hetten nicht Nach notturfft gnugsam außgericht So bitt wir / nempt ytzund für lieb Biß sich ein jeder besser yeb Wenn er mehr zeit / und weile hat / Itzt nempt den willen / für die that Dann das wir sölchs gefangen an Das hab wir ja im besten than Nach Gottes ehr / nichts gsüchet mehr Dann daß der jugnt ein reitzung wer Zu Gottes forcht / und erbarkeit Zu tugent / und Gotseligkeit Und kem zu nutz gemeiner Stadt Und auch zu ehr eim Erbarn Rhadt Den wir daneben auch hiemit Verehrt wolln habn / mit gmeiner bith Er wolls ym besten nehmen an Und unsern dienst yhm gefalln lahn Das wolln wir fort yn anderm fal Umb yhn verdienen all zu mal Finis. Acta Calae Dominica Invocavit. Anno Domini. M.D. XXXV.