Den Jüngern Auserwählt zum Leiden war stets der Genius. Ihr wißt es, Und keinen von euch hält es ab, Pfade zu gehen, Die And're vor euch gegangen – Und gleich ihnen Zu siegen oder zu fallen. Aber Eines bedenkt: Ungünst'ger als die, in der wir leben, War keine Zeit noch dem Dichter, Ob auch der Geist in ihr Lauteste Triumphe feiert. Denn seht: Schaffend und empfänglich zugleich Ist der Geist, Wenn er als schimmernde Blüthe noch Liebreich herab sich zur Wurzel senkt, Ahnungsvoll die dunkle beleuchtend. Mehr und mehr jedoch Wird er zur Flamme schon, Die sie verzehrt, Um in sich selber zu brennen – Und endlich auch in sich selbst zu verloh'n. Weggeschwunden ist Unter dem Fuße der Boden euch, Wie der Menschheit, Die, entwachsen der Vergangenheit Und losgelös't von Jahrtausenden, Nach neuem Leben verlangt – Und doch vielleicht nur in's Leere greift. Dies sagt ein Dichter euch, Dessen letztes Lied Wehmüthig noch ertönt Am Rande des Abgrunds.