Abschied Schon zur Heimfahrt ruft das Meer; Doch wie wird das Herz so schwer Mir beim Abschiednehmen! Und auch du, mein Weggenoß, Blickst so traurig, treues Roß, Edelstes von Jemen. Fern von jeder Menschenspur – Führer uns die Sterne nur An des Himmels Bogen – Wie zwei Brüder, nie getrennt, Durch den weiten Orient Sind wir hingezogen. Ueber Berge, steil und schroff, Ob auch Schaum vom Bug dir troff, Flogst du, nie ermattet; Trugst mich durch der Wüste Sand, Wo vor lohem Sonnenbrand Keine Palme schattet. Unser Mais- und Dattelmahl Teilten wir im Felsenthal An des Brunnens Kühle; Nachts, an dich dahingelehnt, Deinen Nacken, weichgemähnt, Wählt' ich mir zum Pfühle. Achtsam spähend immerdar Mich zu schützen vor Gefahr, Kaum Minuten schliefst du; Wenn, von Müdigkeit wie starr, Noch ich lag, mit Hufgescharr Schon zum Aufbruch riefst du. Als ich matt und fieberkrank In dem Chane niedersank Und es in mir Nacht ward, An der harten Blätterstreu, Drauf ich ruhte, o wie treu Ich von dir bewacht ward! Lebe wohl! Von Ort zu Ort Auch im Abendland hinfort Feir' ich dich im Liede; Und, noch wenn ich heimgekehrt, Preis' im Osten, teures Pferd, Lang dich die Kasside; Preise deiner Glieder Pracht, Schwarz wie Wetterwolkennacht, Schlank wie die Cypresse, Und, die durch das Dunkel fern Leuchtet wie der Morgenstern, Deiner Stirne Blässe!