Die zeichen des regenwetters In dem abentton Nachtigals. 1. novemb. 1545. 1. Wiltu erkennen regen, wan der zukünftig sei: die morgenröt alwegen zeigt regenwetter frei; auch wan der wint tut wehen her von dem nidergang; Auch wan die sun am morgen gibt langer streimen glanz, oder bleibet verborgen durch schwarze wolken ganz; auch tut sich regen nehen, so bleich ist ir aufgang; Auch wan des mones scheine, die steren groß und kleine schwarz, dunkel sind und bleich; wan nebel berg bedecken und weht ein weicher luft, wan wald, stauden und hecken schwarz scheinen, sam beduft, so kumt regen gemeine, der das lant übereich. 2. Wan die sun hart tut stechen und sich enten und gens sint baden in den bechen und die frösch mit gedens frü schreien gegen tage, zeigt regen künftig sein; Wan sich vom gweb die spinen verkriechen allenthalb, im korb bleiben die binen, wan nider fleugt die schwalb auf dem waßer und schlage ire flügel darein; Wan sich die seu tun jücken, der esel weltz am rücken und die hunt freßen gras und es do, wider speien, wan auch weiber und meit über die flöch tun schreien, und tunt in vil zu leit, auch hart stechen die mücken, so deut es almal naß. 3. Wan die roß auf den wiesen roßwebsen beißen ser, und wan die kü auch bisen, künen nicht bleiben mer vor bremen und bismücken, so ist regen nicht weit. Auch wan die bachen rinnen, das salz wirt len und weich, die meit schleft ob dem spinnen, das licht brint dunkel bleich; auch wan die zehen jücken, so ist es regens zeit. Wan feucht ist das gemeuer und dunkel brint das feuer und bleibt im haus der rauch, die alten weiber granen, das kint des nachts nit frum, das als tut dich vermanen, das regenwetter kum. die zeichen fert als heuer geit uns der teglich brauch.