Das Vierzehnde Katechismus-Lied, Uber den Andern Artikul unseres Christlichen Glaubens: Ich gläube an Jesum Christum, seinen Eingebohrnen Sohn, unseren Herren Dieses kan gesungen werden nach der Melodie des schönen Kirchen-Liedes: Herr Christ, der Einige Gottes Sohn, u.s.w. 1. Last uns mit Ernst betrachten Den Grund der Seligkeit Und überaus hoch achten Den, der uns hat befreit Von Sünden, Tod und Höllen, Der sterbend auch zu fellen Den Satan stund bereit. 2. Der Jesus ward genennet, Als Er empfangen ist, Der wird von uns bekennet, Daß Er sei Jesus Christ, Der uns macht frei von Sünden Und läst die Seel empfinden Viel Trosts zur jeden Frist. 3. Es solte Christus heissen Der Heiland aller Welt Und Satans Reich zerreissen Bald als ein tapfrer Held, Das Höllenschloß zerstören, Dadurch den Himmel mehren, Ja thun, was ihm gefält. 4. Es solte Jesus wehren Der Sünd' und Missethat, Gerechtigkeit bescheren Und als des Vatters Raht Im Sieg den Tod verschlingen, Auch alles wiederbringen, Was man verlohren hat. 5. Von Gott ist Ihm gegeben Der Zepter in die Hand, Sein Königreich daneben, Daß Er in solchem Stand' Uns Geistlich sol regieren Und durch sein Leiden führen Ins wahre Freüdenland. 6. Er ist von Gott erkohren Zum Hohenpriesterthum: Er selbst hat Ihm geschwohren, Daß Er mit grossem Ruhm' Ein solches Amt bedienen Und ewiglich sol grünen Als Sarons schönste Bluhm'. 7. Er wird auch HERR genennet, Dem alles unterthan, Wodurch man frei bekennet, Das Er ohn' eitlen Wahn Auch Gott sei nach dem Wesen, Durch den wir blos genesen In dieser Unglüksbahn. 8. Mus doch die Schrift bezeügen, Das Er Jehovah heist, Dem alle Knie sich beügen, Den alle Welt hoch preist, Ja dem von allen Zungen Wird Ehr' und Dank gesungen, So weit die Sonne reist. 9. Sein Stuhl mus ewig tauren, Sein Zepter stehet fest Samt Zions starken Mauren; Er ist aufs allerbest Mit Freüdenöhl gezieret, Hoch ist Er aufgeführet, Der nie sein Volk verläst. 10. Ist Gott nun offenbahret Im Fleisch, so glauben wir, Das der, so uns bewahret, Ja segnet für und für, Sei Gott und Mensch zu nennen: Es lassen sich nicht trennen Der Gott und Mensch allhier. 11. Durch Jesum ist bereitet Die Welt, ja Jesus hat Den Himmel ausgebreitet, Es ist durch Jesus Raht Der Engel Heer erschaffen, Ein Heer, das ohne Waffen Oft grosse Wunder that. 12. Er, Jesus, kan erwekken Die Todten kräftiglich, Er weis ein Ziel zu stekken Dem stärksten Wühterich, Er prüfet Hertz und Nieren, Wil die zum Himmel führen, Die selbst verläugnet sich. 13. Last uns zusammen treten, Des Allerhöchsten Sohn In Demuht anzubehten, Den Ihm' ist ja die Krohn' Und Ehr' und Macht gegeben; Gib, Herr, nach disem Leben Auch uns den Gnadenlohn.