Freiheit 1813. Freiheit, die ich meine, Die mein Herz erfüllt, Komm' mit deinem Scheine, Süßes Engelbild. Magst du nie dich zeigen Der bedrängten Welt? Führest deinen Reigen Nur am Sternenzelt? Auch bei grünen Bäumen In dem lust'gen Wald, Unter Blütenträumen Ist dein Aufenthalt. Ach! das ist ein Leben, Wenn es weht und klingt, Wenn dein stilles Weben Wonnig uns durchdringt. Wenn die Blätter rauschen Süßen Freundesgruß, Wenn wir Blicke tauschen, Liebeswort und Kuß. Aber immer weiter Nimmt das Herz den Lauf, Auf der Himmelsleiter Steigt die Sehnsucht auf; Aus den stillen Kreisen Kommt mein Hirtenkind, Will der Welt beweisen, Was es denkt und minnt. Blüht ihm doch ein Garten, Reist ihm doch ein Feld Auch in jener harten Steinerbauten Welt. Wo sich Gottes Flamme In ein Herz gesenkt, Das am alten Stamme Treu und liebend hängt; Wo sich Männer finden, Die für Ehr' und Recht Muthig sich verbinden, Weilt ein frei Geschlecht. Hinter dunkeln Wällen, Hinter ehrnem Thor Kann das Herz noch schwellen Zu dem Licht empor; Für die Kirchenhallen, Für der Väter Gruft, Für die Liebsten fallen, Wenn die Freiheit ruft. Das ist rechtes Glühen Frisch und rosenroth: Heldenwangen blühen Schöner auf im Tod. Wollest auf uns lenken Gottes Lieb und Lust, Wollest gern dich senken In die deutsche Brust. Freiheit, holdes Wesen, Gläubig, kühn und zart, Hast ja lang erlesen Dir die deutsche Art.