22. Mein Herz ist stumm, mein Herz ist kalt, Erstarrt in des Winters Eise; Bisweilen in seiner Tiefe nur wallt Und zittert und regt sich's leise. Dann ist's, als ob ein mildes Taun Die Decke des Frostes breche; Durch grünende Wälder, blühende Aun Murmeln von neuem die Bäche. Und Hörnerklang, von Blatt zu Blatt Im Frühlingswinde getragen, Dringt aus den Schluchten ans Ohr mir matt, Wie ein Ruf aus seligen Tagen. Doch das alternde Herz wird jung nicht mehr, Das Echo sterbenden Schalles Tönt ferner, immer ferner her, Und wieder erstarrt liegt alles.