Die Lampe Treue Gefährtin Auf der Gedanken Rastlos durchwandertem Nächtlichem Pfad: Dir will ich endlich Ein lang gehegtes, Dir will ich dankbar Weihen ein Lied! Wenn von der Seele Finsterem Ringen Weit mir entflohen Der stille Gott, Dann wie ein Pharus Winktest du segnend mir Zu des Gesanges Erleuchtetem Pfad. Denn aus der Tiefe Drängt sich und hebt sich Wer sich gegeben Dem ewigen Licht, Und es umschlingen ihn Erdendämonen, Sorgen und Schmerzen, Drohend umsonst. Stolz wie der Adler Zum Wolkenhause Des ewigen Vaters Die Flügel hebt: In blitzgewohnten Sicheren Fängen Führt er zum Aether Der Jugend Bild: So aus der Nächte Dampfendem Chaos Ringt sich die Seele Gestärkten Flugs; Mit der geraubten Ewigen Jugend Hebt sie zum Licht sich Athmend empor. Unter ihr wälzen sich Völkergeschicke, Kämpfe der Edlen Um Licht und Recht. Ob auch erliegend Der Mißgunst Pfeilen, Palmen umkränzen Des Siegers Haupt. Denn seit der erste Gewaltige Dulder Siegreich büßte Den Flammenraub, Hält fest am Kampfe, An seinem Rechte, Dem uralt ewigen, Wagend der Mensch. Hat er aus Funken Des Gottheitlichtes Sich neu geschaffen Seine Welt: Leben nun muß sie! Ob Tausende fallen, Sie kann nur wachsen, Nicht untergehn. Geschlechter welken, Und wähnten trunken Im reichsten Lichte Gewandelt zu sein, Und neue Geschlechter Sehn zu den Vätern Wie in die Dämmrung Lächelnd zurück. In volleren Zügen Muß alles Kommende Trinken des Lichtes Ewigen Quell. Licht ist die Wahrheit, Licht ist die Schönheit, Licht ist des Lebens Heiliger Keim. Der Funke selbst, Der still die Lampe Des einsamen Dichters Nächtlich erhellt, Vom Ewigen stammend Laßt er den Liedeston Flammend sich gießen In's Meer des Lichts.