Loblied auf den Wesir Mönch! die Predigt schenk' ich dir, Die mir nicht kann taugen; Denn es winkt ein Becher mir Und zwei schöne Augen. Niemals hat mir Doppelrausch Tadelswert geschienen. Ist es nicht ein edler Tausch, Lipp- und Wein-Rubinen? Gott sei Dank, die Polizei Ist heut nachts gestorben. Um die Stell' hat frank und frei Sich der Rausch beworben. Sitz' in Schenken mit Verstand, Sei nicht stumm beim Weine, Nimm ein Liederbuch zur Hand, Wenn du willst, das meine. Wer nach leichten Melodien Singet meine Töne, Wird die Sorge sehn entfliehn Und sich nahn die Schöne. Liebchen! gib mir nur den Duft Von des Bechers Schaume, Und ich nähre bis zur Gruft Mich mit Wonnetraume. Lilien und Rosen sind Schön durch deine Blicke. Würze du den Frühlingswind, Daß sein Hauch erquickte. Wenn du einem Mann wie mir Ursach' gibst zu klagen, Werd' ich dich bei dem Wesir Unsrer Zeit verklagen. – Er, der Wesir, der Strebepfeiler Des Reichs der Welt, Ihn preist als Gnadenrechtserteiler Die Blum' im Feld. Saatfelder segnete durch seine Verwaltung Er. Im Schachte reifen Edelsteine, Perlen im Meer. Sein leichter Wink bringt in Bewegung Der Räder Schwung, Und der bewegten Herzen Regung Ist Huldigung. Der Himmel geht in stetem Kreise, Und Mond und Jahr Und Herbst und Frühling wechseln leise, Unwandelbar. Bis zu dem Tage des Gerichtes, Wo Gott dir lohnt, Sei hell vom Glanze deines Lichtes Dein Haus bewohnt. Dein Haus, der Weisen und der Dichter Erdparadies, Dazwischen Schenkenangesichter, Schön wie Huris. Hafis, der mit dem Glanz von Eden Dein Lob verbrämt, Thu'st du die Lippen auf zu reden, Schweigt er beschämt.