Stromhinab Weiße Segel seh' ich gleiten Stromhinab im Windeshauch, Ach, denselben Weg vor Zeiten Zog ich oft beflügelt auch! Frühling lachte, Jugend blühte, Erd und Himmel war voll Licht, Wenn am holden Ziel erglühte Mir der Liebsten Angesicht. Gruß und Kuß, und ein Willkommen Unermeßlich reicher Lust! Alle Lebenskeime glommen Flammend auf in junger Brust. War's ein Traum? Entrückt, zerflossen Wie in Todesnebel, schwand Licht und Leben! Aufgeschlossen War der Schmerzen finstres Land. Bergeshöhn, die einst als Pforte Goldner Lust sich aufgebaut, Stehen an demselben Orte Nun als Wächter, kalt, ergraut. Fest gezogen sind die Grenzen, Nur ein Seufzer folget sacht Den zerrißnen Jugendkränzen Stromhinab in's Reich der Nacht.