Die wegen ihres schwehren Kreutzes hefftig geängstete und sehr geplagte, nunmehr aber durch reichen Trost kräfftig erquikkete und wieder auffgerichtete Seele danket dem grossen Gott und getreuen Vater im Himmel mit nachfolgendem Liede Welches kan gesungen werden nach der Melodie meines sonst wolbekanten H. Liedes: Von Gnade wil ich singen, u.s.w. 1. Ich wil den Herren loben, Denn er ist meine Stärk'; Er selbst hat mich erhoben, So daß ich seine Werk' In aller Welt muß preisen. Der Herr kan Hülff' erweisen, Der Herr ist sanft und mild, Er bleibt mein Hort und Schild. 2. Der Herr hat nicht gespahret An mir sein' höchste Treu, Der Herr hat mich bewahret, So daß ich sorgen frei Gesessen unterm Hügel Und Schatten seiner Flügel; Der Herr hat mich, sein Kind, Errettet gar geschwind'. 3. Es muß mein Hertz sich freuen, Daß du so gnädig bist. Herr Gott, mein Mund sol schreien, Daß ich in kurtzer frist Dein heilsahm Hülff' empfunden Und alles überwunden, Was mitten in Gefahr Mir höchst erschreklich war. 4. Du bist ein Schutz der Armen, Ein Schutz zur Zeit der Noht, Bei dir gilt nur Erbarmen; Drum ich, wenn schon der Tod Gahr hart auff mich getroffen, Dennoch auff dich wil hoffen; Denn wer dein Angesicht Fest sucht, der fehlt hie nicht. 5. Es ist an allen Ohrten Dein Nam', O Herr, so groß, Daß ich es auch mit Wohrten Nicht kan erzehlen bloß: Es preisen dich die Kinder, Die Säugling' auch nicht minder, Ja Luft, Feur, Erd' und Meer Gehn lobend dich daher. 6. Du hörest uns in Nöhten, Dein Nahm', Herr, schützet mich. Wil uns die Trübsahl tödten, So hilffst du wunderlich. Du gibst, was wir begehren, Und wenn uns hart beschweren Die Plagen, ist dein' Hand Von Raht und Taht bekant. 7. Was sol ich denn viel quählen Mein Hertz mit Furcht und Streit? Dir darff ichs nur befehlen, Dein Hülff' ist stets bereit. Du bist mein Liecht, mein Leben: Für wem solt' ich denn beben? Du bist mein Heil und Krafft, So mir Errettung schafft. 8. Es sol kein Angst noch grauen Mich überfallen mehr; Auff dich wil ich nur schauen, Du gibst mir schnell Gehör, Im fall' ich zu dir schreye Und mich dadurch entfreye Der grimmigsten Gefahr, Die mir so nah' offt war. 9. Ich werd', O HERR, nicht sterben In einer solchen Noht, Welch' uns bringt ins Verderben, Beschleunigt offt den Tod. Ich weis, du läst mich leben, Auf daß ich könn' erheben Dein' Allmacht, Güht' und Treü, Der ich mich ewig freü.