Letzte Liebe Schon ist der Tag uns im Verglühen, In letzter Schönheit prangt dein Leib; Der Herzen allerletztes Blühen Ist unser Glück, geliebtes Weib! D'rum laß – o laß die Zeit uns frommen, Und keine Stunde sei versäumt; Von Wonne sei die Nacht durchglommen, Und dann der Morgen hold verträumt. Und jede Freude dieses Lebens Soll noch durch uns're Seele geh'n; Wir wollen sie, entzückten Bebens, Noch ganz genießen und versteh'n. Mag auch der Himmel leise nachten, Und hält er seinen Blitz gezückt – Wir wollen nimmer es beachten, Wie nahe das Verhängniß rückt. Und sterben laßt uns lebenstrunken, Ist der Vernichtung Stunde da, Wie einst im Tode hingesunken Antonius und Cleopatra!