883. Der Spielmann von Blonnhoven. Von Ludwig Wihl. – Vgl. Sagenb. I., 43. Der Spielmann von Blonnhoven Zog unter Sauß und Brauß Von einer lust'gen Kirmeß Bei Nacht zurück nach Haus. Am Weg fand er 'ne Schenke, Die sonst nicht dorten war, Und Lichter brannten drinnen, Aufflackernd wunderbar. Und Leut' in närrischen Trachten Bewegten sich hier und dort, Die tobten, sprangen und lachten Und sprachen dabei kein Wort. Als sie den Spielmann sahen, Erfaßten sie seine Hand Und machten demselben ein Zeichen, Das er sogleich verstand. Drob geigt er einen Walzer; Sie tanzten federleicht, Da er ihn hatte geendigt, Ward ihm viel Gold gereicht. Doch Paar um Paar verschwand dann, Das Wirthshaus wurde leer, Und Morgens Früh da fand man Auch's Wirthshaus selbst nicht mehr. Statt dessen war der Spielmann Auf den Galgen hingestellt, In den Händen hatte er Scherben, Die waren das goldne Geld.