2. Mädchen, Dichter sind, die von euch lernen das zu sagen, was ihr einsam seid; und sie lernen leben an euch Fernen, wie die Abende an großen Sternen sich gewöhnen an die Ewigkeit. Keine darf sich je dem Dichter schenken, wenn sein Auge auch um Frauen bat; denn er kann euch nur als Mädchen denken: das Gefühl in euren Handgelenken würde brechen von Brokat. Laßt ihn einsam sein in seinem Garten, wo er euch wie Ewige empfing auf den Wegen, die er täglich ging, bei den Bänken, welche schattig warten, und im Zimmer, wo die Laute hing. Geht!... es dunkelt. Seine Sinne suchen eure Stimme und Gestalt nicht mehr. Und die Wege liebt er lang und leer und kein Weißes unter dunklen Buchen, – und die stumme Stube liebt er sehr. ..... Eure Stimmen hört er ferne gehn (unter Menschen, die er müde meidet) und: sein zärtliches Gedenken leidet im Gefühle, daß euch viele sehn.