13. Bergreiselied Auf mutig! Die Höh' ist erstiegen: Ihr Freunde, wo bleibt ihr zurück? Wie herrlich die Thäler dort liegen! Tief unten verliert sich mein Blick. Ich atme die süßesten Düfte, Schon wallet viel leichter mein Blut; Schon trink' ich ätherische Lüfte, Und jauchze, und schwinge den Hut! Dort setzen die Hirten zu Mahle Auf moosichte Steine uns hin Voll lieblicher Milch eine Schale; Ein Körbchen, mit Früchten darin. Kommt, laßt uns zusammen itzt leeren Den schäumenden vollen Pokal, Und schallen, der Freiheit zu Ehren, Gesänge hinab in das Thal. Hier sprudeln aus Felsen die Quellen Hinunter zum bläulichen See; Dort weiden, beim Klange der Schellen, Die Rinder im blumichten Klee. Ich seh' auf die schroffeste Spitze Die schüchternen Gemsen entfliehn; Tief unter mir zucken die Blitze Und schweben die Wolken dahin. Wann Sterne am Himmel schon flimmern, Und Dämmerung sinket ins Thal, Und rosig die Gletscher noch schimmern Im letzten ersterbenden Strahl; Dann wallen wir fröhlich und munter, Mit Reisern von Tannen geschmückt, Ins stillere Dörfchen hinunter, Wo süßere Ruh' uns erquickt.