Danklied Wie groß ist deine Lieb', o Herr, Du freundlicher, du gütiger, Wer kan dir gnugsam danken? Ich bin vol Ungerechtigkeit, Noch liebest du zur jeden Zeit Mich Sündigen, mich Kranken, Da gleichwol meine Missethat Erschrecklich dich beleidigt hat! Du hast uns deinen werten Sohn, Das Licht der Welt, den Gnadenthron, So väterlich gegeben Und dieses große Sacrament, Das man des Herren Nachtmal nennt, Geschenket uns daneben, Auf daß es solt ein Merkmal sein, Daß alles unser ist, was dein. Vernunft zwar kan es nimmer recht Begreifen, noch die Zunge schlecht Dieß große Werk erzählen, Doch bitt ich, nimm itz gnädig an, Dieß Kleine, das ich geben kan, Laß meinen Wunsch nicht fehlen; Hilf, daß ich dir mein Leben lang Von Herzen sage Lob und Dank. Du hast so wol erquicket mich, Dafür preis' ich dich ewiglich; Ach, stärke meinen Glauben! Laß auch die Liebe feurig sein, Verhüte, daß noch Not, noch Pein Mir die Gedult wegrauben. Herr, gib mir ein gehorsams Her, Das sich nicht kehre hinterwärts. Verleihe, daß ich meine Sünd', Als welch' ich stets in mir noch find', Herzinniglich bereue, Daß ich der Lieb' und Sanftmut vol Stets wandlen mög', und herzlich wol In Jesu mich erfreue, Und wenn mich gar nichts trösten kan, So tritt du selbst mit Trost heran. Herr, habe du zu Tag und Nacht Auf mein Gebet und Seufzen Acht, Laß mich die Sünde meiden; Behüte mich für Satans List, Der mir so sehr gehässig ist, Ja, mich von dir wil scheiden, Halt' ihn, auch selber mich, im Zaum, Daß ich ihm lasse keinen Raum. Verleih, o Vater, daß allein Mein Schutz und Wohnung möge sein In Jesu Blut und Wunden; Hilf, daß sein Leiden, Angst und Tod Von mir in meiner letzten Not So kräftig werd' empfunden, Daß ich aus diesem Jammerthal Bald fahr' in deinen Freudensal. Dem Vater sei Lob, Ehr' und Preis, Und dir, Herr Jesu, gleicherweis, Als auch dem Geist der Gnaden; Du heilige Dreifaltigkeit, Verhüte, daß in dieser Zeit Kein Feind mir müge schaden, Drauf führe mich aus dieser Welt Zum Himmel, wenn es dir gefällt.