Ignaz Schnitzer Der Zigeunerbaron Operette in 3 Acten Personen Personen Graf Peter Homonay, Obergespan des Temeser Comitater Conte Carnero, königlicher Commissär Sandor Barinkay, ein junger Emigrant Kálmán Zsupán, ein reicher Schweinezüchter im Banate Arsena, seine Tochter Mirabella, Erzieherin im Hause Zsupáns Ottokar, ihr Sohn Czipra, Zigeunerin Saffi, Zigeunermädchen Pali Jószi Ferko Mihály Janesi, Zigeuner Der Bürgermeister von Wien Ein Herold Seppl, Laternenbub Miksa, Schiffsknecht Ein Zigeunerknabe Irma Tercsi Aranka Katicza Iulcsa Etelka Jolán Ilka, Arsena's Freundinnen István, Zsupán's Knecht Gyuri Imre Tamás Kalmán Mathás Dénes Márton András, Junge Csiko's Schiffsknechte, Zigeuner, Zigeunerinnen und Zigeunerkinder. Trabanten, Grenadiere, Tombours, Hußáren, Marketenderinnen, Pagen, Hofherren, Hofdamen, Rathsherren, Volk, etc. etc. 1. Akt 1. Szene Erste Scene. So ein Tag! ... Welche Plag! ... Mit der Hacke und dem Spaten – Doch den Platz Wo der Schatz – Hab' ich wieder nicht errathen! – Vergebens hab' ich gesucht! Verflucht ... umsonst hab' ich gesucht! bei Seite. Ha! Ganz umsonst hat er gesucht! – bei Seite. Verflucht ... verflucht ... bei Seite. Allwöchentlich – Wenn die Zigeuner sich Weg auf den Markt begeben – Geht man von hier Auf Zsupán's Haus deutend. Vorbei an mir Um dort – Deutet nach dem Schloß. den Schatz zu heben! ... Doch bin ich gut – Auf meiner Hut – Hahahaha! ... Welche Hast – Ohne Rast – Mit der Hacke und dem Spaten! – Wo das Gold Liegen sollt' Hab' ich wieder nicht errathen! – Vergebens hab' ich gesucht! bei Seite. Ich lach' Euch aus, je mehr Ihr sucht – Verflucht ... verflucht! ... 2. Szene Zweite Scene. Das wär' kein rechter Schiffersknecht, Der sich vor'm Wasser fürchten möcht, Nur d'rauf und d'ran, Vertrau' dem Kahn Auf schwanker Bahn Dich sorglos an! Holla Hoh! Holla Hoh! Entrée–Couplet. I. Als flotter Geist, doch früh verwaist, Hab' ich die halbe Welt durchreist, Factotum war ich erst, und wie! Bei einer grande ménagerie! Vom Wallfisch bis zum Goldfasan Ist mir das Thierreich unterthan: Es schmeichelt mir die Klapperschlange, Das Nashorn streichelt mir die Wange, Der Löwe kriecht vor mir im Sand, Der Tiger frißt mir aus der Hand, »Per Du« bin ich mit der Hyäne, Dem Krokodil reiß' ich die Zähne, Der Elefant mengt in der Schüssel Mir den Salat mit seinem Rüssel – Ja, das Alles auf Ehr, Das kann ich und noch mehr, Wenn man's kann ungefähr, Ist's nicht schwer – ist's nicht schwer! Ja, das Alles auf Ehr', Das kann er und noch mehr, Wenn man's kann ungefähr, Ist's nicht schwer! II. Mit Raritäten reist' ich dann Als Akrobat und Wundermann, Bis ich zuletzt Gehilfe gar Bei einem Hexenmeister war! In meinem schwarzen Zauberkreis Citir' ich Geister dutzendweis' Bin passionirter Feuerfresser, Und zur Verdauung schluck' ich Messer, – Ich balancir' wie Japanesen, Changire – noch nicht dagewesen! In Kartenkünsten bin ich groß, Im Volteschlagen grandios! Ich bin ein Zaub'rer von Bedeutung Und Die Aermel aufschürzend. Alles ohne Vorbereitung! Ja, Changeur und Jongleur, Prestidigitateur, Wenn man's kann ungefähr, Ist's nicht schwer – ist's nicht schwer! Ja, Changeur und Jongleur, Prestidigitateur, Wenn man's kann ungefähr, Ist's nicht schwer – ist's nicht schwer! Ensemble. So täuschte mich die Ahnung nicht – Ich wußt es ja! Was sie nur spricht! Zum Teufel – wer hat Dir gesagt –? Die Karten habe ich befragt – erscheint am Fenster. Hör' Mutter – wer ist jener Mann? Zurück! – Was ficht Dich Mädchen an? Bezaubernd wirkt auf mich sein Blick – streng zurückweisend. Zieh in die Hütte Dich zurück! Wenn Dir die Zukunft offenbar, So mach' auch mir mein Schicksal klar – So reicht mir die Hand! – »Bald wird man Dich viel umwerben, Reiche Schätze sollst Du erben, Wenn Du ein Weibchen heimgeführt, Das Dich liebt, das Dir gebührt – Und es wird ein Traum ihr künden, Wo die Schätze sind zu finden, Gleich nach der Brautnacht frage sie, Wo Du sie suchen sollst, und wie! Merke Dir wohl und vergiß es nie, Gleich nach der Brautnacht frage sie!« lachend zu Barinkay. Zum Reichthum gratulir' ich Euch! Zu Czipra. Nun prophezeih' auch mir sogleich! Ja wohl – sogleich! »Verloren hast Du einen Schatz, Der war so mager wie ein Spatz, – Nicht lange währt's, Du findest was, So rund wie ein Zehneimerfaß! Ein Kleinod, das Dir einst entschwand – Viel größer nicht als Deine Hand, Du find'st es bald, so schmal und schlank, So lang wie eine Hopfenstang'! Hihihihi – hihihihi! Nicht lange währt's, Du findest was – Hihihihi – hihihihi! Rund wie ein Zehneimerfaß – o Spaß! – Hihihihi – hihihihi! Auch noch ein Zweites, merk' Dir das, Es ist so schmal, es ist so lang, Wie eine Hopfenstang' – hihi! Es ist so schmal, – es ist so lang, Wie eine Hopfenstang' – hihi! –« Das, Alte, schreib' Dir hinter's Ohr, Daß einen Schatz ich nie verlor! Genug der Wahrsagerei! Nun, Alte, rasch herbei; Und unterschreibe hier Als Zeuge dies Papier! Indeß als Zeuge Nummer zwei Holt mir den Zsupán schnell herbei. Ach, mit dem Schreiben geht's wohl schwer! So kritzle rasch ein Kreuz hierher! Als Zeugin hier – auf diesen Act! Nur zu! – es ist kein Teufelspact! So thu's! Du befiehlst, ich muß! Unterschreibt. Ha – seht dies Kreuz! Ein Drudenfuß!! – Ein Drudenfuß! Hahaha! Keine and're Schrift ist mir zu eigen! Hahaha! 3. Szene Fünfte Scene. Zsupán. Vorige ohne Czipra. Da bin ich! Und was soll ich hier? Nur unterschreiben dies Papier! Vom Schreiben hab' ich – mit Vergunst Nicht einen blassen Dunst! Couplet. Ja, das Schreiben und das Lesen, Ist nie mein Fach gewesen, Denn schon von Kindesbeinen Befaßt' ich mich mit Schweinen, Auch war ich nie ein Dichter, Potz Donnerwetter Parapluie! Nur immer Schweinezüchter, Poetisch war ich nie! Ja – Mein idealer Lebenszweck Ist Borstenvieh, ist Schweinespeck. Ja! auf das Schweinemästen Versteh' ich mich am besten, Auf meinem ganzen Lager Ist auch nicht eines mager – Fünftausend kerngesunde. Hab' ich, hübsch kugelrunde, So weit man suchet fern und nah', Man keine schön'ren sah. Wie ihr mich seht – im ganzen Land Weit und breit bin ich wohl bekannt – Schweinefürst werd' ich nur genannt! Doch das Schreiben und das Lesen Ist nie mein Fach gewesen, Denn schon von Kindesbeinen Befaßt' ich mich mit Schweinen, Auch war ich nie ein Dichter, Potz Donnerwetter Parapluie! Nur immer Schweinezüchter, Poetisch war ich nie! Ja – Mein idealer Lebenszweck Ist Borstenvieh, ist Schweinespeck! Couplet. I. Just sind es vierundzwanzig Jahre Da man die Schlacht bei Belgrad schlug. Aus der man mich bei einem Haare Als mausetodte Leiche trug. Nach einem Ritt von 40 Meilen Erreichten wir des Feindes Land – Ich um Dein Loos mit Dir zu theilen Verkleidet als Dein Adjutant! Kanonen dröhnen ringsherum – Bum! Ich folgte Dir muthig, mich lockte Dein Ruhm – Mein Mißgeschick prüfte mich fürchterlich dumm – Bum – bum – bum! Ach der Kanonendonner kracht In der großen Belgrader Schlacht! Ja der Kanonendonner kracht In der großen Schlacht! – Bum! II. Gar schrecklich prüfte mich der Himmel, So lang' ich leb' vergess' ich's nie, Denn plötzlich sah im Schlachtgetümmel Ich einen Pascha vis-à-vis! – Schon sah sein krummes Schwert ich blinken, Doch als er in's Gesicht mir sah, Ließ er sofort es wieder sinken Und schrie nur: »Allah il Allah!« Kanonen dröhnten ringsherum – Bum! Er winkt ihm zu folgen, nicht wußt' ich, warum Doch er schwang den Säbel, so schneidig und krumm – Bum – bum – bum! Ach, wer hätt das gedacht In der großen Belgrader Schlacht! Ach, wer hätte das gedacht In der großen Belgrader Schlacht! III. Doch bald in seinem Zelt von Seide Sprach er zu mir von Lieb' entbrannt – Jetzt sah ich, daß der grimme Heide Nicht eine Silbe Deutsch verstand! Vergebens wehrte ich mich weinend, Ich wußte nicht mehr, was geschah –, Mein Haupt, es wehrte ihm verneinend, Er hielt's auf türkisch für ein »Ja«!! – Kanonen dröhnten ringsherum – Bum! Furcht und Schreck, Todesangst machten mich stumm – Nach Rettung sah ich umsonst flehend mich um Bum – Bum – Bum! Da kam eine Kugel hereingekracht Die hat den Pascha umgebracht! Da kam eine Kugel hereingekracht Aus der großen Schlacht! – Bum! 4. Szene Achte Scene. No. 5. Ensemble. Dem Freier naht die Braut. So herrlich nie erschaut – Herbei, herbei! Wer jung gefreit, Hat's nie bereut – Herbei, herbei! Ein Freier meldet sich Schon wieder, welche Tücke! Noch hält der Schleier mich Verborgen seinem Blicke, Doch Sonnenlicht Ist warm und hell, Ein' schön' Gesicht Bezaubert schnell! Doch Sonnenlicht Ist warm und hell, Ein schön Gesicht Bezaubert schnell! bei Seite. Wie der Schleier sie umwallt – Interessant ist die Gestalt! Du bist der Erste nicht, Der meine Hand begehret, Bist auch der Letzte nicht, Den da mein Spruch belehret! Die Vorsicht spricht: Gib' Acht, Gesell – Ein schön' Gesicht Bezaubert schnell! Die Vorsicht spricht Gib Acht, Gesell' – Ein schön' Gesicht Bezaubert schnell! bei Seite. Fürwahr, gefall' ich ihm, Das wär sehr schlimm, – Nein, nein, nein, nein, nein, Alles nur nicht sein! bei Seite. Welch' famose Erscheinung! Will den Schleier heben. Erlaubt! So thu' ihm endlich den Gefallen, Und laß' den dummen Schleier fallen! Halt! Halt! Nach Sittencommissions-Gesetzen Dürft Ihr den Anstand nicht verletzen sich erinnernd. Erst muß der Brautschaukuchen d'ran! – Und dann kommt Ihr erst, junger Mann Wohlan, es sei, Bringt ihn herbei! Ihm ist es neu, – Bringt ihn herbei! Der alten Sitte Sind wir treu Trallala, trallala, trallala – Ja ja, der Kucken muß herbei! Trallala, trallala, trallala! Also den Kuchen bringt herbei! Ja wir holen ihn herbei! – Hochzeitskuchen Bitte zu versuchen! Kommt und schaut, Hier die Braut! – Hochzeitskuchen, Bitte zu versuchen – Schmeckt gar fein, Beißt hinein! – Wenn die Jugend schließt den Hochzeitsbund Ist's des Lebens schönste Stund'; Geht man in die Eh' mit treuem Sinn, Steckt viel Süßigkeit darin. Hochzeitskuchen Bitte zu versuchen – Schmeckt gar fein, Beißt hinein! – Nachbar Zsupán Ich melde mich als Freier an! Dies ist Sándor Barinkay, Herr dieser Güter, – Aus der Fremde heimgekehrt! Wie? Hab' ich recht gehört? Barinkay heimgekehrt? Ah! – Da, dem alten Brauche treu Auch der Kuchen schon vorbei, Mag, bevor wir Hochzeit feiern Ihr Gesicht die Braut entschleiern. bei Seite. Gefall' ich ihm, dann hilft kein Klagen, Dann muß ich Ottokar entsagen! bei Seite. Der Schleier soll fallen, Daß ich sie vor Allem Zu sehen kriege! Der Schleier soll fallen, Damit vor uns Allen Die Schönheit siege! Ah!!! Sieh da, ein herrlich Frauenbild, Das ganz mit Staunen mich erfüllt, Verlockend ist es anzuseh'n, Perfect vom Kopf bis zu den Zeh'n! Das Antlitz kann nicht schöner sein, Das Auge strahlt wie Edelstein, Der Mund kokett, pikant und klein – Wie mag sein Kuß erfreu'n! Was Dich mit Staunen so erfüllt, Ist mein getreues Ebenbild. Ja ganz und gar So, bis auf's Haar, War ich, da ich noch jünger war. Bevor ich diese Breite fand, War schlank ich, wie ein Lieutenant, Auf zwanzig Meilen ringsumher Gab's beim Civil und Militär So einen feschen Kerl nicht mehr! Gab's solchen feschen Kerl nicht mehr Schön wie Apoll Und anmuthsvoll, Ja ein Adonis jeder Zoll! Ha, keinen gab es mehr! Auch find ich die Gestalt famos, Just nicht zu klein und nicht zu groß. Und nicht zu schlank und nicht zu prall, Kurzum, das Ganze ist mein Fall. So weit ich in der Fremde kam, Sah ich kein Weib so wundersam. Gestattet mir, um Euch zu frei'n, Dann werd' ich glücklich sein! bei Seite. So lang er mich bewundert blos, Ist mir die Sache tout même chose. Doch schmeichelt mir's in jedem Fall, Daß ich dem jungen Mann gefall', – Doch wenn er mich zu freien kam, So schwör' ich, kriegt er mich nicht zahm – Sein Weib, das will ich niemals sein, Da sag' ich zehnmal »Nein«! – ZSUPÁN, CARNERO, MIRABELLA UND CHOR. Wenn man sie sieht, Das Herz in Lieb' erglüht, Wer sie erblickt, Ist ganz von ihr entzückt, Zu gratuliren ist dem Mann, Der sie erringen kann! bei Seite. Wenn man sie sieht, Das Herz in Lieb' erglüht, – Wer sie erblickt, Ist ganz von ihr entzückt, – Zu gratuliren, zu gratuliren Ist dem Mann Der sie erringen kann! bei Seite. Ach Gott behüt' – Daß er für mich erglüht, – Daß es ihm glückt, Wonach er hoffend blickt! – Zu gratuliren, zu gratuliren Wäre dann Ihm nie dem armen Armen Mann! Sortie. Ein Falter schwirrt um's Licht, An der Flamme bleibt er hängen, Und Rettung gibt es nicht, Weil die Strahlen ihn versengen. Sei nicht erpicht, Gib Acht, Gesell Ein schön' Gesicht Bezaubert schnell! 5. Szene Zehnte Scene. No. 6. Lied. 1. So elend und treu ist Keiner Auf Erden, wie der Zigeuner, O habet Acht – Habet Acht – Vor den Kindern der Nacht! Wo vom Zigeuner Ihr nur hört, Wo Zigeunerinnen sind, Mann – gib Acht auf dein Pferd! Weib – gib Acht auf dein Kind! Dschingrah – dschingrah – Dschingrah – dschingrah – Die Zigeuner sind da, – Dschingrah – dschingrah – Die Zigeuner sind da! – Flieh' wie du kannst Und fürchte den Zigeuner Wo er ersch int, Ist er ein grimmiger Feind' Trian – triandavar Trian – triandavar, Flieh' wie du kannst Und fürchte den Zigeuner – Wo er erscheint, Da – heija! – kommt er als Feind! Ist es kein Sinnentrug – dieses Lied ... 2. Doch treu und wahr, – Treu und wahr Ist dem Freund er immerdar! Hält der Zigeuner dich nur werth, Dann gehorchet er dir blind – Mann – vertrau ihm dein Pferd! Weib – vertrau ihm dein Kind! Dschingrah – dschingrah – Dschingrah – dschingrah – Die Zigeuner sind da!! Dschingrah – dschingrah – Die Zigeuner sind da!! Reich ihm die Hand – Vertraue dem Zigeuner! Wo er erscheint, Ist er ein treuer Freund! Trian – triandavar – Trian – triandavar – Reich ihm die Hand, Vertraue dem Zigeuner, – Wo er erscheint, Da – heija! – kommt er als Freund! 6. Szene Elfte Scene. Vorige. Ottokar. Arsena. Finale. Arsena – Arsena! erscheint in der Balkonthüre. Ja, ja – bin schon da! Es harrt auf dem Balcon Dein treuer Seladon! Ha, Teufel – das wird interessant!' 's ist Ottokar, der eitle Fant! Es flüstert in den Zweigen – O laß' dein Herz nicht schweigen, Wie ladet die Nacht zur Liebeslust, In Wonne schmiegt sich Brust an Brust! Ich hab' Dich – o Entzücken! Laß' an mein Herz Dich drücken! Kaum trau ich meinen Blicken! O holde Nacht – Die Liebe wacht! BARINKAY, SAFFI UND CZIPRA. Nur sachte,– sacht' – Zu früh gelacht! Der lächerliche Freier ... Blamirt sich ungeheuer ... bei Seite. Ha, – das bezahlt ihr theuer! O welche Nacht ... O holde Nacht ... BARINKAY, SAFFI UND CZIPRA. Gebt Acht, – gebt Acht, Die Rache wacht! Wirst Du die Hand ihm geben? Ich bleibe Dein für's Leben! bei Seite. Kokette – Du sollst beben! Von uns wird sacht Er ausgelacht. BARINKAY, SAFFI UND CZIPRA. Gebt Acht – gebt Acht, Die Rache wacht! Laß' denn als kleines Liebeszeichen Dir diesen Haarpfeil von mir reichen – Der gold'ne Knauf enthält getreu Mein wohlgetroff'nes Conterfei! O, wie galant – Fürwahr charmant! Saht Ihr das gold'ne Liebeszeichen? O – eine Falschheit ohne Gleichen! Fast komme ich in Wuth ... O, seid auf der Hut ... Sei auf der Hut – Der gold'ne Knauf enthält getreu Sein wohlgetroffnes Conterfei. Laß' mich hinein! ... Nein – das darf nicht sein. Dschingrah – Dschingrah – Die Zigeuner sind da!! aufhorchend. Ich muß hinein! Und du bleibst mein? Dein – immer Dein! Gut' Nacht – gut' Nacht – Die Liebe wacht! BARINKAY, SAFFI UND CZIPRA. Gebt Acht – gebt Acht, Die Rache wacht! 7. Szene Zwölfte Scene. ZIGEUNER-CHOR. Dschingrah – dschingrah! Dschingrah – dschingrah! Ha – was hör' ich da für Klänge! Horch – erkennst Du die Gesänge? Diese Rufe ... diese Lieder ... Uns're Leute kehren wieder! ZIGEUNER-CHOR. O habet Acht, – Habet Acht – Vor den Kindern der Nacht! Wenn von Zigeunern Ihr hört, Wo Zigeunerinnen sind – Mann – gib Acht auf Dein Pferd Weib – gib Acht auf Dein Kind! Dschingrah – dschingrah! Dschingrah dschingrah! Die Zigeuner sind da! Dieses Lied Sprüht und glüht! Es durchzieht Das Gemüth Treu und wahr, Hell und klar Klingt's fürwahr Immerdar! SAFFI, CZIPRA UND BARINKAY. Dieses Lied – es sprüht und glüht! Dschingrah – dschingrah – sa, sa, sa – Dschingrah – dschingrah sa, sa, sa! sa, sa, sa! Wie wechselvoll betheilt mein Schicksal mich Mit Leid und Ehren ... Du bist ihr Herr ... Sie soll's erklären! Kaum kann ich's versteh'n – Nie habt Ihr mich geseh'n – Mir selbst ist dieses Land Und seid auch Ihr noch unbekannt! Du kannst den Zigeunern getrost vertrau'n; Auf Alle kannst Du wie auf Felsen bau'n – Und legst Du hier müde Dein Haupt zur Ruh Dann fühle Dich sicher – ihr Herr bist Du! Ihr Brüder und Schwestern, o kommt und hört Es ist der Woywode uns heimgekehrt, Wir haben ihn wieder und nun heran – Um Treu' ihm zu schwören, Treu ihm zu schwören – Mann für Mann! ZIGEUNER-CHOR. Heran, heran! Welches Glück ist uns bescheert! Der Woywode heimgekehrt! Ja, ja, der Woywode heimgekehrt, Ein treues Volk ein treuer Mann Gehören jetzt einander an! bei Seite. Sie fühlen sich in holdem Bann, Dess' Keiner sich erwehren kann. Gepriesen sei die Stunde mir In der ich erschienen hier. fröhlich für sich. Ich ihr Woywode – nun wohlan, Da hab' ich, was ich brauchen kann! Zu den Zigeunern. Ich nehme Eure Huldigung an! ZIGEUNER-CHOR. Er nimmt uns're Huldigung an! Er nimmt uns're Huldigung an! Heran! So möge nun unser Herr er bleiben – Gut und Blut wir ihm hier verschreiben, Und bleibt er uns immer treu ergeben, Ihm geweiht sei unser Leben! Nun zu des bösen Nachbars Haus Und klopft mir den Patron heraus! 8. Szene Dreizehnte Scene. Was gibt's – sind böse Geister los? – ironisch. Herr Schweinefürst – ich bin es blos! Was hat für wicht'ge Kunde Er zu so später Stunde? CARNERO, ARSENA, MIRABELLA. Was gibt's für wicht'ge Kunde? zu Zsupán. Du wolltest ja zum Schwiegersohn ... ARSENA, ZSUPÁN. Einen Baron ... Ich bin es schon! Ja staunet nur – ich bin Baron! CARNERO, SAFFI, ARSENA, CZIPRA Chor der Zsupán'schen Truppe. Baron – Baron – er ist Baron!? Ah – ah – er ist Baron. auf die Zigeuner deutend. Komm' her und schau' Dir die Leute an, Sie alle sind mir unterthan, – Ich bin ihr Woywode, bin ihr Baron, Und mein ist der Zigeunerthron! Ich bin an den Heimatherd Endlich wieder heimgekehrt – – So nehmet Ihr alle die Kunde hin, Daß ich ihr Baron, ja ihr Baron, – Daß ich es bin! zu Barinkay. Hier in diesem Land Eure Wiege stand, Ach, als Kind Habt Ihr es nur gekannt – Doch der Ungar So treu mit Herz und Hand Ist es zunächst Dem schönen Vaterland! Bei Seite. Wie heiß ihm das Antlitz glüht, Wie hell ihm das Auge sprüht! Klinge du mein trautes Lied, Das durch die Seele zieht! Zu Barinkay. Wir vertrau'n Euch blind, Weil wir Euer sind. Herr, o bleibt In Treu' auch uns gesinnt! Lass't mich mit Euch, Die Euch ergeben dient. Bin ja doch nur Ein arm' Zigeunerkind! Wonnig und süß Tönt ihr Sang, Wonnig umrauscht Mich ihr Klang, – Milde Gewalt Zieht mich hin Hält im Bann' mir Herz und Sinn! bei Seite. Wonnig und süß Tönt ihr Sang, Wonnig umrauscht Ihn ihr Klang, – Milde Gewalt Zieht ihn hin – Hält im Bann ihm Herz und Sinn! Woywode der Zigeuner – Hahaha!!! zu Arsena. Erhalt' ich wohl jetzt ihre Hand? Haha! – das ist zu arrogant Ein Adel von Zigeuners Gnaden! höhnisch. Der Spott kommt mit dem Schaden! zu Barinkay. Du bist zu hitzig, lieber Freund – So war es nicht gemeint! – So war es nicht gemeint! Saffi aus der Menge holend. Wie ich es meine, zeig' ich Dir! Mein Weib – wird – diese hier! – O Herr, das ist ein böser Scherz! zu Saffi. Bei Dir find' ich ein treues Herz, Zu dem vor dieser ich mich rette! Er nimmt sich die Zigeunerin – hahaha! zu Arsena. Du, spröde Schöne, fahre hin! Kaum ist es zu versteh'n, Arsena zu verschmäh'n!! – O, räche mich! bei Seite. Kind – was fällt Dir ein? Ihr wagt es so mit mir zu sprechen! Zu ihren Leuten. Er spottet mein, Oh steht mir bei, die Schmach zu rächen. Zu Barinkay. Nehmt Euch in Acht, ich will Euch lehren Hübsch artig sein, Decent und fein Euch zu erklären! Jetzt sagt er nein – Sie wird nicht sein, Da hilft kein Bitten und kein Schrei'n! Ha, was fällt ihm ein – Er läßt sie sein, Um ein Zigeunerkind zu frei'n? Ich hör' den Hohn Nach Rache schrei'n Ihr sollt's bereu'n. Zu Carnero. Wir nehmen uns den Herrn zu leih'n! Mir brennt der Zorn Durch Mark und Bein– Er soll's bereu'n Er soll's bereu'n Wir werden ihm das nie verzeih'n! bei Seite. Jetzt steck' ich noch viel tiefer drinn – Mir scheint, daß ich ein Dummkopf bin! Gott weiß, was aus der Sache wird, Jetzt steh' ich da – compromittirt! für sich. Nicht soll von Rache die Rede sein Ich will des Glückes mich wohl erfreu'n, Arsena mein! Das räch' ich nicht Nein, nein, nein, nein! zu Barinkay. Die Kleine darf Euch folgen nicht, Weil das der Sitte widerspricht – Sucht ihm Saffi zu entreißen. Ihr laß't sie hier! Carnero zurückdrängend. Sie kommt mit mir! auffahrend. Du wagst es ...? Carnero und Barinkay stehen sich drohend gegenüber. ZIGEUNER-CHOR. Droht dem Woywoden Gefahr, So schützt ihn seine Schaar! Carnero tritt beschützend zwischen diesen und Barinkay, wird aber von Barinkay fortgestoßen. Oho! Oho! Das geht nicht so Ich rase – ich erstick'! Ich könnt' ihn massacriren, Kommt so ein Kerl zurück, Um uns zu cujoniren? Polternd. Jetzt wird es mir zu dick! Ich laß' mich nicht blamiren! zu Barinkay. Um frech dem Uebermuth zu fröhnen, Verletzet Ihr den Stolz der Schönen, Uns Alle wagt Ihr zu verhöhnen – Das werden wir Euch abgewöhnen! ZSUPÁN, OTTOKAR, MIRABELLA. Um frech dem Uebermuth zu fröhnen, Verletzet Ihr den Stolz der Schönen, Uns Alle wagt Ihr zu verhöhnen? Das werden wir Euch abgewöhnen! CARNERO, ZSUPÁN, MIRABELLA, OTTOKAR UND CHOR. Man muß die saubern Herren Mitunter mores lehren – Auch dann, wenn sie sich dagegen wehren! zu Barinkay. Sie werden sich, wenn auch mit Grämen Sie hier zu lassen wohl bequemen, Ein Mädel gleich so mitzunehmen Möcht ich mich doch ein Bischen schämen! Laß' toben sie und schreien ... Ach, kaum kann ich es fassen – Von ihr wollt Ihr lassen, Um mich zu freien ...! ZIGEUNER-CHOR. Er wählet sich Saffi – so ehrlich ist Keiner Er wählet zur Gattin ein Kind der Zigeuner! Eure Ränke sind erkannt, Nie erhält sie meine Hand. ARSENA, MIRABELLA, ZSUPÁN CARNERO. Ha, welche Sprache – Das fordert Rache! bei Seite. Er soll nur schrei'n – Arsena mein! Ihr versagt er seine Hand! Mich hält gefangen Süßes Bangen. Ach, welches Glück! Dies Unterfangen Zahl' ich ihm zurück! Das büße er! Das büßt Ihr schwer! Holt das Militär! SAFFI, CZIPRA, ZIGEUNER-CHOR. Fürchte nichts, o Herr! CARNERO, ZSUPÁN. Führt sie vor's Gericht! Weg Du feiger Wicht! BARINKAY, SAFFI, CZIPRA, ZIGEUNER-CHOR. Halt – berührt sie nicht! Wagt Euch nicht anher, ZSUPÁN'S GRUPPE, ARSENA, MIRABELLA. O welche Qual – welche Qual! O der Skandal – der Skandal! ZSUPÁN, OTTOKAR, CARNERO. Wir massacriren Euch ... Wagt Euch nicht heran – Drohend. Sonst wehrt Euch Mann für Mann! ZSUPÁN'S GRUPPE. Wir hau'n Euch windelweich! Ach, der Streit ist arg und graus ... ZSUPÁN'S GRUPPE. Ha, Ihr fordert uns heraus ... Laßt mich ruhig weiter zieh'n Mit meiner Liebe ... ZSUPÁN'S GRUPPE. Ha, Ihr fordert uns heraus, Ihr Kesselflicker – Pferdediebe! SAFFI, CZIPRA, BARINKAY für sich. Ach ich wußte ia Daß das Glück uns nah Seit ich ihn, (Seit ich »sie«) Zum ersten Male sah Nie vergess' ich Wie mir um's Herz geschah Was ich ersehnt, Stand herrlich vor mir da! – ZSUPÁN, ARSENA, CARNERO MIRABELLA, OTTOKAR. Ha, wie frech sie sind ... Ha, er verachtet mein Kind ... Welch' ein Hohn, welch' ein Hohn Ha, er soll büßen die That; Ihn ereilet unser Grimm! zu Barinkay. Deine Leute wissen Dich zu schützen unverzagt, Ha – Ihr werdet's büßen müssen – Wer gegen ihn sich wagt ... Ja wir schützen Dich bei Tag und Nacht Weh dem, der Dich zu berühren wagt! BARINKAY, SAFFI, CZIPRA. Habt Ihr auch Geld wie Heu Uns ist das ganz einerlei – Nimmer macht uns Geld und Gold Allein das Leben hold! – ZSUPÁN'S CHOR. Wir vergelten Alles ihm Wir rächen uns an Euch! ZIGEUNER-CHOR. Weh' dem, der Dich zu berühren wagt! Wagt keinen Streich! Da wir nun Euch erkannt, Zieht nur, zieh'n wir miteinand Fort von hier Noch eh' der Kampf entbrannt – Ha, die Zigeunerschaar Uns (Euch) Allen widerstand Wie Ihr's verdient. Er reicht Euch uns're Hand! (Nur wer's verdient Dem reichen wir die Hand!) ZSUPÁN'S CHOR. Die Rache ist ihm ganz gewiß Der freche Wicht entgeht uns nicht! ZIGEUNER-CHOR zu Barinkay. Nimm auf's Neue Den Schwur der Treue Gut und Leben Ist Dir ergeben! Von den Zigeunern auf die Schultern gehoben. Das ist mein Thron Weil ich Baron Der Zigeuner bin! Actus I. 2. Akt 1. Szene Erste Scene. Introduction. No. 8. Czipra. Saffi. Barinkay. Mein Aug bewacht Bei Tag und Nacht Dies holde junge Blut Und meines Herren Gut. War's wohl ein Traum? Ich weiß es kaum, Was mich hierhergebracht Und mich so glücklich macht. Doch nein, es war kein Truggebild Da schlummert sie so süß und mild Wach auf, mein holdes Weib – wach auf Es steigt die Sonne bald herauf! bei Seite. . Wenn es gelingt Sein Herz durchdringt Der Liebe Sonnenstrahl, So endet alle Qual! Dein Weib – Du treibst Auch heut' noch Spott? Bewahre Gott! Nur Dich hab' ich zum Weib erseh'n Darf ich es wirklich so versteh'n? Ja, Dich hab' ich zum Weib' erkoren Ah! In dieser Nacht Voll herrlicher Pracht Hab' ich gar traut Mein Lieb Dich erschaut; Der Mondenschein, So silbern und rein, Umfloß Dein Bild So lieblich und mild – Bezaubert war ich ganz und gar, Ein Märchen scheint's und dennoch wahr Dies Engelsgesicht, Dies üppige Haar, Dies Auge voll Licht, Dies Lippenpaar, Der küssende Mund, Der wogende Leib – Auf dem Erdenrund Das herrlichste Weib! Mein – mein bleib immerdar! Ich will Dich lieben treu und wahr, Ja, lieben treu und wahr! Noch einmal diese Worte sprich, Die so mein junges Herz entzückt! Wie Morgenthau durchrieselt's mich Der das schmachtende Feld erquickt. O Glück, das ich kaum fassen kann. Du herrlicher, geliebter Mann! Sag' es noch einmal! So Blick in Blick Und Mund an Mund – O seliges Glück! O wonnige Stund! Und Arm in Arm So innig und warm – Welch' himmlische Lust! Durchwogt meine Brust! Mein – mein – mein auf immerdar: Es ist wie ein Märchen, doch so wahr! No. 9. Ein Greis ist mir im Traum erschienen Dir ähnlich an Gestalt und Mienen. Als ich ihn sah, da fiel mir ein, Das könnte nur Dein Vater sein! Er trat an mich heran Und sprach sodann: »An jenem Platz Wo traut beim Schatz Zuerst der junge Gutsherr ruht, Da liegt, Dem fremden Blick verborgen, Geld und Gut So mag der junge Freier Im alten Thurmgemäuer Nur heben einen Marmorstein, Und reich wie Krösus wird er sein.« Solch' einen Traum, den lob ich mir! Der zerfall'ne Thurm – steht hier! Saffi an sich ziehend. Der Traum ist wahr! Den Schatz – den Schatz – Ich hab ihn schon, Das ist doch sonnenklar. Thu, was Dir mein Traum gebeut! Aber Kind, sei doch gescheut ... Was ist riskirt, wenn man's probirt? Was ist riskirt, wenn man's probirt? Da wird der Teufel klug daraus Hahahaha – Ein Stein sieht wie der andere aus! Hahaha – Ei, ei, er lacht Mir scheint, er glaubt uns nicht. Fürwahr, er macht Ein zweifelndes Gesicht! Doch was bei Nacht Ein schöner Traum verspricht – Das sei vollbracht Wir sind darauf erpicht – Bevor noch wach Hier die Ziegeunerschaar. Ja nach und nach Wird Alles offenbar, Und was er jetzt nicht glauben will, Wird Alles wahr! Zu Barinkay. Darum nur klopfe, klopfe, klopfe, klopfe Klopf auf jeden Stein. Ihr wollt es – – gut, so mag es sein! Ich klopfe, klopfe, klopfe, klopfe, Einer, muß es sein! Ich klopf' auf jeden Stein! Klopfe, klopfe, klopfe, klopfe, Es wird Dich nicht gereu'n – Ich klopfe – was wird's denn sein! Ja klopfe, bis der Hammer trifft Den Marmorstein! Bis ich find' den Marmorstein! Nur Scherz und Spiel Scheint's, was uns hier bewegt Doch ist gar viel, Was sich darinnen regt, Und mein Gefühl Mein Herz, das freudig schlägt, Sagt, daß dem Ziel Es uns entgegenträgt, – Dem höchsten Glück Ach wie beneidenswerth, Seitdem zurück Er wieder ist gekehrt Zu den Zigeunern Und zum heimatlichen Herd – Drum ... Zu Barinkay. Klopfe, klopfe, klopfe, klopfe – 's wird Dich nicht gereu'n Klopfe bis der Hammer trifft, Den Marmorstein! Da klingt es hohl!! Ich glaube wohl Den krieg' ich los! Ha – 's ist grandios!! Der Schatz!! Der Schatz!! Seht dies Gefunkel – diese Pracht Ei, wer hätte das gedacht!! Ah! Schatz-Walzer. Terzett. SAFFI, BARINKAY UND CZIPRA. Ha seht, es winkt, Es blinkt, Es klingt! Ach unsern Blicken Welch' ein Entzücken! Seht hier das Gold, Es rollt. So hold! Laßt seinem Rauschen Fröhlich uns lauschen, Da sich vollzogen, Was wir gewollt! Nun will ich des Lebens mich freu'n. – Wir halten uns Pferd' und Lakai'n! Wir geben nach Lust Gastereien! Laden Gäste – Geben Feste – Maskeraden – Piroutschaden – Trinken Tokayer Wein – Das wird fein Lustig sein! Doch vergeßt nur nicht das Beste – Daß Jeder Euch glücklich preise, Rützt den Reichthum klug und weise, Daß Ihr noch in spätern Tagen Mit Behagen, Könnet sagen: Ha seht, es winkt, Es blinkt Es klingt! Ach unser'n Blicken Welch' ein Entzücken! Seht hier das Gold, Es rollt So hold! Da sich vollzogen Was wir gewollt! Doch mehr als Gold und Geld Ist Lieb' mit Treu gesellt Da führt die höchste Freude Uns in die schönste Welt! Drum, wenn ein Herz Dir schlägt, Das Treue wahrt und hegt, Sollst Du die Stunde preisen, Die Dir's entgegenschlägt! Ha seht – es winkt, Es klingt, Es blinkt! Ach unser'n Blicken Welch' ein Entzücken. Seht hier das Gold, Es rollt So hold! Hier sind die Schätze, Die wir gewollt! No. 10. 2. Szene Zweite Scene. Auf! – Auf! – Auf! Vorbei ist die Nacht – Der Tag ist erwacht! Auf zur Arbeit, Der Tag ist da! Auf – Auf zur Arbeit! Die Zigeuner und Zigeunerinnen erheben sich und stellen sich alsbald zur Arbeit. Ha, das Eisen wird gefüge, – Kessel, Sensen, Pflüge – Hei! schmiedet Schlüssel, Messer, Sichel, Bügel, Nägel, Schlösser! Doch wenn der Feind das Land bedroht Dann lautet muthig das Gebot: Keine Bügel, Keine Messer, Keine Pflüge, Keine Schlösser – Macht das Eisen immer härter Daß sie preisen uns're Schwerter Keine Bügel, Keine Messer, Keine Pflüge, Keine Schlösser – Tag für Tag Schlag auf Schlag – hei!!! Kling und Klang – Eisen macht Gesang! Kling und Klang Für jeden Lebensgang! Kling klang, Kling klang Wir spannen das Eisen Zu Saiten aus Stahl. Mögen sie preisen Die Sonne – das Thal – Die fröhlichen Weisen Verjagen die Qual – Ja, sie verjagen die Qual. Kling und Klang Eisen macht Gesang! Kling und Klang Für jeden Lebensgang! Kling, klang, kling Klang, kling, klang! Wir spannen das Eisen Zu Saiten aus Stahl etc. etc. Ha das Eisen wird gefüge etc. etc. ABGANGS-CHOR. Kling und Klang! Eisen macht Gesang, Kling und Klang! Für jeden Lebensgang! Wir spannen das Eisen Zu Saiten aus Stahl, Entlocken ihm Weisen Für Lust und für Qual. 3. Szene Dritte Scene. No. 11. Sein Weib? Wer hat Euch denn getraut? No. 11½. Duett. I. Wer hat uns getraut? Ei sprich! Sag' Du's! Der Dompfaff, der hat uns getraut! Der Dompfaff, der hat sie getraut! Ja, ja! Im Dom, der uns zu Häupten blaut! O seht doch, wie herrlich, voll Glanz ihr Majestät! Mit Sternengold, Mit Sternengold, So weit Ihr schaut, besä't! SAFFI, BARINKAY. Und mild sang die Nachtigall Ihr Liedchen in die Nacht: Die Liebe, die Liebe Ist eine Himmelsmacht! Ja – mild sang die Nachtigall Ihr Liedchen in die Nacht: Die Liebe, die Liebe Ist eine Himmelsmacht! Und wer war Zeuge dabei? II. Wer Zeuge war? Ei sprich! – Sag' Du's! Zwei Störche, die klapperten laut – Zwei Störche, die klapperten laut! Ja ja! Das Storchenpaar hat zugeschaut. Es nickten und blickten So schlau uns Beide an! Als sagten sie: O liebet Euch, Ihr seid ja Weib und Mann! SAFFI, BARINKAY. Vergeßt nie, – daß oft der Storch Das Glück in's Haus gebracht, – Wo Liebe, – ja Liebe Daheim – die Himmelsmacht! Vergeßt nie, daß oft der Storch Das Glück in's Haus gebracht, Wo Liebe, – ja Liebe Daheim – die Himmelsmacht! Sittencommissions-Couplet. No. 12. Nur keusch und rein soll Groß und Klein Beschaulich sich der Tugend weih'n, – Wer sündige Triebe im Keime erstickt, Auf den wird entzückt als Muster geblickt Und wenn ein Weib zu stark decolletirt Umher charmirt und scharf kokettirt Halt' jede moralische Mannsperson Sich hübsch in Entfernung davon. Und weh' dem armen Erdensohn, Spricht er der Vorschrift Hohn – Wir erwischen ihn schon – [:Da hilft kein Bitte Die Leviten Liest ihm die Sittencommission:] Entsetzlich! – Entsetzlich! Man hüte sich beim Pfänderspiel Einander zu küssen mit Gefühl. Und tritt im Theater auf die Bühn' Ein Balletmädel kühn, da schaut man nicht hin – Wer eine Frau verwegen küßt, Die amtlich nicht die Seine ist, Sich drängt bei Zwei'n als Dritter ein, Die friedlich der Eh' sich erfreu'n; Und wär' er selbst ein Reichsbaron, Er büßt die Liaison, Da giebt's keinen Pardon. – [:Es faß't den Dritten In der Mitten Gleich die Sittencommission:] O schrecklich! Ein böser Fall ist jüngst passirt, Als man die Eisbahn inspicirt. Ein Mädel, wie's fescher kein's geben kann, Schnallt sich Eisen an und fliegt hin auf der Bahn. Man schaute ihr nach, ob's Eis nicht brach, Da hörte man jäh' einen Fall und Krach. Bums lag das Fräulein auf dem Eis, Die Männer herum, rings im Kreis. Man denke sich die Situation Eine mollerte Person. Ich sag' im Flüsterton: – In der Mitten [:Ausgeglitten Vor der Sittencommission:] No. 12½. Werberlied. 1. Her die Hand, es muß ja sein – Laß dein Liebchen fahren – Trinkt mit uns vom Werberwein, Komm' zu den Hußaren – Hier der Csako – her den Hut – Zieh' mit unser'n Schaaren! Daß dein Säbel Wunder thut, Ha, der Feind soll es erfahren! Hier der Csako, her den Hut, Zieh' mit unser'n Schaaren, Daß Dein Säbel Wunder thut, Ha, der Feind soll es erfahren! Schlagt ein! Schlagt ein!! Hier ist Wein, Schenket ein, Und trinket – trinkt, Gläser her – Vivat! Hoch das Militär – hoch das Militär 2. Bruder komm zum Militär, Laß von uns Dich werben – Komm, es muß das Ungarheer Siegen oder sterben! Lieber möge unser Blut Seine Erde färben, Eh' die Hand im Kampfe ruht, Die uns den Feind soll verderben Lieber möge unser Blut Seine Erde färben, etc. etc. Csárdás. Wir Alle wollen lustig sein Beim vollen Glase Wein, Beim Feuerwein, so hell' und klar Wie liebt ihn der Hußar! Hei! Und wo der Wein nach Lust gedeiht, Da sind zu jeder Zeit Auch alle Mädel wunderbar! Wie liebt sie der Hußar! Hei! Du, braune Kleine, zier' Dich nicht, Das Küssen ist Hußarenpflicht; Dein Bursch' und Du – Ihr seid ein schmuckes Paar! Hei! Die Lieb' ist, wie der Wein so süß, Dein Kuß, der ist es ganz gewiß. Komm' her, das versteht der Hußar! Stets sollen Liebe nur und Wein Des Lebens Würze sein! Ja! Und Beide süß und klar und wahr, So liebt sie der Hußar! No. 13. Finale II. Walzer-Introduction. Nach Wien?! ironisch. Das ist der rechte Ort für solche Schönheitskenner! Auch gibt es flotte Weiber dort. – ebenso. Auch gibt es flotte Männer – Dort lebt man in den Tag hinein And oft auch in die Nacht – Ich weiß davon ein Liedelein, stolz. Ich hab' ihr's beigebracht! Walzer. I. So voll Fröhlichkeit Gibt es weit und breit Keine Stadt, wie die Wienerstadt, keine so fein – Wo so frisch und kühn Flotte Weisen sprüh'n, Dich erfüllt, ach die Lust nach Gesang, Weib u. Wein! Wo das Lied erschallt Aus dem Wienerwald, So voll Duft wie der Mai und so herzig und treu – Ach, so voll Gemüth Ist nur das Wiener Lied, Und auch nicht ein falscher Klang dabei! Ach von keinem Schmerz Weiß das Menschenherz Ach ja – da schwillt die Brust Uns vor Liebeslust! Vor süßer Liebeslust. Ach ja, dahin, dahin, Laßt uns Alle zieh'n! Wo uns immergrün Lust und Freude blüh'n. Wo des Lebens Pracht Alle Freud' entfacht, Wo die Liebe lacht Bei Tag und Nacht! II. Nach dem schönen Wien, Zieht mich Herz und Sinn, Nach der lieblichen Stadt mit dem herrlichen Dom, Wo der Nummer flieht, Vor dem frohen Lied Und versinkt in der Freude berauschendem Strom, Wo bei Lichterglanz Und Gesang und Tanz Uns in Lust und in Jubel die Nächte vergeh'n – Wo die Rebe blüht, Und heiß die Liebe glüht, Wo alle Menschen das Leben versteh'n. – Ja, dahin – dahin – Laßt uns Alle zieh'n! flehend zum Grafen. Noch eben in Gloria, Von Hoheit umflossen, Steh' ich jetzt da, Wie ein Pudel begossen – Bedenkt doch – seht – Die Autorität – Ihr versteht. ergänzend. Flöten geht! wüthend. Und alles diesem Pack zu Liebe! Diese Strolche ... Dirnen, Schurken, Diebe! Dies ehrlose Gelichter Gehört vor den Richter! erregt. Genug! Nicht länger schweig ich mehr! Die uns beschimpft, kommt her, Erfahrt, daß sie, die Ihr zu kränken wagt Euch Alle an Rang und Hoheit überragt! Feierlich sei hier erklärt, Daß dieses Kind nicht mir gehört. Nicht ihr Kind! Nicht ihr Kind? Ich habe gewacht Bei Tag und Nacht Ueber ihr Leben! Zum Grafen. Herr Graf! – dem Cavalier Vertrau ich dies Papier – Hier trug ich's treu so manches Jahr, Und nun wird Alles offenbar! außer Czipra. Ein Document, Das Niemand kennt. Hört, was es giebt! Vor Euch seht Ihr – ein Fürstenkind; Ein Fürstenkind! Was hör ich? Wär's möglich?! O sprecht! Erfahrt es alle: ihr Vater war Der letzte Pascha im Ungarland. Ah!! Ensemble. ARSENA, MIRABELLA, CZIPRA, BARINKAY, HOMONAY, OTTOKAR, ZSUPÁN UND CARNERO. Ein Fürstenkind – ein Wunder ist gescheh'n, Ha, sie verdient, daß wir um Gnade fleh'n – Soeben noch Zigeunermaid, Steht sie voll Glanz und Herrlichkeit, Vor uns – wie wunderbar! Als Kind des letzten Pascha's Von Te – mes – vár! O welch ein Glück – – – Ein Unglück ist's für mich! Wie soll ich das versteh'n? Ach, von Euch muß ich geh'n! Der armen Zigeunermaid War mein Herz geweiht – Euch zu begehren, darf ich nimmer wagen, Dem Fürstenkind muß ich entsagen! erregt. Du liebst mich nicht! O wär es wahr, Ich könnte ohne Leiden Von hier scheiden! Wie? Du willst fort? Nicht kann ich's fassen Weil ich Euch liebe, muß ich Euch verlassen! Mich verlassen?! Bruder, komm zum Militär, Laß von uns Dich werben, Komm! es muß das Ungarheer Siegen oder sterben! Lieber möge unser Blut Seine Erde färben, Eh' die Hand im Kampfe ruht, Die uns den Feind soll verderben! ZSUPÁN, OTTOKAR, MIRABELLA, ARSENA UND CARNERO. Bringt der Teufel die daher Just bei uns zu werben! Was thu' ich beim Militär? Was thun sie beim Militär? Ach dort werd' ich sterben! Ach dort wird' er sterben! Denn es wird des Feindes Muth. Uns den Buckel gerben; Euch den Buckel gerben; Kann o weh, wird unser Blut Kann o weh, wird Euer Blut Spanische Erde färben! Schlagt ein! Wohlan – Hußar will ich sein! Reicht mir vom Werberwein! Schenkt ein! Es geschieht. O sprich das Wort nicht aus! O bleibe doch zu Haus! Mich reißt es in das Kampfgetriebe, Hier Kameraden, meine Hand! Das Leben laß' ich für die Liebe, Die Liebe laß' ich für das Vaterland Vivat das Vaterland! Ach verlaß' mich nicht – o bleibe Ich darf und will nicht mehr! Sein Handschlag bindet ihn D'rum laßt ihn zieh'n! Leb' wohl! Leb wohl! erregt. So mag er zieh'n! Auf Wiedersehn in Wien. Allgemeiner Schluß-Chor. So voll Fröhlichkeit Gibt es weit und breit Keine Stadt wie die Kaiserstadt keine so fein, Wo so frisch und kühn Flotte Weisen sprühn. Dich erfüllt ach die Lust, nach Gesang, Weib und Wein, Wo bei Lichterglanz, Und Gesang und Tanz Uns in Lust und in Jubel die Nächte vergeh'n, Wo die Rebe blüht Und heiß die Liebe glüht, Wo alle Menschen das Leben versteh'n! O voll Fröhlichkeit Nach dem Kampf u. Streit Zieh'n auch wir in die lust'ge Kaiserstadt ein, Wo so frisch und kühn Flotte Weisen sprühn, Dich erfüllt ach die Lust, nach Gesang, Weib und Wein, Wo bei Lichterglanz, Und Gesang und Tanz Uns in Lust und in Jubel die Nächte vergeh'n, Wo die Rebe blüht, Und heiß die Liebe glüht, Wo alle Menschen das Leben versteh'n! Bis zum Schluß des Walzers. ZSUPÁN, OTTOKAR UND CARNERO mit grotesker Desparation. s' Unglück kommt oft über Nacht – Schleppen die uns in die Schlacht – Wer hätte so was gedacht! Ach, wie hart geschieht Uns, wenn da Gott behüt', Wir alle uns mit dem Feind nicht versteh'n! O weh, – o weh – Wir sind drin! In der Schlacht – Hin ist hin. Gute Nacht! Actus II. 3. Akt 1. Szene 1. Scene. Freuet Euch – freuet Euch, Uns're Leute kommen gleich An Ehren reich! Seid munter auf den Füßen, Sie fröhlich zu begrüßen, Als Sieger kehren sie zurück – O Freude – o Glück! No. 15. Lied. 1. Ein Mädchen hat es gar nicht gut, Bedenk ich dies und das – So lang das Herz im Frieden ruht – Weiß es nicht dies und das. Und seh'n wir einen lieben Mann Der uns gefällt – Nur heimlich und verstohlen an, Da schmäht die Welt! Es kommt der Neid – es kommt der Haß Und munkelt dies und das – Ja, dies und das und noch etwas Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Erzählt der Neid und Haß! Ja, dies und das und noch etwas Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Erzählt der Neid und Haß 2. Ei – dacht ich, wenn mir wer gefällt, Sag ich ihm dies und das – Und scheer mich gar nicht um die Welt Und nicht um dies und das – Und seit wir uns in stiller Nacht Gar traut geküßt, Da ist's im Herzen mir erwacht Was Liebe ist! – Und als ich dann verlassen saß, Sandt' ich ihm dies und das Seufzer. Ja, dies und das und noch etwas Kußhändchen. Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Als ich verlassen saß! Ja, dies und das und noch etwas Und zweimal mehr als dies und das, Ja dies und das und noch etwas Als ich verlassen saß! Repetions-Strophe. Oft' hört ich schon vom Ehestand Erzählen dies und das, Man reicht für's Leben sich die Hand Und sagt sich dies und das – Die Neugier quälte mich zu sehr, Ich rief herbei Die Freundin, daß sie mir erklärt Was daran sei ... Sie meint – die Eh' hat manchen Spaß, Sie bringt uns dies und das, Ja dies und das und noch etwas Kinderwiegen. Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Bringt uns der Ehe Spaß! Ja, dies und das und noch etwas Und zweimal mehr als dies und das, Ja, dies und das und noch etwas Bringt uns der Ehe Spaß! 2. Szene Sechste Scene. No. 16. Couplet. 1. Von des Tajo Strand, Wo mit starker Hand Wir die Feinde Mores gelehrt – Sapperment! Sind wir heimgekehrt, Reich mit Ruhm beschwert, Nahmen mit, was des Mitnehmens werth! So ein Krieg ist ein Graus Gott sei Dank, daß er aus, Daß gesund ich den Heimweg noch fand, Nicht ein Hieb schreckte mich, Nicht ein Schuß, nicht ein Stich, Nur mein Teint ist ein bisserl verbrannt, Nun geschwind – grüß Dich Gott, Freund und Kind, – grüß Dich Gott. Alle find' – ich wieder schön beinand' ja – ja! Nun geschwind – grüß Dich Gott, Freund und Kind – grüß Dich Gott Alles findet er wieder schön beinand! – 2. »Gib Acht, Es kracht!« Schreit mich ein Spanier an! Schieß Du Nur zu! Ich bück' mich, wie ich kann! Sein G'wehr Ist leer – Ich reiß' ihm's aus der Hand, Und hau Genau Ihn mitten auseinand! Pardautz Der Kautz, Da liegt er mäuserlstad Ich find' Geschwind Das Kleingeld, das er hat – »Oho Herr Kamerad, Um Alles wär's a Schad –« Und such' ihn durch bis auf die letzte Naht. So macht' ich's wohl ein Dutzendmal; Beim Feind war mir das ganz egal. Fremder Held – grüß Dich Gott Uhr und Geld – grüß Dich Gott, Wenn man fällt, – ist das Alles leerer Tand ja! ja – – Fremder Held – grüß Dich Gott etc. etc. etc. 3. Einmal, – Scandal! – Lockt mich ein spanisch Weib »Holla – Nix da,« Sag' ich – »drei Schritt vom Leib!« Doch zirpt Und wirbt Um zarte Liebe sie, Da zeig' Ich gleich Mich wieder als Genie! Im Nu Per »Du« War ich mit ihr galant. Sie gibt Verliebt Mir ihre weiße Hand. – Darauf steckt ein Diamant, Den sanft ich ihr entwand, Flunkert mit dem Ring am Finger. Hier trag' ich ihn als theures Liebespfand! So machte schlau ich's überall, Beim Feind war mir das ganz egal! Und ein jedesmal Blieb ich hart wie Stahl, Kein Soldat, der gleich es mir thut – sapperment Denn voll heißer Gluth, War die Weiberbrut, Aber ich war sehr auf der Hut! So ein Krieg ist ein Graus, Gott sei Dank, daß er aus! etc. etc. No. 17. Großer Einzug. SOLDATEN-MARSCHLIED Chor. Hurrah – die Schlacht Mitgemacht Haben wir im fernen Land, – Pulverdampf Ist im Kampf Uns gar nicht unbekannt! Halt Dich g'rad' Kamerad, Hau' zu mit Herz und Hand – Frisch voran Mann für Mann, Wer die Waffen tragen kann, Wo der Feind Nur erscheint, Da packt man fest ihn an! Frisch und wohlgemuth, Das liegt in unser'm Blut, Wo's losgeht, hei – Sind wir dabei Die Losung: »Kurz und gut!« Wenn der Donner kracht Um uns her in der Schlacht, Wird uns das Herz nicht schwer – Es wär' auch ein Malheur, Wenn's ander's wär' Beim Militär! – Hurrah! Lustig oft Unverhofft Geht es auch im Kriege zu, – Manchen Feind, Der gut es meint, Ach, wie leicht eroberst Du! Sie nicht hart, Wenn man zart Deinem Kriegerherzen naht, Und als muthiger Soldat Greif' zu! – Liebchen fein, Bleibst allein, Aber kränk' Dich darum nicht Ich erfüll', Wie Gott es will, Als Soldat nur meine Pflicht Bleibe treu, 's geht vorbei – Lächelt uns das Kriegerglück, Dann kehr ich im Augenblick Zurück! ... Dann lieb' ich wohlgemuth, Das liegt in unser'm Blut; Beim Küssen, meiner Treu! – Da bin ich gleich dabei, Die Liebe schmeckt mir sehr, Das Küssen noch weit mehr, So ist es fescher Brauch beim Militär! [:Dann lieb ich wohlgemuth, Das liegt in unser'm Blut etc. etc.:] No. 18. Finale III. im Hintergrunde. Reich' ihm die Hand, Vertraue dem Zigeuner Wo er erscheint Da kommt er als Freund trian triandavar. Alles gelungen, Die Feinde bezwungen, Ein Weib errungen, Drum sei aus voller Brust gesungen: Ja, das Alles auf Ehr Das kann ich und noch mehr. Wenn man's kann ungefähr, Ist's nicht schwer – ist's nicht schwer. Ja das Alles auf Ehr' Das kann ... und noch mehr, Wenn man's kann ungefähr Ist's nicht schwer – ist's nicht schwer Vivat – Hoch – Hurrah! Dschingrah!!! (GRUPPE UND VOLKSMENGE:) Vivat!!! – – – Actus. Ende.