Christlicher Lob-Gesang, wenn uns Gott mit Speise und Tranck so reichlich hat gesättiget 1. Nvn lobet alle Gott, Den Herren Zebaoth, Der uns so wol gespeiset, Der diese Stund' erweiset, Daß seine Güt' und Treue Mehr, als wir würdig seyn, Sich alle Tag erneue Und schenck' uns häuffig ein. 2. Wir, die wir waren matt, Sind nunmehr starck und satt, Dieweil er hat gegeben Die Nahrung' unserm Leben, Dazu uns armen Kindern Sein' überreiche Hand, Wiewol so grossen Sündern, Aus Gnaden zugewandt. 3. Wir sagen dir, Herr, danck Vor deine Speiß' und Tranck, Die du mit Wolgefallen So treulich schenckest allen, Die deiner Güt' erwarten Und in der Niedrigkeit Nach dir, mein Gott, zu arthen Sind Tag und Nacht bereit. 4. Dein Segen macht uns reich; Du sättigest zu gleich Das, was auff Erden lebet Und in den Lüfften schwebet. Du gibst den wilden Thieren Ihr Futter, Hew und Graß, Das alles Fleisch muß spüren Dein Hülff ohn' unterlaß. 5. Herr, alles ist dein Gast, Was du geschaffen hast. Du speisest ja die Raben, Die keinen Glauben haben; Wie soltest du nicht hören Die Menschen ins gemein, Wenn sie zu dir sich kehren Und gantz voll Glaubens seyn? 6. Es mangelt nichts bey dir; Du reichest uns herfür Brodt, Nahrung' und die Hülle, Des gibst du uns die Fülle, Doch denen, die dir trauen, Nicht, die so gantz und gar Auff dieses Eitle bauen, Das doch so wandelbahr. 7. Wer stoltz und prächtig ist, Dazu voll Trug und List, Dem wird das nicht gewehret, Was er durch Trotz begehret: Nur denen, die da wissen, Mit Furcht des Menschen Sohn In dieser Zeit zu küssen, Giebt er den Gnaden-Lohn. 8. Drumb treten wir heran, O Vater, auff den Plan, Uns danckbar zu erweisen Und deine Macht zu preisen, Hernach umb Christus willen Zu bitten, diese Stund Uns damit zu erfüllen, Was nütz ist und gesund. 9. Dir geben wir die Ehr' Und bitten ferner sehr, Wenn wir hinführo tischen, So wollest du erfrischen Mit deinen edlen Gaben Den Leib und auch zu gleich Die arme Seel' erlaben: So sind wir doppelt reich. 10. Gib uns des Leibes Noth, Die Kleidung' und das Brodt Durch deinen reichen Segen, Da alles an gelegen; Sonst nützet kein begiessen. Dein Wort, Herr, hilfft uns wol, Die Speise zu geniessen, So uns erhalten sol. 11. Nun, Herr', ich zweiffle nicht, Du gibst, was mir gebricht. Behüte mich vor Sorgen, Vor Klagen heut' und Morgen Und was man geitzen nennet. Hat doch ein jeder Tag, Wie Christus selbst bekennet, Sein' eigen Sorg' und Plag. 12. Ich wil mein Lebenlang Dir singen Lob und Danck, Daß du mir hast bescheret Vielmehr, als' ich begehret. Ach Gott, was werd' ich haben Nach dieser bösen Zeit? Viel wunderschöne Gaben Dort in der Ewigkeit!