7. Schnitter-Gesang Geschärft sind schon die Sicheln; Die Wagen sind bestellt: Hinaus! hinaus ins Feld! Die gelben Ähren zittern Und winken schon den Schnittern; Zur Ernte ist es Zeit; Auf! alles ist bereit! Zur Ernte ist es Zeit; Wir alle sind bereit! Die jungen Binderinnen Sind froh und wohlgemut; Sie schmücken ihren Hut Mit einer Blumenkrone Von purpurrotem Mohne; Und suchen Tremsen 1 aus Zum blauen Schnitterstrauß; Und suchen Tremsen aus Zum blauen Schnitterstrauß. Frisch auf! und seid nicht müßig! Heuschreck' und Heimchen schwirrt; Die blanke Sense klirrt; Die krummen Sicheln blinken; Die schwanken Halmen sinken: Das weite Feld entlang Erschallt der Mädchen Sang. Das weite Feld entlang Erschallt der Mädchen Sang! Spät, wenn des Abends Schimmer, Die Stoppeln rötlich malt; Der Mond uns, silbern, strahlt; Wann auf dem hohen Wagen Die goldnen Garben ragen; Dann eilen wir nach Haus Zum lauten Ernteschmaus. Dann eilen wir nach Haus Zum lauten Ernteschmaus! Auf unserm Tische blinken Die Kannen, voll von Wein, Und Liebchen schenkt uns ein; Wir scherzen dann und singen, Wir tanzen dann und springen, Die Geigen tönen laut, Bis daß der Morgen graut. Die Geigen tönen laut, Bis daß der Morgen graut! Fußnoten 1 Tremsen, Cyanen.