Frühlingstrost Am 12. April 1810. Es weht um mich Narzissenduft, Es spricht zu mir die Frühlingsluft: Geliebter, Erwach' im rothen Morgenglanz, Dein harrt ein blütenreicher Kranz, Betrübter! Nur mußt du kämpfen drum und thun Und länger nicht in Träumen ruhn; Laß schwinden! Komm, Lieber, komm aufs Feld hinaus, Du wirst im grünen Blätterhaus Ihn finden. Wir sind dir Alle wohlgesinnt, Du armes, liebebanges Kind, Wir Düfte. Warst immer treu uns Spielgesell, Drum dienen willig dir und schnell Die Lüfte. Zur Liebsten tragen wir dein Ach, Und kränzen ihr das Schlafgemach Mit Blüten. Wir wollen, wenn du von ihr gehst, Und einsam dann und traurig stehst, Sie hüten. Erwach' im morgenrothen Glanz, Schon harret dein der Myrthenkranz, Geliebter! Der Frühling kündet gute Mähr Und nun kein Ach, kein Weinen mehr, Betrübter!