Vaterland 1814. O Vaterland, das droben ist, Das uns der Heiland Jesus Christ Von Ewigkeit bereitet! Wie herrlich wird es droben sein, Wenn er aus allem Streit und Pein Zu deiner Lust uns leitet! Auch hier, auch hier im Erdenthal Weht Gottes Hauch, scheint Gottes Strahl; Wir haben auch empfangen Den rechten Geist, den Geist vom Herrn; Und Allen ist ein heil'ger Stern Am Himmel aufgegangen. Das ist das ew'ge Gotteswort, Es kommt vom Himmel fort und fort Zur Erde segnend nieder. Das nehmen alle Menschen an, Und alle Menschen, Mann für Mann, Sind Sünder nur und Brüder. Doch jedem Volke ward ein Grund Zum Bau des Reiches Gottes kund, Da soll sein Tempel stehen; Aus tiefem Grund, von unten aus Soll sich das ew'ge Gotteshaus Erheben zu den Höhen. Im Vaterland, im Vaterland Hat Jeder seinen rechten Stand Und rechten Grund gefunden. Da stehe fest und halte drauf! Und flöhest du im schnellen Lauf, Es hält dich doch gebunden. Ich ziehe nimmer weit hinaus, Ich bin daheim in meinem Haus, Im schönen deutschen Lande. Im ganzen weiten Vaterland Ist alles traut mir und bekannt In jedem frommen Stande. Die hohen Kunden alter Zeit, Die Tage, die uns jüngst erfreut, Das schöne, freie Leben; Auch manches Schloß und manche Stadt, Die deutsche Kraft erbauet hat, Wo Vätergeister schweben. Ihr Hügel, wo die Trauben blühn, Ihr Felder, wo sich Schnitter mühn, Sollt auf den Enkel kommen. Ihr Kirchen, hoch und kühn und zart, Erdacht nach alter deutscher Art, Euch lieben alle Frommen. Zum Eichenwald, zum Eichenwald, Wo Gott in hohen Wipfeln wallt, Möcht' ich wol täglich wandern. Du frommes, kühnes, deutsches Wort, Du bist der rechte Schild und Hort Zur Scheidung von den Andern. Das ist das deutsche Vaterland, Da, Jüngling, Jungfrau, sei dein Stand, Da führe du dein Leben! Da will ich stehn, ein grüner Baum, Will träumen manchen sel'gen Traum Und nach dem Himmel streben.