An den Tod Grausam bist du, o Tod! Jene, Die unwillig stöhnen Unter des Daseins öder Bleilast, Oder, gehetztem Wilde gleich, Umgetrieben werden von Noth und Drangsal: Jene gehst du vorüber, Tückisch ihnen entschlüpfend, Wenn sie heran dich zwingen wollen – Und ferne bleibst du Jahrelangen Qualen des Siechbetts. Aber Jene, so kräftig dem Glück gebieten In des Lebens Vollgenuß, Oder wie selige Kinder An den bunten Bildern der Welt sich ergötzen: Unerbittlichen Hippenschwungs nieder mähst du sie – Und mit ihnen Muthiges Wollen, Begonnene Thaten und Werke, Lieblichen Frohsinn, Goldene Träume. Und so auch, Verschonst du, Die da athmen Andern zur Qual. Gedeihen lässest du Schnödeste Selbstsucht, Die schwachen Mitgeschöpfen Das Herzblut aussaugt Langsam Als unersättlicher Vampyr. Aber ach! Jene, die unser Glück sind und unser Trost, Raffst du dahin – Und am liebsten schließest du mild blickende Augen. Grausam bist du, o Tod!