Der Trauermantel Ausgebreitet die ernste Flügelpracht, Nahst du, schwermüthig schöner Falter, Wie im Traum den Blumen, Die, aufleuchtend in duftiger Farbengluth, Des Sommers letzte Tage schmücken Und des Gartens schwindendes Grün. Langsam wiegst du dich In sonniger Luft Von Kelch zu Kelch – Aber auf keinen Senkst du dich nieder. Ist es doch, Als scheutest du die bunt'ren Genossen, Die hier und dort sich festgesogen Und, versunken in des Genießens Wonne, Deiner nicht achten. Einmal noch Umkreisest du das weite Beet – Dann, hohen Schwungs, Entflatterst du in's nahe Dickicht, Wo Fichtenzweige Hellstämmige Birken umdüstern. Sinnend blick' ich dir nach, Du dunkel Geflügelter! Ach, wie so ganz Gleicht meine Seele dir, Die in sanfter Schwermuth, Tief verlangend und doch entsagungsvoll, Ueber des Lebens Holden Verheißungen schwebt – Um immer wieder Zurückzuflüchten In einsame Schatten.