Häusliches Stillleben 1. Das Zimmer Willkommen, stille Zelle! Wie fröhlich zieh' ich ein In deine milde Helle, Du trautes Kämmerlein. Ihr Bilder leicht geflügelt, Bleibt immer draußen stehn, Die Thür ist zugeriegelt, Und ihr müßt weiter gehn. Doch kenn' ich wol Gestalten Die zogen mit hinein, Die mögen frei hier walten Und meine Meister sein. Das Wirken und das Weben Es hört wol niemals auf, All' das geheime Leben Hält immer seinen Lauf. Ihr Kindlein, schlafet selig, Und spielt und füllt das Haus, O bilde dich allmählich, Du liebe Zukunft aus. O Zweig, wann willst du grünen Gleich Aarons heil'gem Stab? Du blühst wol aus Ruinen, Und stehst auf manchem Grab. Brich unter Lust und Schmerzen, O Leben, brich heraus; Erblüh' aus meinem Herzen, Du reifer, voller Strauß. Willkommen, stille Zelle! Ich ziehe gläubig ein; Bald soll mir deine Schwelle Des Himmels Stufe sein.