Sommernacht Nacht des Südens, blau und heiter, Durch des Abends goldnes Thor Schwebst du leuchtend wie ein zweiter, Wie ein schönrer Tag empor. Deine Schatten selbst sind heller Als im Norden unser Licht, Und die Stunden rinnen schneller, Denn die Trauer kennst du nicht. Wem das Herz noch unzerfallen Und die Seele klar wie du, Sanft in deinen Schlummerhallen Schließe dem das Auge zu! Aber mir, dem Ruhelosen, Ist vertrauter dort die Nacht, Wo die Wetterbäche tosen Und im Sturm die Föhre kracht; Wo die schweren Nebel triefen Um den Klippenstrand der Seen, Und aus dunklen Wassertiefen Schattenbilder auferstehn.