Das andere erbauliches Lied Dieses Lied kan auch gesungen werden nach der Melodie des bekanten Kirchengesanges: Wacht auf, ihr Christen alle, u.s.w. 1. Was kan hinfohrt mich scheiden Von deiner Lib', O Gott? Kein Trübsahl, Angst noch Leiden, Kein Unfall, Hohn noch Spott, Kein Tod noch Noht, kein Leben, Kein Geist, kein Fürstenthum; Nur du, dem' ich ergeben, Verbleibst mein Ehr und Ruhm. 2. Von Gott sol mich nicht trennen Der Höllhund Belial, Ich werd' auch nicht nachrennen, Welt, deiner Wollust Gall'; Auch sol mich nicht bezwingen Mein arges Fleisch und Bluht, Mit Freuden wil ich dringen Zum allerhöchsten Guht. 3. O Welt, dein eitles Wesen Ist kaum des Namens wehrt. Die Frömste, wie wir lesen, Die haben nie begehrt, In deiner Gunst zu stehen; Denn ihnen war bewust, Es müste schnell vergehen Welt, Geld, Pracht, Ehr' und Lust. 4. Du magst dich nur verkriechen, Du Lastervolle Welt! Du bist ja gleich den Siechen, Die plötzlich überfält Der Tod, im fall' er raubet Ihr Leben, Guht und Ehr'; Auch dir ist schnell erlaubet, O Welt, die Wiederkehr'. 5. Ich kan dich gahr nicht liben, Du bist mir viel zu schlecht. Vom Himmel angetrieben Lib' ich den Schöpffer recht, Den Schöpffer, der, geschmükket Mit grosser Herrligkeit, Mich gleichsahm hält entzükket In diser Leidens Zeit. 6. Ich schwinge mich gen Himmel, Den Teppich seh' ich an, Der durch sein Sterngewimmel Mich sehr ergetzen kan. Wie schön' ist doch gezieret Das blaue Wolkendach, Das gleichsahm nur berühret Des Höchsten Wohngemach! 7. Das sind Tapezereien, Mit Flammen außgestikt, Die dessen Macht ausschreien, Den sonst kein Mensch erblikt. Wie herrlich muß wol prangen Der grosse Himmelssahl! Wem solte nicht verlangen Nach Gottes Freudenmahl? 8. Ich wil, O HERR, dich liben Ob deiner grossen Macht; Es muß für dir verstieben Witz, Reichthum, Ehr' und Pracht. Wer deinen Donner höret, Der zittert als ein Laub; Denn was dein Blitz verseeret, Wird kleiner als der Staub. 9. Rauch geht aus deiner Nasen, Die Berge stehn wie Wachs, Sie schmeltzen durch dein Blasen Wie für dem Feur das Wachs. Die stärkste Helden beben, Wenn du dich hören läst; Die Fluht muß sich erheben, So bald dein Odem bläst. 10. Gelobet und gepriesen Seist du, mein grosser Gott; Du hast dein' Ehr' erwiesen, Du stärkster Zebaoht, Reich, wunderbahr und prächtig, Schön, tapfer, stark, behend'. HERR, du bist alles mächtig, Drüm lib' ich dich ohn' End.