Der weis Demosthenes Im gulden ton Hans Sachsen. 26. april 1543. 1. Künig Alexander Magnus, schreibt Plutarchus, het ein krieg mit Athen, der stat, die um frid bei dem künig bat; das wolt er nicht, dan nur mit dem geding, Das sie im geben in gewalt acht burger alt, die treflichsten, so er begert, so würden sie des frids gewert. nun dise pflicht daucht sie gar leicht und ring. Jedoch sie hielten rat ob dem und ratfragten Demosthenem, den berümten oratorem, ob man die acht ins künigs macht hinschicken solt, auf das sie heten frid im lant? der weis man antwort in zuhant, durch ein gedicht sie unterrichten wolt, 2. Und sprach: »die wölf heten ein krieg und manchen sieg an den schafen, und auf ein zeit begerten sie mit listikeit ein steten frid mit in auf hundert jar; Doch das sie in ir hunde all geben alsball, die woltens nemen in ein straf. zu einfeltig waren die schaf. auf den beschid gabens ir hunde dar; Die wurden in den tot verwunt. balt sie nun kamen um die hunt, brachen die wölf den fridesbunt und brachten um ein große sum schaf, groß und klein. so würd auch Alexander ton, wan man im geb die acht person, dardurch dan lid schaden die ganz gemein.« 3. Demosthenes durch disen rat errett die stat, die darnach durch die acht person Alexander mocht vor geston, der sie zaghaft leichtlich bezwungen het. Also wo noch ein regiment stet in der hent redlicher mender, treu und weis, durch der verstant, sorg, mü und fleiß in sterk und kraft das reich gar lang bestet. Dargegen so ist we dem lant, des künig ein kint ist on verstant. des fürsten frü eßen allsant. hoffart und pracht vil aufsetz macht, ungrecht urteil; da get zu grunt gemeiner nutz, vergießen vil unschuldigs bluts; bei der herschaft ist weder glück noch heil.