3. Zimmergesellen 1813. Zimmergesell, Zimmergesell, Wirf es hin, das braune Fell, Richtscheid hin und Winkelmaß, Weil der Feind das Recht vergaß. Nimm die Waffen schnell Starker Zimmergesell. Aber die Axt, aber das Beil Wirf sie nimmer fort in Eil', Deines starken Armes Macht Braucht sie wol in offner Schlacht, Wie den leichten Pfeil, Starker, schwingst du dein Beil. Und zum Maße den schlanken Stab Brich im nächsten Eichwald ab; Weil der Feind das Maß vergaß, Halte du am rechten Maß; Nach dem rhein'schen Schuh Miß die Zahlung ihm zu. Gottes schönster Bau, er zerfällt, Und in Fesseln klagt die Welt, Ist auch wer, der Säumniß kennt, Wenn es in den Sparren brennt? Frisch ins Waffenfeld Starker Bürger und Held. Unsern Hauptmann wählen wir nun Zu dem freien kühnen Thun, Stimmet, wer im Felde führ' – Du, o staatlicher Polir! Kluger Zimmermann Zeuch dem Haufen voran. In den Wäldern, zu dem Verhau Und zum leichten Brückenbau Schickt sich wol der Zimmermann; Aber wohler wird's ihm dann, Wenn es blitzt und kracht In der freudigen Schlacht. In dem Teutoburger Wald Stehn die Bäume stark und alt, Gäben wol ein schönes Haus; Doch uns überläuft ein Graus – Der von Hermann spricht, Baum, wir fällen dich nicht. Steh' noch lange, grünes Gezelt, Freiheitszeichen aller Welt. Deutschland heißet unser Haus, Von dem Giebel weht ein Strauß, Wenn der Bau gelang, Tapfern Preußen zum Dank.