Selig sind die Armen im Geiste Lächelt nur wissensstolz Von eueren Bücherhekatomben Und eu'ren Kathedern herab, Wenn der Dichter singt: Selig sind die Armen im Geiste! Ja, selig sind sie – Selig wie Kinder, Die, halb noch an nährender Mutterbrust, Halb schon die ersten Schritte thun, Von Blumen und Faltern gelenkt Und vom Zwitschern des Vogels; Aber verschüchtert sogleich Vor jedem rauschenden Lufthauch Zurück sich flüchten in die schützende Hut. Nur Nächstes im Auge, Greifen sie nach dem Nächsten nur – Und so leben sie hin Gute und böse Tage, Harmlos, als müßt' es so sein, Nur das eigene Wohl und Weh' bedenkend. Inzwischen schreitet an ihnen vorüber die Zeit Und reißt die Ahnungslosen Wie im Traum mit sich fort. Und wenn sie dann plötzlich Erwachen bei unsanftem Ruck, Blicken sie auf und fragen in rührender Unschuld: was ist? – Ja, was ist!? Ihr And'ren Könnt es ihnen sagen: Denn ihr wißt es. Dann horchen sie auf Und stehen beschämt – Und klug wie zuvor. Sie begreifen nichts, Sie lernen nichts Und fremd bleibt ihnen Alles, Was ihr preist als die höchsten Triumphe der Menschheit. Aber dafür auch Bleibt ihnen erspart die letzte Erkenntniß: Die Erkenntniß der eigenen Nichtigkeit Und das öde Bewußtsein Von des ewigen Einerlei trostloser Wiederkehr.