Aus der Werkstatt Meine Kunst Du, meine Kunst, hast durch das Leben Als holde Gottheit mich geführt! Von dir allein ward mir gegeben, Was mich als Freud' und Glück berührt. Durch dich empfing ich Kraft und Willen Mir selbst zu bilden meine Welt, Und die ich mir erschuf im Stillen, Hast du mit heil'gem Strahl erhellt. Vom ersten Stammeln, da der Knabe Die flüch'gen Reime kaum erhascht, Empfand er, daß der Dichtung Gabe Wie Seligkeit ihn überrascht. Sie war's, die auch ein hartes Ringen Mit mächtigem Gefühl verwob, Wie, wenn im Hoffen auf Gelingen Aufathmend sich die Seel' erhob. Wo Menschen mich und Welt bedrohten, Ich wußt' in unverrücktem Gang Des Lebens Würde mir geboten Zum Schaffen, Bilden und Gesang. So fühlt' ich, frei von Groll und Hassen, In dir mich meiner selbst bewußt, So durft' ich dich als Höchstes fassen, Als Eigenstes in meiner Brust. Von einem einz'gen Wunsch umfangen Ist so mir alles Daseins Werth: Daß unverlöscht für mein Verlangen Du leuchtend bleibest meinem Herd! Daß, wie von heil'gem Opferrauche Verhüllt, ich noch in deiner Gunst Den letzten Athemzug verhauche, Von dir beseelt, du meine Kunst!