Damen-Bildnis aus den Achtziger-Jahren Wartend stand sie an den schwergerafften dunklen Atlasdraperien, die ein Aufwand falscher Leidenschaften über ihr zu ballen schien; seit den noch so nahen Mädchenjahren wie mit einer anderen vertauscht: müde unter den getürmten Haaren, in den Rüschen-Roben unerfahren und von allen Falten wie belauscht bei dem Heimweh und dem schwachen Planen, wie das Leben weiter werden soll: anders, wirklicher, wie in Romanen, hingerissen und verhängnisvoll, – daß man etwas erst in die Schatullen legen dürfte, um sich im Geruch von Erinnerungen einzulullen; daß man endlich in dem Tagebuch einen Anfang fände, der nicht schon unterm Schreiben sinnlos wird und Lüge, und ein Blatt von einer Rose trüge in dem schweren leeren Medaillon, welches liegt auf jedem Atemzug. Daß man einmal durch das Fenster winkte; diese schlanke Hand, die neuberingte, hätte dran für Monate genug.