29. Der mich geboren, zweiter August, Deiner tauigen Dämmerung Lust, Könnt' ich je sie versäumen? Eh noch ein Lichtstrahl die Lerche weckt, Auf den Hügel lieg' ich gestreckt Unter den schlummernden Bäumen; Höre den Bach im Morgenwind Lallen wie ein erwachendes Kind, Und das frohe Geschmetter All der gefiederten Sänger umher, Wie sie mit Flügeln, von Tau noch schwer, Huschen durch zitternde Blätter. Und in der Frühe säuselndem Hauch Alle die munteren Geister auch Fühl' ich im Herzen erwachen; Wie, wenn die Stunde des Lernens vorbei, Knaben sich jagen mit Jubelgeschrei, Tummeln sie sich und lachen, Wecken zum Singen die Vögel im Nest, Schütteln mir Aepfel herab für das Fest, Nüsse vom Haselgestäude – Zweiter August, du, der mich gebar, Immer verjünge von Jahr zu Jahr So mir der Kindheit Freude!