Gebet bei der Gefangenschaft des Papstes 1810. Hör' auf deines Volkes Flehen, Heiland, laß vorüber gehen Deiner Kirche Todeswehen. Was ihr deine Huld gespendet, Ach ihr Kleinod ist entwendet, König, deine Braut geschändet. Räuber haben Hohn gesprochen, Sind mit Lästerung und Pochen In dein Heiligthum gebrochen. Deine Heerde wird zerstreuet, Weil der Wolf, der dich nicht scheuet, Ihr mit neuen Sünden dräuet. Thränen rufen dich und Lieder, König, sende Hilfe nieder, Gib ihr ihren Hirten wieder. Wollest den Gefang'nen stärken, Bei des heil'gen Amtes Werken – Deine Hilf' ihn lassen merken. Da Sanct Peter war in Nöthen, Eilten Christen mit Gebeten Ihren Bischof zu vertreten. Und als Paulus lag gebunden, Haben Heil'ge sich gefunden, Um zu lindern seine Wunden. Paul und Peter, Kirchensäulen, Heil'ge Schirmer, wollet eilen Unsers Vaters Herz zu heilen; Die, mit zornerfüllten Mienen, Einst dem Attila erschienen Und ihn zwangen euch zu dienen, Wollet nun den Frevler lohnen, Der zertreten eure Kronen – Wollet länger sein nicht schonen. Aergster aus dem argen Heere, Fühl' er des Gerichtes Schwere, Herr, um deines Namen Ehre. Wappne dich mit deinem Blitze! – Ihn, der an der Frevler Spitze, Triff in seinem Höllensitze. Daß umsonst nicht deine Wunden, Sei, wie Sodoma verschwunden, Nirgend seine Stadt gefunden.