Winterabend Wie muß der Tag sich neigen Im Winter, ach, so bald; Ein tiefes, mildes Schweigen Liegt über Flur und Wald. Am Himmel noch ein Schimmern, Ein letztes, doch kein Stern; Trübrothe Lichter flimmern Aus Hütten still und fern. Und trüb und immer trüber Der Landschaft weiter Kreis; Es zieht der Bach vorüber Eintönig unter'm Eis. Horch – welch ein leises Beben Urplötzlich in der Luft? Geheimnißvolles Weben, Geheimnißvoller Duft! Wie ferne, ferne Glocken Erklingt's – so wohl – so weh' –: Da fällt in dichten Flocken Zur Erde sanft der Schnee.