Das Schwabenmädchen Ich Mädchen bin aus Schwaben, Und braun ist mein Gesicht; Der Sachsenmädchen Gaben Besitz' ich freilich nicht. Die können Bücher lesen, Den Wieland und den Gleim: Und ihr Gezier und Wesen Ist süß wie Honigseim. Der Spott, mit dem sie stechen, Ist scharf wie Nadelspitz; Der Witz, mit dem sie sprechen, Ist nur Romanenwitz. Mir fehlt zwar diese Gabe, Fein bin ich nicht und schlau; Doch kriegt ein braver Schwabe An mir 'ne brave Frau. Das Tändeln, Schreiben, Lesen Macht Mädchen widerlich; Der Mann, für mich erlesen, Der liest einmal für mich. Ha, Jüngling, bist aus Schwaben? Liebst du dein Vaterland? So komm, du sollst mich haben. Schau, hier ist meine Hand!