Der landsknecht mit sant Niklas Im roten ton Peter Zwingers. 9. merz 1551. 1. Im Beierlant gartet ein landsknecht wilde, fand in einr marterseul sant Niklas bilde, das het drei gulden knöpf in seiner hende; Der landsknecht tet im bald ein umschanz bringen um sechs kronen, die ließ er vor im klingen und zog heraus zwen würfel an dem ende Und warf sant Niklas die erst schanz: siben augen und im fünf augen nider. der Schweizer schanz erschrak er ganz; nach dem warf er den nechsten wurf herwider sant Niklas siben augen und sprach zu sant Niklas: »hast gwunnen das, ich kan dir das nit laugen!« stieß ims golt in stock an der straß. 2. Der landsknecht loff ins dorf, sagt zu dem pfaffen: »ein umschanz hat mir abgwunnen rechtschaffen sant Niklas, sechs krona, dauß in dem felde, die hab ich im in stock gestoßen weger.« der pfaff sprach: »ich bin gleich sant Niklas pfleger, das ich im ausgib und einnim sein gelde; Ich wil es holen balt herein, das es nit werde aus dem stock gestolen!« der landsknecht dacht: »ich laß gut sein! du must mir die sechs krona wol verzollen.« der pfaff war fro von herzen, dacht: »wie ist der landsknecht so frum und schlecht, tut mit sant Niklas scherzen; die sechs krona mir komen recht.« 3. Am dritten tag warf mit sant Niklas ganze der landsknecht um zwelf krona noch ein schanze, die gwan der landsknecht, tet dem dorf zu traben, Sprach: »pfaff, leich her zwelf krona wol besunnen, hab ich sant Niklas redlich abgewunnen daus in dem felt, die wil ich von dir haben.« Der pfaff sprach: »das wil ich nit tan!« der landsknecht sprach: »und zalstu mich nit bare, so zünd ich dir den pfarhof an.« erst gab im der pfaff die zwelf krona dare. der landsknecht mit im name des pfaffen kellerin und fürt sie hin: des sint die pfaffen grame den landsknechten und irem gwin.