13. Lied eines Landmanns in der Fremde Traute Heimat meiner Lieben, Sinn' ich still an dich zurück, Wird mir wohl, und dennoch trüben Sehnsuchtsthränen meinen Blick. Stiller Weiler, grün umfangen Von beschirmendem Gesträuch, Kleine Hütte, voll Verlangen Denk' ich immer noch an euch! An die Fenster, die mit Reben Einst mein Vater selbst umzog; An den Birnbaum, der daneben Auf das niedre Dach sich bog; An die Stauden, wo ich Meisen Im Holunderkasten fing; An des stillen Weihers Schleusen, Wo ich Sonntags fischen ging. Was mich dort als Kind erfreute, Kommt mir wieder leibhaft vor; Das bekannte Dorfgeläute Wiederhallt in meinem Ohr. Selbst des Nachts in meinen Träumen Schiff' ich auf der Heimat See; Schüttle Äpfel von den Bäumen, Wäss're ihrer Wiesen Klee; Lösch' aus ihres Brunnens Röhren Meinen Durst am schwülen Tag, Pflück' im Walde Heidelbeeren, Wo ich einst im Schatten lag. Wann erblick' ich selbst die Linde Auf den Kirchenplatz bepflanzt, Wo gekühlt im Abendwinde Unsre frohe Jugend tanzt? Wann des Kirchturms Giebelspitze Halb im Obstbaumwald versteckt, Wo der Storch auf hohem Sitze Friedlich seine Jungen heckt? Traute Heimat meiner Väter, Wird bei deines Friedhofs Thür Nur einst, früher oder später, Auch ein Ruheplätzchen mir?