Lobgesang der erquicketen Seelen Wie sol ich gnug dich preisen, Wie sol ich Dank erweisen Dir, Jesu, süßes Leben, Daß du mir Trost gegeben? Nun kan ichs recht erkennen, Daß ich dein Kind zu nennen, Dieweil du durch dein Sterben Verhindert mein Verderben. Ich schwebt' in tausend Nöten, Bald ließest du dich töten, Daß ja der Sünden Bürde. Dadurch erhoben würde. Lob sei dir, Herr, gesungen, Daß du für mich gerungen Am Oelberg' und erhitzet Hast häufig Blut geschwitzet. Lob sei dir, Herr, gesaget, Daß du den Kampf gewaget Und, als der Würger kommen, Ihm hast die Macht genommen. Ich preise dich von Herzen, Daß du so bittre Schmerzen In Ketten und in Banden Für mich hast ausgestanden. Ich lebt' im Lasterorden, Du bist verstricket worden; Die Sünd' hab' ich begangen, Dafür bist du gefangen. Man solte mich verklagen, Drauf haben dich geschlagen Die Buben in die Wette, Nur daß ich Frieden hätte. Wie kan ich dich gnug loben, Daß du der Feinde Toben, Ihr Schmähen, Schelten, Neiden Für mich hast wollen leiden? Wie kan ichs gnug erheben, Daß du dein Haubt gegeben Zum Schauspiel und die Spitzen Des Dorns es lassen ritzen? Dein Leib, der ganz zuschlagen, Must auch erbärmlich tragen Das Kreuz um meinetwillen, Des Vaters Zorn zu stillen. Du bist ja zugesellet Den Mördern und gestellet Zum Scheusal allen Heiden; O welch' ein schrecklichs Leiden! Doch alle diese Schmerzen Erlittest du von Herzen, Dein Blut must' häufig fließen, Nur meinen Fall zu büßen. Ei, solt' ich mich mit Thränen Nun auch nach dir nicht sehnen, Der du mirs hast erworben, Daß ich nicht gar verdorben? Wolan, es bleibt versenket Die Schuld, so mich gekränket, Drauf preis' ich deinen Namen, O Jesu, Helfer, Amen.