Auf seines Bruders Tod Er focht in sieben Schlachten, Er war ein deutsches Blut, Gefahr hieß ihn verachten Sein stiller Kriegesmuth. Das Schwert an seiner Linken, Er nannt es seine Braut; Geneigter Blicke Winken, Das schien ihm kaum so traut. Bei Hochkirch ihn umfangen Hab' ich mit Liebesgruß Und ahnungsvoll empfangen Den letzten heißen Kuß. Es schlug die schöne Stunde, Da ward sein Busen roth, So blutet an der Wunde Ein edler Hirsch sich todt. Tragt nach den Riesenbergen Den kranken Ritter nun, Es darf ja nicht bei Zwergen Der fromme Degen ruhn. Der Väter freie Erde Er sich erlesen hat, Du Stadt des Hirsches werde Für ihn die Ruhestadt. Das schwarze Kreuz, das blaue, Hängt auf dem Grabes-Baum, Daß jeder Pilger schaue, Wer träumt hier seinen Traum. Fahr' Bruder wohl, Gespiele In froher Kinderzeit, Du schrittest vor zum Ziele, Du Jüngerer, wie weit. Die Hoffnung ließ mich kommen, Ob ich dich lebend fänd'? Doch, du warst aufgenommen Ins reine Element. Zeuch hin, wo Karl der Große, Wo Gottfried, Balduin Die Siegs- und Todesloose Für Gottes Krieger ziehn. Wol größ're Sünden büßen Kann solch' ein Glaubenstod; Den Vater magst du grüßen Im ew'gen Morgenroth.