[Wünschest du beständ'ge Dauer] Wünschest du beständ'ge Dauer, Ringst du nach Unsterblichkeit, Mache rasch dich von der niedern, Wandelbaren Welt befreit. Lasse Herz und Körper fahren, Wähle keinen festen Stand, Dann gestalten stets die Dinge Dir sich zur Zufriedenheit. Fliehe Ketzerei und Glauben, Fliehe Liebe stets und Hass, Flieh' die Zeit, denn streben sollst du Weiter noch als selbst die Zeit. In der Liebe zu dem Schöpfer Leiste auf dich selbst Verzicht; Suche Freiheit von dir selber, Im Gefühl der Ewigkeit. Sieh' das Körnchen in der Erde; Glücklich ist es, wenn es stirbt: Die Vernichtung hält in Fülle Reiche Gaben ihm bereit; Ward die Selbstheit erst vernichtet, Wird aus Blatt und Erde Frucht, Die da strebt empor zum Himmel Aus der ird'schen Dunkelheit. Bist du arm, doch nicht erblindet, Heb' dich, gleich Wĕlēd, empor: Denn du herrschest dann im Jenseits Ueber Länder, weit und breit.